Kerkutwethen: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:
<!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden.        -->
<!-- Es können auch weitere Überschriften hinzugenommen werden.        -->
{{Familienforschung Memelland}}
{{Familienforschung Memelland}}


'''Hierarchie'''
'''Hierarchie'''
Zeile 16: Zeile 15:


== Einleitung ==
== Einleitung ==
'''{{PAGENAME}}''', bis 1920 [[Kreis Tilsit]], Ostpreußen; (1920-1939) [[Kreis Pogegen]]; (1939-1945) [[Kreis Tilsit-Ragnit]]
'''{{PAGENAME}}''', bis 1920 [[Kreis Tilsit]], Ostpreußen; (1920-1939) [[Kreis Pogegen]]; (1939-1945) [[Kreis Tilsit-Ragnit]]
* Weitere Informationen siehe unten in den [[{{PAGENAME}}#Daten_aus_dem_genealogischen_Ortsverzeichnis| Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis]]
* Weitere Informationen siehe unten in den [[{{PAGENAME}}#Daten_aus_dem_genealogischen_Ortsverzeichnis| Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis]]
Zeile 28: Zeile 26:
===Namensdeutung===
===Namensdeutung===
Der Name beschreibt eine Stelle wo es Vögel gibt.
Der Name beschreibt eine Stelle wo es Vögel gibt.
*prußisch '''"kerko, kerka"''' = Krickente, Tauchente
*prußisch '''"kerko, kerka"''' = Krickente, Tauchente
*litauisch '''"kirkutis"''' = das erste gelegte Ei einer Junghenne
*litauisch '''"kirkutis"''' = das erste gelegte Ei einer Junghenne
Zeile 34: Zeile 31:
+ ostpreußisch '''"-wethen"'''/ litauisch '''"vieta"''' = Stelle, Ort, Platz
+ ostpreußisch '''"-wethen"'''/ litauisch '''"vieta"''' = Stelle, Ort, Platz


<!--=== Allgemeine Information === -->
 
<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Gr&ouml;sse, Bev&ouml;lkerung usw.) -->
=== Allgemeine Information ===  
 


== Politische Einteilung ==
== Politische Einteilung ==
Zeile 47: Zeile 45:
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Landgemeinden '''{{PAGENAME}}''' und [[Jogauden]] und dem Gut [[Polompen]]{{MLRefAmtsblatt2}}
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Landgemeinden '''{{PAGENAME}}''' und [[Jogauden]] und dem Gut [[Polompen]]{{MLRefAmtsblatt2}}
'''1.10.1939''': '''{{PAGENAME}}''' kommt zum [[Kreis Tilsit-Ragnit]] {{MLRefAmtsblatt1}}
'''1.10.1939''': '''{{PAGENAME}}''' kommt zum [[Kreis Tilsit-Ragnit]] {{MLRefAmtsblatt1}}


== Kirchliche Zugehörigkeit ==
== Kirchliche Zugehörigkeit ==
=== Evangelische Kirche ===
=== Evangelische Kirche ===
 
'''Kerkutwethen''' gehörte im 17. Jahrhundert zum Kirchspiel Willkischken.
Kerkutwethen gehörte im 17. Jahrhundert zum Kirchspiel Willkischken.
{{PAGENAME}} gehörte '''1912''' zum Kirchspiel [[Willkischken]].
{{PAGENAME}} gehörte '''1912''' zum Kirchspiel [[Willkischken]].


Zeile 58: Zeile 56:


==Bewohner==
==Bewohner==
*'''1664''' '''Bridßus'''
*'''1664''' '''Bridßus'''
*'''1667 Romeikis''', '''Endrikßent''' und der Besitzer '''Lokeitis'''
*'''1667 Romeikis''', '''Endrikßent''' und der Besitzer '''Lokeitis'''
Zeile 85: Zeile 82:
*1904 - '''Robert Mertins'''. Er war Lehrer in Alt-Sellen, Kreis Niederung und kam am 1. Okt. 1904 nach Kerkutwethen. Aber schon nach 3 Monaten wurde er vom Schlage getroffen. Seine Versetzung in den Ruhestand erfolgte am 1. Jan. 1906. Er starb in Tilsit.
*1904 - '''Robert Mertins'''. Er war Lehrer in Alt-Sellen, Kreis Niederung und kam am 1. Okt. 1904 nach Kerkutwethen. Aber schon nach 3 Monaten wurde er vom Schlage getroffen. Seine Versetzung in den Ruhestand erfolgte am 1. Jan. 1906. Er starb in Tilsit.
*Ab 1. Januar 1906 '''Otto Schwarzien''', geb. zu Antbudupönen, Kreis Pillkallen.  
*Ab 1. Januar 1906 '''Otto Schwarzien''', geb. zu Antbudupönen, Kreis Pillkallen.  
 
