Recklinghausen
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen
Einleitung
Wappen
Allgemeine Information
Orstname
Ricoldinchusun (?) (1017), Rigglenkhuson (?) (1077), Richelinchusen (1166), Ricklinchusin (1225), Recklinghusen (1228), Riclenchusin (1253), Rekelinchusen (1360), Reckelinchusen (1481), Recklinchusen (1536). Mdal.: Riakelshusen.
Orstlage
Recklinghausen liegt am Nordrand des Industriereviers im sog. Emscherland in 50-115 m Höhe auf der zur Emscherniederung sanft abfallenden Südabdachung der Lippe-Emscher-Platte im „Vest". Älteste Teile der Altstadt (73 m) in geräumiger Quellmulde an der Scheitelhöhe der Lippe-EmscherPlatte inmitten welliger, großenteils lößüberdeckter und früh von Wald entblößter, fruchtbarer Plateaulandschaft. Neuerer Ortsteil Recklinghausen-Süd, auf der Südabdachung bis hinab zur Emscherlinie (Rhein-Herne-Kanal). 50 m H.
Ursprung der Ortschaft
Auf eine Burganlage aus karolingischer Zeit, deren Umfang sich noch heute deutlich aus dem Straßengewirr abhebt, als Basis der Stadt, deuten karolingische Scherbenfunde, die nebst mächtigen Brükkenpfeilern in dem vor wenigen Jahren aufgedeckten Ostgraben zutage kamen. Neu befestigt wurde die Burganlage (curtis) 1179 durch den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. Im Anschluß an die Burg entwickelte sich eine Marktsiedlung. 1228 Sitz des Hohen (Go-)Gerichtes und des erzbischöflichen Richters, 1236 erstmalig oppidum genannt.
Stadtgründung
Verleihung der Stadtrechte vermutlich um 1230.
Stadtrecht
Befreiung der Bürger (cives) von der Bede und Erweiterung der Stadtrechte durch Erzbischof Heinrich von Müllenark 1236.
Ortskarte
Ortsorganisation
Siedlungsentwicklung
Die Stadt (heutige Altstadt) bildet einen Kreis von 600 m Durchmesser mit gitterförmigem Straßennetz. Zu dem an der Südseite der frühen Burg liegenden Marktplatz führte aus den vier Himmelsrichtungen je eine Straße. Die Nordsüd-Straße schmiegt sich dem Westrand der Burg an. Die Nordsüd-Straße drückte die ehedem mitten durch die Burg in gleicher Richtung führende Straße zur Nebenstraße herab. An die 4 Hauptstraßen setzten sich meist rechtwinklig Nebenstraßen an, die wieder durch Querstraßen verbunden sind. –
Die erste Stadtbefestigung 1296 zerstört durch Johann IL von Brabant und Eberhard von der Mark. Danach sehr starker Ausbau der Festungswerke 1344-45. 5 Tore: Coninbergs- (benannt nach dem vor dem Tor liegenden Coninberg = Königsberg), Vieh- (durch dieses Tor führte der Weg in die Recklinghäuser Mark), Stein-, Loh- und Martinitor. Türme: der Bischof, Eulenturm, Neuer Turm, Kiek in Bochum, Quadenturm, Beginenturm, Stephansturm, Wachtturm und Kiekenturm. Alle Tore und die meisten Türme Anfang 19. Jh. abgebrochen, Quadenturm 1863. Stephansturm und Wachtturm sowie die Stadtmauer zwischen beiden sind erhalten Bild oben). Bischof und Quadenturm dienten als Gefängnis und zur Aufbewahrung von Waffen und Pulver.
Um die Stadt zog sich etwa seit dem 13. Jhdt. in einer Entfernung von 2 bis 3 km kreisförmig die sog. Ringlandwehr. Längs den strahlenförmig von der Stadt ausgehenden Wegen liefen die Streichlandwehren. Dieses Landwehrsystem zerlegte die Feldmark in einzelne kleinere Abschnitte und war für die Verteidigung sehr günstig.
In der früher unbesiedelten Recklinghäuser Mark im südl. Stadtgebiet entstand seit deren Teilung (1831) der neue Stadtteil Recklinghausen-Süd, welcher sich besonders seit 1870 stark entwickelte und seit etwa 1895 die Altstadt an Einwohnerzahl übertrifft. Er ist regellos aus den Siedlungskernen um Gruben- und Industrieanlagen erwachsen.
