Kollmannsperger (Familienname)
Ich Klaus Kollmannsperger, der Betreiber der Ahnenforscher über die Pfälzer Kollmannsperger habe vor längerer Zeit eine schöne Zusammenfassung erhalten über die Kollmannsb(p)erger, den ich hier wiedergeben möchte. Mein letztgenannter Kollmannsperger hieß Jakob und wurde bei einer Taufe am 26.01.1758 in Freinsheim als Großvater, abwesend und Einwohner von Ingolstadt genannt. Deshalb ist die folgende Darstellung gar nicht so abwiegend.
Hallo, Ich bin der Hubert Kollmannsberger (Alter 41) aus Moosburg in Bayern. Habe kürzlich im Internet den gewaltigen Stammbaum der Pfälzer Kollmannspergers entdeckt und möcht mich daher melden. Daß mein Nachnahme mit einem "b" geschrieben wird, hat nicht viel zu bedeuten, da eine verbindliche Schreibweise auch bei uns in Bayern erst seit der Einführung der Standesämter 1876 besteht. Vorher wurde in den Kirchenbüchern wahlweise die Schreibung mit "b" oder "p" praktiziert. Ganz nebenbei, bei uns in Bayern gibt es heutzutage zwar im Vergleich zur Pfalz relativ wenig Kollmannpergers, aber dafür jede Menge Kollmannsbergers. Besonders in der Gegend zwischen Landshut und Ingolstadt (der Landstrich wird Hallertau genannt). Aus der D-Info-Telefon (da heute fast jeder ein Telefon besitzt, mag dies für einen groben Überblick dienen) geht hervor, daß 93 Kollmannspergers eingetragen sind: 17 in der Pfalz, 7 im Saarland, 12 in Hessen, 8 im nördlichen Rheinland; 38 in Bayern. Daneben finden sich in dem Telefonbuchverzeichnis auch 350 eingetragene Kollmannsbergers (davon 80 % in Bayern). Da, wie erwähnt in den älteren Kirchenbüchern auch meine Vorfahren gelegentlich Kollmannsperger geschrieben wurden und wie ich der Internet-Seite entnehme, ein reges Interesse an möglichen ahnengeschichtlichen Hinweisen besteht, hoffe ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen entsprechende Anregungen geben zu können. Soweit mit bekannt ist, basiert mein Nachnahme Kollmannsberger auf einer Herkunftsbezeichnung. In Bayern wurde es nach dem 30-jährigen Krieg (genauer im Jahre 1677) Pflicht, seinen vom Hofnamen, einer Berufsbezeichnung oder dergleichen abstammenden Zweitnamen als Familiennamen zu führen. In den einschlägigen Pfarrbüchern unserer Gegend wird zum Beispiel der Neumaier-Bauer von Grünseiboldsorf bis ca. 1680 nur als "Matthias Neumair" aufgezeichnet. Erst bei der Heirat seines Sohnes ist er der "Mathias Kolmersperger, Neumair zu Grünseibelsdorf". Seine Nachfahren tragen die Nachnahmen Chalberperger (im bairischen wird ch = K gesprochen), Kalbersberger, Kollmasperger und Kollmannsberger (was darauf hindeuten könnte, daß er laut Gesetz von 1677 verpflichtet war, den Zunahmen Kollmannsberger zu führen, da sein Vorfahr diesen auch geführt hat). Im übrigen deutschen Sprachraum kam diese gesetzliche Regelung des Nachnamens erst später. Meine diesbezüglichen Recherchen haben ergeben, daß dar Nachnahme Kollmannsberger erstmals 1646 in der Hallertau (links der Isar) auftaucht, in der Nähe von Landshut. Dies deckt sich auch mit der Aussage namhafter Historiker meiner Heimat, die den 30-jährigen Krieg als die größte Plage dieser Region schildern. Historisch gesehen hängt die Geschichte der Hallertau eng mit der Belagerung Ingolstadts im 30-jährigen Krieg zusammen. Die Schweden konnten Ingolstadt nicht einnehmen und waren stocksauer. Die Landbevölkerung der Umgebung hat dies in grausamster Weise zu spüren gekriegt. Die Schweden sind von Ingolstadt nach Landshut, Moosburg, Freising und München gezogen und haben dazwischen eine blutige Spur der Vernichtung und Plünderung hinterlassen. Es heißt daß der Großteil der Hallertau damals schier menschenleer gemacht wurde und die Fürsten ein großes Interesse hatten den Landstrich wieder mit Abgabeleistenden, arbeitswilligem Jungvolk zu besiedeln. Aus entsprechenden Ortschroniken der nähren Umgebung ist mir bekannt, daß die Neusiedler alle aus der Gegend rechts der Isar kamen. Aus dem Chiemgau, dem Rottal und der Vilsbiburger Gegend. Viele Nachnamen der heute noch in der Hallertau seßhaften Bauern- und Handwerkerfamilien weisen eindeutig auf Einödhöfe der, von den Schweden weitgehend verschonten, entsprechenden rechts-Isarischen Gebiete hin. Somit gehe ich davon aus daß auch die Kollmannsb/pergers zu diesen Kolonisatoren der Hallertau gehörten (und möglicherweise auch zur Wiederbelebung anderer von diesem schrecklichen Treiben heimgesuchter Gebiete, welche im Herrschaftsbereich ihrer Landesherren der