Recklinghausen
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen
Einleitung
Wappen, Siegel, Fahnen, Farben
Oben im Bild gezeigt: Wappen, in grünem Schilde ein goldenes Stadttor mit spitzbedachtem breitem Mittelturm, der von zwei kuppelförmig bedachten Türmen flankiert wird; im Torbogen ein goldener rechtsgerichteter Schlüssel, der auf die Zugehörigkeit zum Kölner Erzstift (Patron: St. Peter) hindeutet.
Dies ist auch das Bild der Siegel seit 1253, auch zeigen es die in Recklinghausen im Anfang des 14. Jh. geprägten Kölner Münzen. 1908 vom Heroldsamt mit einer „den ganzen oberen Schildrand deckenden grausandsteinfarbenen Mauerkrone" versehen.
Fahne: Grün-Gelb, das obere Drittel weiß mit dem Stadtwappen und der Aufschrift „Recklinghausen".
Stadtfarben: Goldgrün, nicht vor dem 19. Jh. nachweisbar.
Allgemeine Information
Orstname
Ricoldinchusun (?) (1017), Rigglenkhuson (?) (1077), Richelinchusen (1166), Ricklinchusin (1225), Recklinghusen (1228), Riclenchusin (1253), Rekelinchusen (1360), Reckelinchusen (1481), Recklinchusen (1536). Mdal.: Riakelshusen.
Orstlage
Recklinghausen liegt am Nordrand des Industriereviers im sog. Emscherland in 50-115 m Höhe auf der zur Emscherniederung sanft abfallenden Südabdachung der Lippe-Emscher-Platte im „Vest". Älteste Teile der Altstadt (73 m) in geräumiger Quellmulde an der Scheitelhöhe der Lippe-EmscherPlatte inmitten welliger, großenteils lößüberdeckter und früh von Wald entblößter, fruchtbarer Plateaulandschaft. Neuerer Ortsteil Recklinghausen-Süd, auf der Südabdachung bis hinab zur Emscherlinie (Rhein-Herne-Kanal). 50 m H.
Ursprung der Ortschaft
Auf eine Burganlage aus karolingischer Zeit, deren Umfang sich noch heute deutlich aus dem Straßengewirr abhebt, als Basis der Stadt, deuten karolingische Scherbenfunde, die nebst mächtigen Brükkenpfeilern in dem vor wenigen Jahren aufgedeckten Ostgraben zutage kamen. Neu befestigt wurde die Burganlage (curtis) 1179 durch den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg. Im Anschluß an die Burg entwickelte sich eine Marktsiedlung. 1228 Sitz des Hohen (Go-)Gerichtes und des erzbischöflichen Richters, 1236 erstmalig oppidum genannt.
Stadtgründung
Verleihung der Stadtrechte vermutlich um 1230.
Stadtrecht
Befreiung der Bürger (cives) von der Bede und Erweiterung der Stadtrechte durch Erzbischof Heinrich von Müllenark 1236.
Ortskarte
Ortsorganisation
Siedlungsentwicklung
Die Stadt (heutige Altstadt) bildet einen Kreis von 600 m Durchmesser mit gitterförmigem Straßennetz. Zu dem an der Südseite der frühen Burg liegenden Marktplatz führte aus den vier Himmelsrichtungen je eine Straße. Die Nordsüd-Straße schmiegt sich dem Westrand der Burg an. Die Nordsüd-Straße drückte die ehedem mitten durch die Burg in gleicher Richtung führende Straße zur Nebenstraße herab. An die 4 Hauptstraßen setzten sich meist rechtwinklig Nebenstraßen an, die wieder durch Querstraßen verbunden sind. –
Die erste Stadtbefestigung 1296 zerstört durch Johann IL von Brabant und Eberhard von der Mark. Danach sehr starker Ausbau der Festungswerke 1344-45. 5 Tore: Coninbergs- (benannt nach dem vor dem Tor liegenden Coninberg = Königsberg), Vieh- (durch dieses Tor führte der Weg in die Recklinghäuser Mark), Stein-, Loh- und Martinitor. Türme: der Bischof, Eulenturm, Neuer Turm, Kiek in Bochum, Quadenturm, Beginenturm, Stephansturm, Wachtturm und Kiekenturm. Alle Tore und die meisten Türme Anfang 19. Jh. abgebrochen, Quadenturm 1863. Stephansturm und Wachtturm sowie die Stadtmauer zwischen beiden sind erhalten Bild oben). Bischof und Quadenturm dienten als Gefängnis und zur Aufbewahrung von Waffen und Pulver.
Um die Stadt zog sich etwa seit dem 13. Jhdt. in einer Entfernung von 2 bis 3 km kreisförmig die sog. Ringlandwehr. Längs den strahlenförmig von der Stadt ausgehenden Wegen liefen die Streichlandwehren. Dieses Landwehrsystem zerlegte die Feldmark in einzelne kleinere Abschnitte und war für die Verteidigung sehr günstig.
In der früher unbesiedelten Recklinghäuser Mark im südl. Stadtgebiet entstand seit deren Teilung (1831) der neue Stadtteil Recklinghausen-Süd, welcher sich besonders seit 1870 stark entwickelte und seit etwa 1895 die Altstadt an Einwohnerzahl übertrifft. Er ist regellos aus den Siedlungskernen um Gruben- und Industrieanlagen erwachsen.
