Ramutten/Bewohner/Familie Launert
Familie Launert
Das Anwesen
Die Familie Launert hat seine Spuren in Ramutten hinterlassen.
Im Ausschnitt des Ortsplans (Große Abbildung des gesamten Ortsplanes ist auf der Seite Ramutten_(Kr.Heydekrug) wurde der Hof der Familie Launert rötlich markiert.
Mirko Launert schreibt:
Das Bild mit den Kreuzen zeigt im Hintergrund unser Stallgebäude in Ramuten 1941. Die Kreuze befinden sich auf dem Ramuttener Kirchhof, die Kirche stand neben unserer Landwirtschaft.
Es sind dort sechs deutsche Soldaten begraben, die beim Überfall auf die Sowjetunion ums Leben kamen.
Es handelt sich um die Gefreiten Walter Lohse und Erich Sens, den Schützen Wilhelm Lang, die Offiziere Hans Schmidt und Harry Dott und einen Soldaten mit Namen Rose.
Die Artilleriegeschütze standen bei uns im Obstgarten. Auch unser Hof hat einige Schäden erlitten, die Einschusslöcher im Dach sind gut zu erkennen.
Mein Großvater Wilhelm Launert war bereits zum Militärdienst eingezogen, er war damals so alt wie ich heute, 43 Jahre (Stand:2019), und hatte bereits im ersten Weltkreig gedient.
Leben auf dem Hof
Bild: Mirko Launert ©
Mirko Launert schreibt:
Diese beiden Pferde waren der einzige Luxus, den sich meine Großeltern gönnten, es waren Reit- und Sportpferde (Militärpferde) mit hoher Sprungkraft, die nicht nur zur Arbeit eingesetzt wurden und sich hierfür auch nicht eigneten.
Pferde spielten auf unserem Hof eine große Rolle, es wurden Pferde für das Militär ausgebildet, für den Einsatz in der Landwirtschaft und auch Rückepferde für die Waldwirtschaft. Großer Wert wurde auf die Ausdauer gelegt, denn oftmals hatten die Bauern weite Wege zu ihren landwirtschaftlichen Flächen zu bewältigen.
Da die Ausbildung der Pferde neben der täglichen Hofarbeit sehr teitaufwendig war, hatte mein Opa Wilhelm Launert noch zusätzlich, einen Pferdewirt beschäftigt.
Mirko Launert schreibt:
Es muss ein besonderer Tag gewesen sein. Die "Sonntagskleidung" weist darauf hin. Zur Kirche kann es nicht gegangen sein, denn sie lag ja gerade auf der anderen Seite des Weges nach Litauen. Ein Ritt zu den Osterfeiertagen? Jedenfalls ist es recht früh im Jahr.
Diese Aufnahme entstand im Jahre 1931. Es zeigt den Obstgarten auf Hof Launert. Es gab ja auch schöne Zeiten, sofern die Arbeit erledigt war. Der Hofarbeiter Johann Srugies, mein Großvater Friedrich Wilhelm Launert , mein Großcousin Werner Graff und ein Verwandter (Launert oder Boettcher?) aus Saugen.
Hochzeit!
Eine große Hochzeitsgesellschaft!
Mirko Launert schreibt:
Der Hofarbeiter Johann Srugies aus Ramutten und das Dienstmädchen Luise Struppies aus Didszeln haben geheiratet. Beide übernahmen später den Hof von Luises Eltern in Didszeln. Rechts oben meine Grpßeltern Friedrich Wilhelm Launert und Lina, geb. Kuhlins. Links im Bild hat sich der Ramutter Posaunenchor zum Gruppenbild aufgestellt. Unten rechts sind die Geschwister meines Vaters zu sehen. Gertraut und Kurt. Das linke Mädchen ist Waltraut Srugies vom Gasthaus Szagathen.
Ein anderer Hof
Das Anwesen lag gerade gegenüber der Kirche auf der anderen Seite des Weges nach Litauen. Auf der linken Seite sieht man das Haupthaus. Über die vielen Jahrzehnte sind einige Bäume gewachsen. Heute ist der Blick aus Richtung Kirche zum Haus nicht mehr möglich.
Das große Stallgebäude bot viel Platz für Vieh, Gerätschaft und Vorrat. Die kalte Jahreszeit war lang.
Vom Bild aus nach rechts gesehen, findet sich die neue Kirche.
Das Haus hat sich verändert. Es hat sich seinem Schicksal scheinbar leise klagend ergeben. Über die vielen Jahre hat es sich der Nachkriegs - Geschichte nicht erwehren können. Ohne Pflege ist es geblieben, wie so viele Häuser in Ostpreußen. Aber das soll nicht diskutiert werden. Doch sieht der Betrachter links vom Zugang zum Haus ein angelegtes Beet mit Blumen.
