Heydekrug: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 203: Zeile 203:


[[:Kategorie:Straße in Heydekrug|Die Straßen in Heydekrug auf einer eigenen Seite]]
[[:Kategorie:Straße in Heydekrug|Die Straßen in Heydekrug auf einer eigenen Seite]]


==Schulen==
==Schulen==

Version vom 13. Januar 2011, 22:04 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland
Heydekrug - Partie an der Sziesze
Heydekrug
Blick auf Heydekrug vom Turm der Evangelischen Kirche

Hierarchie

Regional > Litauen > Heydekrug

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Heydekrug


Einleitung

Heydekrug, Szillekarczema, 1785 Szillokarszmo, n. 1785 Heidekrug, n. 1871 Heydekrug, Kreis Heydekrug, Ostpreußen.

  • Kreisstadt mit Bahnstation
  • 93 km nordöstl. von Königsberg
  • Gegründet 1511
  • Hafen am Schieß-Fluß
  • Gut, Sägewerk, Fabriken, Schulen, Sportplatz
  • Lit. Name: Silute

Wulwischken oder Wullwischken war ein zu Heydekrug gehöriger Ortsteil.


Name

Wappen von Heydekrug: Das schräglinks geteilte Wappen hat oben in Grün eine schwarze Elchschaufel, unten in Silber ein grünes Eichenblatt mit zwei Eicheln.

Der Ort entstand aus einem Dorfkrug (einer Gaststätte) auf der Heide in der Nähe des später eingemeindeten Ortes Werden. Krüge waren zunächst einfachste Lokale mit oft nur sechs Trinkgefäßen. Sie wurden meist von Deutschen betrieben und hatten neben ihrer Funktion als Umschlagsplatz von Waren und Neuigkeiten auch die Aufgabe, die baltische Landbevölkerung mit der deutschen Sprache und Kultur vertrauter zu machen.

  • prußisch "šila, sīla, sylo" = Heide, Heideland, Fichtenwald
  • preußisch-litauisch "šilas" = Heide, sandige Heide, Kiefernwald, aber auch Thymian und Monat September

+ prußisch "karcemo, karczemo, karčemo" = Krug, Dorfschenke, Wirtshaus, verbunden mit Viktualienverkauf

[2] [3]

  • Mit "Abbau" wurde in Ostpreußen ein Bauernhof beschrieben, der abseits des Dorfes jedoch innerhalb der Gemarkung lag
  • Mit "Adlig" wird ein adliger Gutsbesitzer mit den entsprechenden adligen Vorrechten bezeichnet: hohe und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd- und Fischereirecht, Patronat, Brauerei-, Brennerei-, Verlagsgerechtigkeiten, Herrschaftsrecht gegenüber dem Personal. Selbst der König konnte in diese Rechte nicht eingreifen. Ab 1800 wurden die adligen Güter Rittergüter genannt.

[4]


Politische Einteilung

1913 ist Heydekrug mit Barsduhnen, Cynthionischken und Szibben zur Gemeinde Heydekrug vereinigt worden.
1940 ist Heydekrug Kreisstadt und Gemeinde mit dem Gut Adlig Heydekrug und den Ortsteilen Schlaszen und Werden.


Kirchliche Zugehörigkeit

Ev. Kirche vor 1945
Ev. Kirche im Jahre 2008

Evangelische Kirche

Heydekrug gehörte bis 1912 zum Kirchspiel Werden, seit 1913 ist Heydekrug Kirchspielort.


Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Heydekrug gehörten 1913 folgende Ortschaften:

Bismarck östlicher Teil, Heydekrug Ort u. Gut, Lapallen, Rupkalwen, Szieszgirren, Szlaszen, Trakseden.


Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Heydekrug sind im Original, wenn auch mit Lücken aufgrund von Vandalismus, in Berlin erhalten (Evangelisches Zentralarchiv Berlin).

  • Taufen 1913-1944 mit großen Lücken in den letzten Jahrzehnten
  • Heiraten 1913-1944 mit Lücken
  • Sterbefälle 1913-1944



Innengestaltung

Altar (Bild: Knut Stegmann)
Orgel (Bild: Knut Stegmann)


Die Innengestaltung der am 10. November 1926 eingeweihten evangelischen Kirche zu Heydekrug wurde durch Königsberger Künstlers Prof. Dr. Richard Pfeiffer (1878-1962) entworfen und ausgeführt.

Besonders beeindruckend und wohl einzigartig in Deutschland ist das ungefähr 80 Quadratmeter große Fresko im Altarraum, auf dem über 120 Personen dargestellt sind. Bibelgestalten wie Noah, Moses und König David sind dort ebenso anzutreffen wie katholische Heilige, Reformatoren (z.B. Martin Luther) aber auch Dichter wie Simon Dach, Komponisten wie z.B. Johann Sebastian Bach, Geistliche und andere bedeutende Persönlichkeiten der Geschichte.

Quellen:

  • Informationsbroschüre „Ev. Kirche zu Silute (Heydekrug)
  • Schoenborn, Das Überflüssige ist das Allernotwendigste – Richard Pfeiffer und die Fresken in der Kirche zu Heydekrug, in Annaberger Annalen Ausgabe 15/2007 S. 177-246



Katholische Kirche

Kath. Kirche mit Waisenhaus

Heydekrug gehörte 1907 zum katholischen Kirchspiel Szibben.




Synagoge

Hier fehlen noch Informationen.