Besondere Gebäude
Die Petruskirche, älteste des Vestes, als Pfarrkirche zuerst 1166 erwähnt. Ursprung wohl karolingisch. Nach Zerstörung des zweiten Baus durch Brand Neubau 1247: dreischiffige Hallenkirche im Übergangsstil. Nach neuem Brand Erweiterung durch Querhaus und Chor 1519-23; 1944 durch Bomben schwer beschädigt, 1950 wieder in Benutzung.
Erster Rathausbau 1256 an der östlichen Langseite des Marktes, nach dem großen Brand von 1500 Neubau, dritter Bau 1847 dort, vierter Bau 1905-08 im Erlbruch an der Südseite der Altstadt.
Seit Anfang 14. Jh. 2 Beginenhäuser nachweisbar, von denen „das obere Beginenhaus" in den Besitz der Augustinessen kam, die der Rat 1512 von Unna holen ließ. Kirche und Kloster Anfang 19. Jh. bis auf einen geringen Rest abgebrochen.
Gasthaus zum Hl. Geiste zuerst erwähnt 1403. Heutige Gastkirche zum Hl. Geist 1736 erbaut.
Die nahebei gelegene barocke Franziskaner-(Gymnasial-)Kirche zur unbefleckten Jungfrau Maria stammt aus der 2. Hälfte 17. Jh. Neue Niederlassung der Franziskaner 1901 in R.-Stuckenbusch mit Klosterkirche.
In der Nähe des Wiethofes (Pfarrhauses), Ecke Wiethofstraße und der Straße „Im Rom", die 1360 zuerst erwähnte Dukermühle, die vom angestauten Wasser des Burggrabens getrieben wurde. Im 15. Jh. wohl nicht mehr in Betrieb.
1701 entstand am Westrand der Altstadt der schloßartige Bau der Engelsburg. Neues Kreisgebäude 1905. Neues Amtsgerichtsgebäude 1907.
Stadtbrände
In den Jahren 1247, 1469, 1500, 1607,1646, 1686, 1890. Nach den Bränden kam es teilweise zur Neuanlage von Straßenzügen oder -umbenennungen, auch Nachbarschaften formierten sich neu. Damit änderten sich Adressen.
Zerstörungen durch Kriege
Im Vergleich zu den Nachbarstädten geringe Zerstörungen im 2. Weltkrieg, 50 Mill. DM Sachschäden. - 1. Zerstört 2 Kirchen; 448 Häuser über 50%, 517 Häuser 20-50%, 3102 Häuser bis 15% beschädigt.
Stadtgebiet
Stadtteile
| Ortsteile in Stadt und im Kirchspiel Recklinghausen (Kreis Recklinghausen) | |
|
Altstadt | Beising | Berghausen | Bockholt | Börste | Bruch | Brüninghoff | Elpe | Essel | Grullbad | Herne | Hillen | Hillerheide | Hochlar | Hochlarmark | König Ludwig | Röllinghausen | Speckhorn | Stuckenbusch | Suderwich | Vor 1926 noch: |
Markenentwicklung
Markenteilung
Gerichtsbarkeit
Bevölkerung
(Bevölkerung/Herkunft) Am Ende des MA. stammte die Mehrzahl der Bürgerschaft aus der nächsten Umgebung, der Rest zum größten Teil aus dem übrigen Westfalen, zum kleineren aus dem Rheinland. Nur ein ganz geringer Teil der Bevölkerung war nicht im Besitze des Bürgerrechtes.
Der einheimische Grundstock der Bevölkerung ist heute in der Minderheit, da seit dem Beginn der Industrialisierung (um 1870) die Bevölkerung durch Zuwanderung aus dem In- und Ausland stark zunahm. 1905 waren von 44 396 E. nur 16 106 in Recklinghausen geboren; 1910 bestand die Bevölkerung zu 26% aus Polen, Masuren und Kaschuben, die größtenteils nach dem 1. Weltkrieg wieder abwanderten.
Ab Mitte der 60er Jahre im 20. Jahrhundert begann die Zuwanderung von Türken mit einem Schwerpunkt in Recklinghausen-Süd.
Bevölkerungsentwicklung
Um 1300: etwa 1050 E., um 1520: etwa 2500 E., 1574: etwa 3000 E., 1782: 2030 Einwohner.
Seuchen
Pest
1350, 1527, 1530-31, 1555, 1578, 1582, 1599, 1635-36.
