Haus Döring
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Haus Döring (Borken)
Zunächst Turmhügelburg
Deutlich ist dieser Burgentyp in der dann erweiterten Form als Vorläufer der späteren Wasserburg zu erkennen. Haus Döring in Borken Marbeck war wohl im 11./12. Jh. auf einem kreisrunden, künstlichen und von doppeltem Wassergraben geschützten Hügel als Steinturm errichtet worden. Dies Haus bietet noch 2006, trotz des 1727 erbauten Herrenhauses, das Bild einer guterhaltenen Motte (Turmhügelburg).
Namensentwicklung
11./12. Jhdt: Thuringus, Thuring, danach vom Rufnamen zum Hausnamen: Dorringa (fries., davon Dorring), Doerinc, Dorinc, Dorinch, Doring, Doryngh, Durinc, Durringen...
Familie von Döring
Zunächst Dynastenfamilie, Edelherren.
Ersterwähnung
Im Jahre 1093 bekundet Otto, Abt von Werden, daß Thuringus (nobilis) und seine Gemahlin Reinguiz, mit Zustimmung ihrer Tochter Bertrade (Schwester des Reinfried +1092), ihr freies Erbgut „Dale“ (Kspl. Dahle bei Neuenrade?) und eine Besitzung Lopenhild (Lopanheldi, Laupendahl bei Düsseldorf (?)) dem Stift Werden schenken. Er hatte seinen einzigen Sohn Reinfried im Krieg gegen die Friesen (Moorsassen) verloren. Mit ihm starben Conrad von Werl und sein Sohn Hermann. Ihre Zustimmung gaben die Grafen Bernhard, Dietrich von Cleve und der Stiftsvogt Adolf (von Berge, u.a. Vogt von Kappenberg und Essen). . Unter den Zeugen ist Adolf von Lopenhilde (Lupenheledin) und Christian von Dalenheim (Diepenheim).
Über Thuringus gibt es weitere Informationen. So bekundet Sigward, Bischof v. Minden (1120-1140), daß Rasmoda, Nonne zu Wunsdorf, mit Einwilligung ihrer Schwester Bertheide, Nonne zu Freckenhorst, und ihres Vogtes Liudolf von Waltingerothe (1121-1140, Wöltingerode, Cistercienserinnen Kloster bei Goslar), alle nachgelassenen Güter ihres Oheims Thuring, mit Ausnahme derer in Grene (bei Gandersheim), Wolkeressen (Völkerhausen bei Hameln) und Aster- Thechberen(?), mit dem Schlosse bei dem Dorfe und dem Lehen Friethebolds zu Wettin, desgleichen von dem Eigentum ihres Vaters Eiko (1106 / 1117, 1124+, v. Ammersleben (?)) Güter zu Vurgerden und Bordenou, an die Kirche zu Minden im Gau „Merstemen in occidentialis ripa flumun Himene“ (an der unteren Leine), in der Grafschaft des Hildebold von Rothen geschenkt habe. Eine andere Schwester, Wicburga, schenkte mit Einwilligung ihres Ehemannes Mirabilis (seine Schwestern: Gerburg u. Hildeswith) der in der „villa Diddelinchhusen“ in der Grafschaft des Theoderich von Holthusen (1120-1140, bei Düsseldorf), da liegt auch die „villa Munere“ (Gemeint ist hier die Bauerschaft Diedenheim in der Nähe der Burg Monreberg bei Kalkar.
Erbbesitzteilungen
Sollten sich die drei rechtsschreitenden Vögel auch im Siegel bei Besiegelungen des erstgenannten Thuringus widerfinden lassen, wird das Augenmerk dieserhalb zunächst auf die frühen Dynastenfamilien des westlichen Münsterlandes zu werfen sein, welche dieses Wappenbild als volles Schildbild weiterführen (Döring, Bermentvelde, Bitter, Werence und Velen) und danach auf die Dynastenfamilien, welche zumindest zeitweise ihre Siegel oder Wappenschilde damit ergänzen (von Gemen, von Lohn, von Heiden). Hier sind größere Übernahmen aus Allodialbesitzungen durch Erbteilungen und gleichzeitiger neuer Namensfindung, oder entsprechende Einbringung von Heiratsgütern nicht auszuschließen. Ein diesbezüglicher Besitzverfolg könnte zu neuen Ergebnissen führen.
Weitere Erwähnungen
- 1265 war Johann von Döring bischöflicher Amtmann zu Bocholt und Borken.
- 1303 Johan de Döring, Ritter, 30.03.1313 Johan de Doring und sein Bruder, Bündnispartner des Bischofs von Münster.
Haus Döringhaus
- 1256 Otto II. Graf zur Lippe, Bischof von Münster (1247-1259) bestätigt in einer Urkunde von 1256 dem Kloster Marienborn gewisse ihm vom Ritter Simon von Gemen resignierte Zehnte darunter den Zehnten des Hauses Döherinchus.
- 1292 Adolphus, miles de Dorinchove und seine Frau Paemenele, so wie ihre Söhne Joannes und Godefridus vezichten auf den Hof Wellbergen zu Gunsten des Klosters Varlar
- Quelle: Urkunde Stift Varlar.
Dravewinkel, den 05.Oktober 1307. Dietrich Herr von Moers, Goswin Herr von Gemen, Stefan Herr von Zuylen, Ritter Bovo von Strünkede und Knappe Matthias von Raesfeld vermitteln in der Fehde zwischen dem Grafen Otto von Kleve und den Brüdern Johann und Godekin gen. de Dorinchausen.