Juden in Heydekrug

  • Eine Liste jüdischer Bewohner des Memellandes finden Sie auf der Seite Juden im Memelland.
Großvaters 80. Geburtstag in Heydekrug

Hanna Sieff stellte dieses Foto ihrer Familie zur Verfügung.
Auf dem Bild ist ihr Vater David Smolianski mit seinem Vater, Stiefmutter und 8 Kinder abgelichtet.
(Vorne) Isaaks Vater neben Isaaks Stiefmutter Fanny.
Hinter ihm seine Schwestern (von links nach rechts) Rachel, Jenny, Anna, Lena und Dora.
Obere Reihe sind die Brüder Julius, Max, Leo und mein Vater David zu sehen, schreibt Hanna zum Foto. Vielen Dank für die Zusendung des Familienschatzes!

Für die Einsendung von Daten, Fotos, Unterlagen, Dokumente wären wir sehr dankbar. Unterstützen Sie unsere Arbeit!
Kontakt

Standesamt

Zugehörige Ortschaften

Zum Standesamt Heydekrug gehörten 1907 folgende Ortschaften:

Barsduhnen, Cynthionischken, Heydekrug, Schlaszen, Szieszgirren.


Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Heydekrug sind fast vollständig verschollen. Im Litauischen Historischen Staatsarchiv in Wilna sollen folgende Register lagern:

  • Geburten: 1939
  • Heiraten: 1939
  • Sterbefälle: 1939


Bewohner

Adressbuch


Friedhof von Heydekrug

Der alte evangelische Friedhof von Heydekrug. Er liegt direkt hinter den Gleisen am Bahnhof und wird am Rande noch genutzt. Der überwiegende Teil verwildert zunehmend, an einigen Stellen brechen auch die Decken ein. Dennoch gibt es interessierte Menschen, die sich um den Friedhof kümmern. Ein sehr bewegendes Zeugnis davon gibt der Gedenkstein im hinteren mittleren Bereich des Friedhofes.

Viele Grabstätten sind noch lesbar.


Geschichte

Die Geschichte von Heydekrug auf einer eigenen Seite


Straßen

Die Straßen in Heydekrug auf einer eigenen Seite

Schulen

Herderschule

Herderschule

Das Schulgebäude steht in der Herderstraße 2-6.

Schulbilder

Abiturklasse der Herderschule Heydekrug im Jahre 1934. Der Schmuck auf den Reverse-Klappen sind "Alberten", von Verwandten, Freunden, Bekannten und Paten geschenkte goldene Anstecknadeln, die anzeigen, dass der Abiturient nun berechtigt ist, ein Studium an der Albertina-Universität in Königsberg aufzunehmen.


Abitur 1934

  • Die offizielle Liste der Abiturienten 1934 steht in ASCHMANN, Georg Harry: Die Herderschule zu Heydekrug, Salzgitter 1985, S.88:



  • Margarete Auksutat, Lydia Batschansky, Ilse Behl, Johanna Jucewitsch, Martina Killus, Artur Kairies, Helmut Klein, Sigrid Kupffer, Rita Lax, Heinrich Ludszuweit, Siegfried Ludszuweit, Maximilian Müller (nicht auf dem Foto?), Helene Neumann, Horst Oloff, Emil Sziegaud (nicht auf dem Foto?), Benno Winkler.


Anhand der mit den Initialen bestickten Mützen kann man die meisten Personen konkret zuordnen. Da Nikolai Motritsch (laut Aschmann Abiturjahrgang 1932) definitiv zugeordnen werden konnte, ist anzunehmen, dass noch mehrere "Jahrgangsfremde" dabei sind. Nach Durchsuchung zweier Jahrgänge ist die Namenszuordnung aufgrund der Initialenkombination bis auf zwei Fälle eindeutig:



  • Reihe Mitte von links: Benno Winkler, Hausmeister Gustav Fabian, Lehrer Mallon oder Ulrich (?), Helmut Klein, Artur Lautzas (1933) oder Arno Launert (1933), Heinz Maskolus (1933).


Die Verlinkungen sind nicht immer ganz sicher.



Landfrauenschule

Landwirtschaftliche Haushaltungsschule für Jungbäuerinnen

Landfrauenschule
Schülerinnen um 1930


Verschiedenes

Verkehr

  • Eine 16 km lange Kleinbahnstrecke führte seit 1913 von Heydekrug nach Kolleschen.

Die Strecke ist nicht mehr erhalten. Siehe hierzu: Kleinbahn Heydekrug–Kolleschen in Wikipedia

Kleinbahnhof Heydekrug Anfang 20. Jhrt.


Karten

Heydekrug auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Heydekrug im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Heydekrug und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei nicht vorhanden
Heydekrug
(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei nicht vorhanden
Handskizze um 1650



Abschied von Heydekrug 1972

Abschied von Heydekrug 1972



Heydekrug 2010

Evang. Kirche (Bild: Walter Keck)
Evang. Kirche (Bild: Walter Keck)
(Bild: Walter Keck)
Pfarrhaus (Bild: Walter Keck)


Weitere genealogische Quellen


Internetlinks

Fotoalbum Heydekrug


Zufallsfunde

Heydekrug, Rodelausflug auf der Sziesze (Bild: Sabine Pettan)



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed: file_get_contents(https://gov.genealogy.net/item/wikihtml/HEYRUGKO05RI): Failed to open stream: php_network_getaddresses: getaddrinfo for gov.genealogy.net failed: Temporary failure in name resolution


Quellen

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Klussis, Mikkels: Deutsch-Prußisches Grundwörterbuch, Institut Européen des Minorités Ethniques Dispersées mit Unterstützung des deutsch-prußischen Vereins Tolkemita, Vilnius 1999
  3. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  4. Staßewski, Kurt von, Stein, Robert Hrsg.: Was waren unsere Vorfahren?, Amts-, Berufs- und Standesbezeichnungen aus Altpreußen, Königsberg 1938, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen Hamburg 1991