<ref> Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927</ref>
(Quelle: <ref> Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927</ref>)




== Geschichte ==
== Geschichte ==
'''1615 Kirkuttweten''' geschrieben, gehört zum Schulzenamt Willkischken und ist 20 Hufen 22 Morgen groß, worunter 4 wüste Huben. Der jährliche Kirchendezem beträgt 5 Mark 31 Schillinge. '''1617''' werden zur "Kirchennotdurft" 4 Mark 8 Schillinge gezahlt. '''1662''' hat das Dorf 7 Dienstboten. Zu den neuen Kirchenglocken schossen '''1664''' die Litauer "vom Rauch" zu 35 Groschen, in Summa 24 Mark 30 Schillinge. Die Deutschen spenden "nach Belieben". '''1664''' schenkt '''Bridßus''' der Kirche eine neue kleine Glockenleine. '''1667''' werden '''Romeikis''' und '''Endrikßent''' mit 2 Mark Kirchenstrafe belegt, weil sie am Sonntag Flachs geröstet. '''1667''' wohnt im Dorf ein Besitzer '''Lokeitis''' und um 1700 der Schmied Milkus '''Preikschatis'''. (Quelle: Otto Schwarzien: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927).
'''1615 Kirkuttweten''' geschrieben, gehört zum Schulzenamt Willkischken und ist 20 Hufen 22 Morgen groß, worunter 4 wüste Huben. Der jährliche Kirchendezem beträgt 5 Mark 31 Schillinge. '''1617''' werden zur "Kirchennotdurft" 4 Mark 8 Schillinge gezahlt. '''1662''' hat das Dorf 7 Dienstboten. Zu den neuen Kirchenglocken schossen '''1664''' die Litauer "vom Rauch" zu 35 Groschen, in Summa 24 Mark 30 Schillinge. Die Deutschen spenden "nach Belieben". '''1664''' schenkt '''Bridßus''' der Kirche eine neue kleine Glockenleine. '''1667''' werden '''Romeikis''' und '''Endrikßent''' mit 2 Mark Kirchenstrafe belegt, weil sie am Sonntag Flachs geröstet. '''1667''' wohnt im Dorf ein Besitzer '''Lokeitis''' und um 1700 der Schmied Milkus '''Preikschatis'''. (Quelle: Otto Schwarzien: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927).


Zeile 97: Zeile 92:




Laut <ref>Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922</ref><br>
'''1922'''<br>
'''1922'''<br>
* Bernhard '''Günther''', 58 ha
* Bernhard '''Günther''', 58 ha
* Ernst '''Sturmat''', 59 ha  
* Ernst '''Sturmat''', 59 ha  
(lt. <ref>Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922</ref>)


<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
<!-- Hier: geschichtlicher Abriss -->
Zeile 121: Zeile 116:
<!-- === Bibliotheken === -->
<!-- === Bibliotheken === -->
<br style="clear:both;" />
<br style="clear:both;" />
== Verschiedenes ==  
== Verschiedenes ==  
=== Karten ===
=== Karten ===
[[Bild:Kerkutwethen_SCHK013.jpg||thumb|left|420 px|''Kirkutweten'' auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab&nbsp;1:50&#8239;000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin &ndash; Preußischer Kulturbesitz</small>]]
[[Bild:Kerkutwethen_SCHK013.jpg||thumb|left|420 px|''Kirkutweten'' auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab&nbsp;1:50&#8239;000<br /><small>© Staatsbibliothek zu Berlin &ndash; Preußischer Kulturbesitz</small>]]
[[Bild: Willkischken.jpg|thumb|320 px| Kirkutweten westl. v. Willkischken Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000]]
[[Bild: Willkischken.jpg|thumb|420 px| Kirkutweten westl. v. Willkischken Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000]]
<br style="clear:both;" />
<br style="clear:both;" />
[[Bild:Kerkutwethen2_URMTB066_1861.jpg|thumb|430px|left|Kerkutweten und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
[[Bild:Kerkutwethen2_URMTB066_1861.jpg|thumb|420px|left|Kerkutweten und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
[[Bild:Kerkutwethen_URMTB066.jpg|thumb|420px|Kerkutweten im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
[[Bild:Kerkutwethen_URMTB066.jpg|thumb|420px|Kerkutweten im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861<br> © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz]]
 
[[Bild: Kerkutwethen_MTB0898_I.jpg|thumb|left|420 px| Kerkutwethen im Messtischblatt 0898 Willkischken (1913-1941) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000<br><small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]]
[[Bild: Kerkutwethen_MTB0898_I.jpg|thumb|left|430 px| Kerkutwethen im Messtischblatt 0898 Willkischken (1913-1941) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000<br><small>© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie</small>]]
 