Cholera
1866
schwarze Pocken
1870-71.
Ruhr
1916-17.
Hexenverfolgung
Geschichtliche Personen
Einwohnerentwicklung
Bevölkerungsverzeichnisse
Verzeichnisse der Neubürger in den Rentmeisterrechnungen seit Ende 15. Jh. (sehr lückenhaft), Steuerlisten seit 1532 (ziemlich vollständig erst seit dem letzten Viertel des 16. Jh.), Kontraktenprotokolle seit 1516 (fast lückenlos fortlaufend), Wachtregister von 1514, 1615, 1622-43. Adreßbücher seit 1896 in Zwischenräumen von 2 bis 4 Jahren.
Auswanderungen
Nicht alle Auswanderungen sind in öffentlichen Akten festgehalten, manche Unterlagen und Nachrichten schlummern in Familienakten auf Hausböden.... Hier können Sie selber nach Auswanderern suchen, oder Ihnen bekannte Daten eintragen:
Sprache
Wirtschaft
Handel und Gewerbe
Berufe
Münzwesen
Maße und Gewichte
Verwaltung
Bürgerschaft
Landesherrschaft
Wehrwesen
Finanzwesen
Steuern und Zölle
Schatzungen
Brandkataster
Kirchenwesen
Reformation
Katholische Kirchengemeiden
Evangelische Kirchengemeiden
Juden
Über den Stand der Kirchenbuchabschriften im Kreis Recklinghausen und weteren Auskünften gibt es ständig aktualisierte Informationen [[1]]
Wohlfahrtspflege
Schulen
Zeitungen
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Urkunden
Kirchenbücher
Pfarrei St. Petrus, r.k., Taufen 1659 – 1663, 1688 – 1875, Heiraten: 1701 – 1734, 1745 - 1774, 1781 – 1875. Die Arbeiten der Verkartergruppe Frau Abeln, Frau Kloubert, eMail: Fam6Kloubert@aol.com, Frau Wieland, mailto:E.Wieland@gmx.de und Bodo Stratmann sind noch nicht abgeschlossen.
Andere genealogische Quellen
Bevölkerungslisten 1660, 1782, 1806, Personenstandsaufnahmen 1782 – 1812, Stadt 1825 / 26, Civileinwohnerlisten Stadt 1840 – 1855 sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Forschungshilfen: Bodo Stratmann, 45657 Recklinghausen. mailto:bodo-stratmann@heimatvest.de
Personenstandsurkunden
Kirchenbücher
Kirchenarchive
- Pfarrarchiv in Recklinghausen
- Bistumsarchiv
Andere genealogische Quellen
Bibliografie
Oft werden in Archiven oder Archiv-Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.
Vestische Zeitschrift seit 1891
Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder.
Hier finden Sie Auszüge aus dem 3. Orts-, Personen und Sachregister betreff die Stadt Recklinghausen, für die Bände 41-65 von 1934 bis 1963.
Karten
Archive und Bibliotheken
Archive
Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.
Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.
Archive
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen:
- Hohenzollernstraße 12, 45659 Recklinghausen, Tel: 02361 / 501902
Generalvikariat im BAM:
- Das Pfarrarchiv der Kirche St. Peter in Recklinghausen beginnt um 1404.
Lokales Pfarrarchiv:
- Das Pfarrarchiv der Kirche St. Peter in Recklinghausen liegt in Münster.
Die Kirchenbücher von St. Peter liegen zur Einsicht in Kopie im Diözesanarchiv in Münster. Laufzeiten: Taufen ab 1659, Heiraten ab 1701 und Tote ab 1755, die KB sind tlw. lückenhaft).
Generalvikariat im EBAK:
- Im Historischen Archiv des Erzbistums Köln finden sich Dispense in den Akten des Generalvikariats, beginnend weit vor 1700.
Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe in Detmold:
- Recklinghausen (M), Laufzeit: Z (St, Ld) GHT 1814, ev GHT 1847-1874, kath GHT 1815-1874, kath G (1779-1815,1844), kath H (1815,1847), kath T (1847), Juden (Bgm) GHT 1822-1846, (GB) GHT 1847-1874, Diss (GB) GHT 1852-1862
Bibliotheken
- Stadtbiliothek Recklinghausen
- Landesbiliothek
Link auf Opac
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Weitere Internetseiten
http://www.kirchenkreis-re.de/museum/
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
| Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
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Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop | bis 1921: Osterfeld |