Familie von Döring
- 1303 Johan de Döring, Ritter, 30.03.1313 Johan de Doring und sein Bruder, Bündnispartner des Bischofs von Münster.
- 09.12.1313 Johannes der Dorinc und dessen Bruder Godefriedus Zeugen in Bocholt.
- 07.10.1313 Stephan de Dorinc, Zeuge vor dem Freistuhl bei Coesfeld.
- 1315 Hermann de Döring
30.11.1316 Die Knappen Hermann de Gemene und Johannes de Dorinc bekunden, daß sie ex parte des Hermann de Ludinghusen in dem Streit desselben mit dem Grafen von Arnsberg vom 07.12. bis zum 06.01. des nächsten Jahres völligen Waffenstillstand beobachten werden.
- 25.07.1318 Knappe und bischöflicher Officiat zu Bocholt unf Borken Johannes de Dorinc.
01.04.1319 Der Ritter Hermannus dominus de Gehemene und sein Sohn Henricus geben ihre Zustimmung dazu, dass das von ihnen dem Hermannus, Bruder des Johannes de Dorinc, verkaufte Haus in Cosveldia, worauf sie vor Richter und Schöffen in Borken verzichtet haben, von diesen an den Probst der Kirche in Varlar weiter verkauft ist. Hennemannus (de Dorinc), seine Frau Cristina und sein Sohn Adulfus verzichten nochmals ausdrücklich darauf.
- Quelle: Urkunde Stift Varlar.
28.05.1325 Reynaut zone des greven van Ghelren gibt auf Bitten des Ritters Janz van Doernic 12 Morgen Land in der Betuwe bei der Brücke am Elderensteghe, die dieser von ihm zu Lehen trug, dem Jan van Brienen dem Alten zu Lehen.
- Quelle: Urkunde Staatsarchiv Münster, Bestand Haus Wohnung
Generationswechsel
- 1324 Johan de Döring (1315-1325) oo Agnes, Kinder:
- Agnes (1324)
- Herburgis, Gattin des des Everhard von Ulfte (1324)
- 30.03.1324 Der Knappe Johann de Döring, Agnes seine Frau, Agneta beider Tochter, Everhard von Ulft nebst Gattin Herburgis, Tochter der erst genannten Eheleute von Dörinc, endlich Everhard von Ulft, Sohn Johans, bekunden für sich und ihre Nachfahren, allen Ansprüchen in "iurisdictione dicta Gogericht" des Ritters Wescslus de Lembecke, junger Sohn des verstorbenen Knappen Adolfs de Lembecke, entsagt zu haben.
- 28.05.1325 Der Ritter Joan van Doerinc erscheint in einer Urkunde des Grafen Reinald von Geldern für Johan von Bryenen.
Generationswechsel
- 25.07.1341 Adolf von Dörink verkauft an Godert von Lembeck sein Gut im Kspl. Erle.
Generationswechsel
- 23.08.1375 Gosen von Döring verkauft mit Zusstimmung seiner Mutter Nese (Agnes) dem Egbert Bruse sein Gut zu Pessekinck im Kspl. Ramesthorpe in der Bschft. Wesyke. Bürgen: Vonrad v. Bermentvelde, Herman v. Velen, Gerd von Bermentvelde - Johanns Sohn.
Hof Döring bei Ramsdorf
- 12.11.1315 Die Burgmänner "castri Dulmene (Haus Dülmen) bekunden, dass ihr Mitcastellan Henricus Sticke de Scedelice mit Zustimmung seiner Frau Helwigis seines Sohnes Bernhardus und seiner Tochter Mecheldis den Hof Dorinc im Kspl. Ramsdorf (Ramestorpe) dem bisherigen Lehnsträger Bernhardus Bolto, Bürger in Borken, verkauft hat. Zeugen: Albertus Dapifer (=Droste), Hermanus de Sconebeke, Cesarius de Scedelike, Bruder des Verkäufers, Bernhardus de Westerrode senior.
- 02.09.1316 (Reken) Der Freigraf Menso de Heydene, Knappe, bekundet, dass vor ihm im Ftreigericht Henricus Sticke de Scedelike unter Zustimmung seiner Frau Heylwigis und seiner Kinder Bernhardus und Mecheldis auf den Hof Dorinc im Kspl. Ramsdorf (Ramestorpe) zu Gunsten des Bernhardus Bolto, Bürgers in Borken, verzichtet habe.... Zeugen. Wennemarus de Heydene, Bruder des Menso, Gotfriedus, Sohn des Ritters Goswinus junior de Gemene, Bernhardus de Westerrode senior dictus Salike, Gerhardus Boöte, Rodolfus Tobbere, Johannes Knippinc, Deboldus Evekinc, Bernhardus, Sohn des Bernhardus Eppinc.
Sophienmühle
- 23.04.1322 Der Knappe Johannes dictus Dorinc bekundet, dass er dem Brun de Garderode, commendator domus ad capellan in Borken, und den Brüdern daselbst, die Geschwister Johannes und Wendela de Sophyenmolen übergeben, an Stelle derselben aber deren Vater Walterus de Sophyenmole erhalten habe, der seinerseits auch noch auf alle Rechte an der Mühle Sophienmole verzichtet.
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