<br style="clear:both;" />
<br style="clear:both;" />
 
[[Bild:Ort_Kerkutwethen_23_0522_Kerkutwethen_Karte.jpg|thumb|420px|left|Skizze aus der Gemeindeseelenliste von {{PAGENAME}} aus den 50er Jahren, <small>(c) Bundesarchiv</small>]]
[[Bild:Ort_Kerkutwethen_23_0522_Kerkutwethen_Karte.jpg|thumb|430px|left|Skizze aus der Gemeindeseelenliste von {{PAGENAME}} aus den 50er Jahren, <small>(c) Bundesarchiv</small>]]
[[Bild:Ort_Kerkutwethen_25_0524_Kerkutwethen_Karte.jpg|thumb|420px|Skizze aus der Gemeindeseelenliste von {{PAGENAME}} aus den 50er Jahren, <small>(c) Bundesarchiv</small>]]
 
[[Bild:Ort_Kerkutwethen_25_0524_Kerkutwethen_Karte.jpg|thumb|430px|Skizze aus der Gemeindeseelenliste von {{PAGENAME}} aus den 50er Jahren, <small>(c) Bundesarchiv</small>]]
 
<br style="clear:both;" />
<br style="clear:both;" />
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === -->
<!-- === Regionale Verlage und Buchhändler === -->
<!-- === Berufsgenealogen === -->
<!-- === Berufsgenealogen === -->

Version vom 3. Oktober 2011, 22:15 Uhr

Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland

Hierarchie

Regional > Litauen > Kerkutwethen

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Kerkutwethen



Einleitung

Kerkutwethen, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Andere Namen und Schreibweisen


Namensdeutung

Der Name beschreibt eine Stelle wo es Vögel gibt.

  • prußisch "kerko, kerka" = Krickente, Tauchente
  • litauisch "kirkutis" = das erste gelegte Ei einer Junghenne
  • preußisch-litauisch "kerkute" = eine Menge wilder Gänse

+ ostpreußisch "-wethen"/ litauisch "vieta" = Stelle, Ort, Platz


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Jettschen gehörte zur Gemeinde Kerkutwethen[1]

10.1.1920: Abtrennung des Memelgebiets vom Deutschen Reich;[2] Kerkutwethen kommt zum Kreis Pogegen, Memelgebiet

22.3.1939: Wiedervereinigung des Memelgebiets mit dem Deutschen Reich[3]

1.5.1939: Name der neuen Gemeinde: Kerkutwethen;
Die neue Gemeinde ist gebildet worden aus den bisherigen Landgemeinden Kerkutwethen und Jogauden und dem Gut Polompen[4]

1.10.1939: Kerkutwethen kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit [5]


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Kerkutwethen gehörte im 17. Jahrhundert zum Kirchspiel Willkischken. Kerkutwethen gehörte 1912 zum Kirchspiel Willkischken.


Bewohner

  • 1664 Bridßus
  • 1667 Romeikis, Endrikßent und der Besitzer Lokeitis
  • 1700 Preikschatis Milkus, Schmied
  • Folgende Bewohner Kerkutwethens haben im ersten Befreiungskrieg 1813/14 "für Preußens Freiheit und Selbständigkeit" Opfer an Geld und anderen Gaben dargebracht:
    • Leutnant Bringmann; die Landsturmleute Christoph Jurgeleit, Graudons, Johann Norschat, Pöck, Günther, Jacob Serapins, Naujoks, Ensies Pauleit, Abrys Lugschas, George Delkus, Jons Jurgeleit. (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
  • Folgende Familien lebten in Kerkutwethen oder stehen mit diesem Ort in Verbindung:


Schule

Die Schule Kerkutwethen ist im Jahr 1829 gegründet und am 8. März 1830 mit 62 Schülern eröffnet worden. Im Jahr 1863 war das erste Schulhaus schon so baufällig, dass es massiv untergebaut werden musste. 1878 drohte der massive Südgiebel des Schulhauses einzustürzen, er wurde abgebrochen und durch einen hölzernen ersetzt. Im Jahr 1883 fand ein abermaliger Durchbau des Schulhauses statt. Das vom Schwamm vollständig durchsetzte Gebäude wurde abdräniert. 1900 wurde das alte Strohdach durch ein neues Schindeldach ersetzt.

Indessen ging das alte, ganz vom Schwamm durchsetzte Schulhaus immer weiter dem gänzlichen Verfall entgegen. Weitere Reparaturen erwiesen sich als zwecklos, so dass endlich 1912 ein Neubau errichtet wurde.

Die Schülerzahl schwankte in den ersten vier Jahrzehnten zwischen 50 und 60, in den letzten fünf dagegen zwischen 70 und 100.