Wittelsbacher lagen, wie z. B. die damals verwandtschaftlich verbundene, im Bruderkriege besiegte Pfalz. Unbeachtet der schrecklichen Gräuel dieses Krieges zwischen den verwandeten Pfälzer und bairischen Wittelsbachern, waren familiäre Bande zwischen den Adligen doch so stark, daß nach Übertragung der Kurwürde von der Pfalz nach Bayern, doch auch die Rückkehr der pfälzer Wittelsbacher auf den damals geschaffenen Königsthron in Bayern als Erben möglich war, warum nicht auch eine "gut-Will"-Aktion zur Sendung aufgeschlossenerer bairischer Siedler in die ebenfalls mehrfach schwere mitgenommene Pflalz?) Spekulationen hin oder her, Tatsache ist meinen Nachforschungen zufolge, daß die ersten Namensträger 1482 auf dem Kalbersberg ( heute Einöde Kollmansberg) südlich Vilsbiburg genannt sind. Der Hof gehörte damals dem Herzog von Bayern (einem Wittelsbacher also). Dieser recht idyllisch gelgene Einödhof ist laut den Ortsnamenverzeichnissen der letzten 150 Jahre als Namensgeber für alle Kollmannsb/pergers die einzige faßbare Namensquelle (Kollmannsperger = der Bauer vom Kollmannsperg). Laut den Kirchenbüchern der entsprechenden Pfarrei wirkte bis 1652 auf diesem Anwesen ein Johann Kollmannsb/perger. Seine Tochter Catharina heiratete seinerzeit den Johann Karg. Letzeterer nannte sich in der Folge (nach 1652) Johannes Karg vom Kollmannsberg und um 1700 ist ein Laienpriester Karg in der Wallfahrtkirche Maria Hilf bei Vilsbiburg erwähnt In der Beschreibung des Landgerichtes Vilsbiburg von ca. 1750 wird dann der Einödhof Kollmannsberg als zur Wallfahrtskirche Maria Hilf bei Vilsbiburg gehörig erwähnt. Nachfahren des letzten Kollmannsb/pergers auf dem Kollmannsb/perg lassen sich noch heute um Geisenhausen nahe Landshut nachweisen (seit mindestens 1637). Wegen der räumlichen Nähe zu Landshut und Moosburg, glaube ich davon ausgehen zu können, daß die meisten der im Raum nördlich von München (Hallertau und Nachbarbezirke) lebenden Kollmansb/pergers auf besagten Hof zurückgehen könnten. Es gibt auch in Amerika eine recht zahlreiche Familie Kollmansberger, die von einem mir nachweislich bekannten Zweig der Hallertauer Kollmannsbergers abstammt. Da ich aufgrund meiner noch recht bescheidenen Nachforschungsergebnisse davon ausgehen kann, daß der Ursprung der Kollmannsb/pergers möglicherweise in Bayern liegen könnte, wäre ich natürlich diesbezüglichen (natürlich auch anderslautenden) Bestätigungen durchaus aufgeschlossen. Nebenbei sei erwähnt, daß im Vilstal bei Vilsbiburg historisch belegt ist, daß im 11. Jahrhundert die Einödhöfe auf "-berg" ihren Ursprung durch Gründungen nachgeborener Adeligensöhne hatten, welche die zuerst kultivierten Gründe in der Talsohle nicht mehr bekamen und auf die angrenzenden fruchtbaren Lehmhügel ausweichen mußten. Diese zumeist Einödhöfe gebliebenen Anwesen, wurden nach dem adeligen Begründern benannt (z. B. "Kollmanns-Berg"). Der heilige Coloman (österreichisch Kallmann, bairisch Kollmann) starb 1012 als schottischer Pilger vor Wien den Martyrertod, wurde bereits 1017 als Heiliger und Namenspatron adeliger Familien erwähnt und hat vor seiner unchristlichen Ermordung vor allem im niederbayrischen Bereich missioniert (von Ingolstadt bis Freising, über Landshut bis Salzburg, seine zahlreichen Verehrungsstätten in diesem Raum sind im Kloster Melk an der Donau (Österreich) auch Landkartenmäßig aufgezeichnet). Ich wünsche weiterhin viel Erfolg bei der Ahnenforschung, hoffe meine Informationen können den diesbezüglichen Eifer unterstützen und fördern und verbleibe mit der Hoffnung, daß es irgendwem einmal gelingt, daß die etwa 500 in Telefonbuch eingetragenen Kollmannsb/pergers auf eine historische Basis zurückgeführt werden könnten. Ich würde mich selbstverständlich auf eine Antwort von den Pfälzer Kollmannspergers freuen Viele Grüße Hubert Kollmannsberger
Varianten des Namens
Geographische Verteilung
| Relativ | Absolut |
|---|---|
Relative Verteilung des Namens Kollmannsperger (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Kollmannsperger" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Absolute Verteilung des Namens Kollmannsperger (1890)Direkt zur Karte Absolute Verteilung des Namens "Kollmannsperger" um 1890 im damaligen Deutschen Reich Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben. |
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Literaturhinweise
Daten aus FOKO
<foko-name>Kollmannsperger</foko-name>
Weblinks
Klaus Kollmannsperger http://www.kolliweb.de