Ochtrup/Synagoge in Ochtrup: Unterschied zwischen den Versionen

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===Reichspogromnacht in Ochtrup===
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Auf dem Grundstück befindet sich heute der Parkplatz der Sparkasse. Seit 1984 ist ein Gedenkstein angebracht
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IM JAHRE 1984





Version vom 6. Juni 2011, 20:33 Uhr

Enstehung der jüdischen Gemeinde

In Ochtrup wird erstmals im Jahre 1720 eine Jüdische Familie, die eines gewissen Sambson Ansel, bezeugt. 1739berichtete der Amtmann des kleinen Kirchspiels anlässlich einer von der Stiftsregierung in Münster durchgeführten demographischen Erhebung:

"... ist allhier nur eine Juden Familie
als ein Witmann [Witwer] mit bei sich
habenden Kindern als zwei Söhnen und drei Töchtern
samt seinem Knecht, aber keine Synagoge oder Schule vorhanden."

1749 konnte sich eine zweite Familie neben der ersten niederlassen. Als es 1792 eine dritte versuchte, protestierten die christlichen Einwohner bei der Stiftsregierung in Münster und baten darum, die fraglichen Familien einem anderen Ort, zuweisen zum Beispiel Nienborg oder Gronau,zuzuweisen. "Wir hegen zwar kein Hass oder Verfolgungsgeist gegen Juden", schreiben sie unter anderem,

"allein wir glauben doch so viel als
bekannt annehmen zu dürfen, dass die Juden
in ihrem Handeln und Gewerbe viel schlauer
als die Christen sind und können wenigsten die
traurige Erfahrung nicht verhehlen, dass die bei uns
befindlichen beiden Judenfamilien wenigsten
ein Drittel der ganzen Handlungen des Wigbolds bereits an sich gerissen haben."

Obwohl dem Protest zunächst stattgegeben wurde, ließ sich die Ansiedlung einer dritten jüdischen Familie langfristig nicht vermeiden. 1795 hatte sie sich bereits vollzogen. Bis zur preußischen
Besitzergreifung im Jahre 1816 stieg die Zahl dann weiter auf fünf Familien an, die insgesamt 29 Personen zählten.
Ähnlich wie die Borghorster hatten auch die Ochtruper Juden in ihrer wirtschaftlichen Betätigung
zeitweise stark unter der Konkurrenz ihrer wesentlich besser gestellten Glaubensgenossen aus der benachtbarten Stadt und Grafschaft Steinfurt zu leiden. Mehrfach veranlassten sie deshalb den Ochtruper Obervogt (Grenzbeamten), gegen Steinfurter Juden vorzugehen und ihnen Vieh wieder
abzunehmen, das sie unter angeblichen Missachtung Münsterscher Gesetze bei Ochtruper Bauern erworben hatten. Erst eine Intervention des Grafen Ludwig zu Bentheim-Steinfurt beendete dieses Treiben.

Betstube und Gemeindeleben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus hielt die kleine Ochtruper Gemeinde ihren Gottesdienst
"in einem gemieteten Zimmer in der Wohnung eines ihrer Glaubensgenossen" ab. Das Amt des Vorbeters übte jeweils der dazu geeigneste aus, unentgeltlich und ohne besondere Verbindlichkeit. Brachte man die nach jüdischen Gesetz zur Abhaltung des "öffentlichen Gebets" erfolgreichen zehn Jahren einmal nicht zusammen, versuchte man, die fehlenden Leute "aus Burgsteinfurt, Metelen oder Epe" zu "requirieren". Zwischen 1848 und 1856 wurde Ochtup im Zuge der Duchführung des Gesetzes vom 23.Juli 1847 als Fillialgemeinde
der Hauptsynagogengemeinde Burgsteinfurt zugeordnet.

Erwerb der Synagoge

1868 erwarben zwei ihrer Mitglieder, Salomon Heimann und Meyer Meyer, ein Wohnhaus am Kniepenkamp 11,
in dem sie ein Zimmer als neuen Betsaal oder als Synagoge einrichteten, während
sie die übrigen Räume vermieteten.

Äußere und innere Gestalt der Synagoge

Weitere Gemeindeeinrichtungen

Veräußerung und Rückkauf der Synagoge

Reichspogromnacht in Ochtrup

Gedenken

Gedenkstein

Auf dem Grundstück befindet sich heute der Parkplatz der Sparkasse. Seit 1984 ist ein Gedenkstein angebracht

Inschrift
MEIN HAUS SOLL
EIN BETHAUS FÜR
ALLE VÖLKER SEIN
JES 56.7
HIER BEFAND SICH DIE
SYNAGOGE DER JÜDISCHEN GEMEINDE OCHTRUP
IN GEDENKEN AN IHRER ZERSTÖRUNG
UND AN DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS.
ERRICHTET VON DER STADT OCHTRUP
IM JAHRE 1984





Literatur Quelle: Synagogen im Krei Steinfurtr, ISBN 3-926619-73-2

Davitstern Die alten Synagogen im Kreis Steinfurt

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