Folgende Lehrer wirkten an der Schule zu Kerkutwethen:

  • 1830 - 1851 Friedrich Erhard Keßler. Er starb am 13. Juni 1851.
  • 1851 - 1877 Ferdinand Christoph Baltruschat, geb. am 27. Juli 1829 zu Ribben und vorgebildet im Seminar Karalene. War zuvor zweiter Lehrer in Coadjuthen.
  • 1877 - 1904 Friedrich Buddrus, geb. am 10. Jan. 1841 zu Neu-Jägerischken und vorgebildet im Seminar Karalene. War zuerst zweiter Lehrer in Trappönen, dann Lehrer in Krakischken an der Jura. Er starb am Neujahrstag 1912 in Kaukehmen.
  • 1904 - Robert Mertins. Er war Lehrer in Alt-Sellen, Kreis Niederung und kam am 1. Okt. 1904 nach Kerkutwethen. Aber schon nach 3 Monaten wurde er vom Schlage getroffen. Seine Versetzung in den Ruhestand erfolgte am 1. Jan. 1906. Er starb in Tilsit.
  • Ab 1. Januar 1906 Otto Schwarzien, geb. zu Antbudupönen, Kreis Pillkallen.

[6]


Geschichte

1615 Kirkuttweten geschrieben, gehört zum Schulzenamt Willkischken und ist 20 Hufen 22 Morgen groß, worunter 4 wüste Huben. Der jährliche Kirchendezem beträgt 5 Mark 31 Schillinge. 1617 werden zur "Kirchennotdurft" 4 Mark 8 Schillinge gezahlt. 1662 hat das Dorf 7 Dienstboten. Zu den neuen Kirchenglocken schossen 1664 die Litauer "vom Rauch" zu 35 Groschen, in Summa 24 Mark 30 Schillinge. Die Deutschen spenden "nach Belieben". 1664 schenkt Bridßus der Kirche eine neue kleine Glockenleine. 1667 werden Romeikis und Endrikßent mit 2 Mark Kirchenstrafe belegt, weil sie am Sonntag Flachs geröstet. 1667 wohnt im Dorf ein Besitzer Lokeitis und um 1700 der Schmied Milkus Preikschatis. (Quelle: Otto Schwarzien: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927).

Zur Pest im Kirchspiel Willkischken schreibt Schwarzien im Jahre 1927 im gleich Buch folgendes: "Wo die Zahl der Verstorbenen zu groß war, wurden sogenannte Pestfriedhöfe angelegt. Ein solcher befindet sich auch in Kerkutwethen und Schreitlaugken. Ersterer liegt etwa vierzig Schritte nördlich des Kirchhofes auf einer kiesigen Anhöhe und war noch bis vor einem Menschenalter mit einem Birkenwäldchen bestanden. Nach der Abholzung desselben wurde dann von diesem Platz des öfteren Kies abgefahren, besonders zur Instandsetzung der Chaussee Mikieten-Willkischken und zum Neubau der Schule Kerkutwehnen, dgl. auch zur Bekiesung des Weges Polompen-Kerkutwethen im Sommer 1926. Die dabei zahlreich gefundenen menschlichen Gebeine hat man in pietätvoller Weise gesammelt und in einem besonderen Grabe gemeinsam wieder der Erde übergeben. Noch sei erwähnt, daß man hier vor etwa 30 Jahren gelegentlich der Aushebung eines tieferen Kiesschachtes ein auf einem Steine sitzendes menschliches Skelett bloßgelegt hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich hier um einen Menschen handelt, der, von der Pest bereits ergriffen, eine Gruft geschaufelt und dabei seinen Tod gefunden hat. "Der's graben wollt', sank selbst hinab!" Heute zieht über diesen Ort der Tränen des Landmanns Pflug friedlich seine Furchen. Die Sage aber hat ihn schon längst mit mancherlei Schauermärchen umsponnen."


1922

  • Bernhard Günther, 58 ha
  • Ernst Sturmat, 59 ha

(lt. [7])


Verschiedenes

Karten

Kirkutweten auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Kirkutweten westl. v. Willkischken Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Kerkutweten und Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Kerkutweten im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Kerkutwethen im Messtischblatt 0898 Willkischken (1913-1941) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Kerkutwethen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Kerkutwethen aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

Request failed: file_get_contents(https://gov.genealogy.net/item/wikihtml/KERHENKO15AD): Failed to open stream: php_network_getaddresses: getaddrinfo for gov.genealogy.net failed: Temporary failure in name resolution

Quellen

  1. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  2. Die von Preußen abgetretenen Gebiete, bearbeitet in der Plankammer des Preußischen Statistischen Landesamtes, Berlin 1922
  3. Reichsgesetzblatt 1939, Teil II, S. 608)
  4. Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
    http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm
  5. Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939
  6. Schwarzien, Otto: Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927
  7. Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922