Besondere Gebäude
Die Petruskirche, älteste des Vestes, als Pfarrkirche zuerst 1166 erwähnt. Ursprung wohl karolingisch. Nach Zerstörung des zweiten Baus durch Brand Neubau 1247: dreischiffige Hallenkirche im Übergangsstil. Nach neuem Brand Erweiterung durch Querhaus und Chor 1519-23; 1944 durch Bomben schwer beschädigt, 1950 wieder in Benutzung.
Erster Rathausbau 1256 an der östlichen Langseite des Marktes, nach dem großen Brand von 1500 Neubau, dritter Bau 1847 dort, vierter Bau 1905-08 im Erlbruch an der Südseite der Altstadt.
Seit Anfang 14. Jh. 2 Beginenhäuser nachweisbar, von denen „das obere Beginenhaus" in den Besitz der Augustinessen kam, die der Rat 1512 von Unna holen ließ. Kirche und Kloster Anfang 19. Jh. bis auf einen geringen Rest abgebrochen.
Gasthaus zum Hl. Geiste zuerst erwähnt 1403. Heutige Gastkirche zum Hl. Geist 1736 erbaut.
Die nahebei gelegene barocke Franziskaner-(Gymnasial-)Kirche zur unbefleckten Jungfrau Maria stammt aus der 2. Hälfte 17. Jh. Neue Niederlassung der Franziskaner 1901 in R.-Stuckenbusch mit Klosterkirche.
In der Nähe des Wiethofes (Pfarrhauses), Ecke Wiethofstraße und der Straße „Im Rom", die 1360 zuerst erwähnte Dukermühle, die vom angestauten Wasser des Burggrabens getrieben wurde. Im 15. Jh. wohl nicht mehr in Betrieb.
1701 entstand am Westrand der Altstadt der schloßartige Bau der Engelsburg. Neues Kreisgebäude 1905. Neues Amtsgerichtsgebäude 1907.
Stadtbrände
In den Jahren 1247, 1469, 1500, 1607,1646, 1686, 1890. Nach den Bränden kam es teilweise zur Neuanlage von Straßenzügen oder -umbenennungen, auch Nachbarschaften formierten sich neu. Damit änderten sich Adressen.
Zerstörungen durch Kriege
Im Vergleich zu den Nachbarstädten geringe Zerstörungen im 2. Weltkrieg, 50 Mill. DM Sachschäden. - 1. Zerstört 2 Kirchen; 448 Häuser über 50%, 517 Häuser 20-50%, 3102 Häuser bis 15% beschädigt.
Stadtgebiet
Stadtteile
| Ortsteile in Stadt und im Kirchspiel Recklinghausen (Kreis Recklinghausen) | |
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Altstadt | Beising | Berghausen | Bockholt | Börste | Bruch | Brüninghoff | Elpe | Essel | Grullbad | Herne | Hillen | Hillerheide | Hochlar | Hochlarmark | König Ludwig | Röllinghausen | Speckhorn | Stuckenbusch | Suderwich | Vor 1926 noch: |
Markenentwicklung
Markenteilung
Gerichtsbarkeit
Das Hohe Gericht, erwachsen aus dem alten Gogericht, unterstand sehr wahrscheinlich schon seit dem 12. Jh. dem Kölner Erzbischof. Erste Erwähnung des erzbischöflichen Richters in Recklinghausen 1223.
Gegen Ende des Mittelalters machte das Gerichtswesen in Recklinghausen einen geradezu chaotischen Eindruck. Fortgesetzte Kompetenzstreitigkeiten zwischen dem Hohen Gericht, dem Ratsgericht, dem Freigericht (Feme), dem Sendgericht und dem Kölner Offizialgericht.
Bevölkerung
(Bevölkerung/Herkunft) Am Ende des MA. stammte die Mehrzahl der Bürgerschaft aus der nächsten Umgebung, der Rest zum größten Teil aus dem übrigen Westfalen, zum kleineren aus dem Rheinland. Nur ein ganz geringer Teil der Bevölkerung war nicht im Besitze des Bürgerrechtes.
Der einheimische Grundstock der Bevölkerung ist heute in der Minderheit, da seit dem Beginn der Industrialisierung (um 1870) die Bevölkerung durch Zuwanderung aus dem In- und Ausland stark zunahm. 1905 waren von 44 396 E. nur 16 106 in Recklinghausen geboren; 1910 bestand die Bevölkerung zu 26% aus Polen, Masuren und Kaschuben, die größtenteils nach dem 1. Weltkrieg wieder abwanderten.
Ab Mitte der 60er Jahre im 20. Jahrhundert begann die Zuwanderung von Türken mit einem Schwerpunkt in Recklinghausen-Süd.
Bevölkerungsentwicklung
Um 1300: etwa 1050 E., um 1520: etwa 2500 E., 1574: etwa 3000 E., 1782: 2030 Einwohner.
Seuchen
Pest
1350, 1527, 1530-31, 1555, 1578, 1582, 1599, 1635-36.
Cholera
1866
schwarze Pocken
1870-71.
Ruhr
1916-17.
Hexenverfolgung
Geschichtliche Personen
Eberhard von Westrem, Dominikaner, * um 1320 Recklinghausen, + 1392 als Weihbischof in Köln, hervorragender Kanzelredner.
Einwohnerentwicklung
1802: 2360 Einwohner, 1818: 2637 E., 1820: 2643 E., 1830: 3135 E., 1843: 3501 E. und 440 Häuser, 1858: 3501 E., 1860: 4098 E., 1871: 4858 E., 1885: 9199 E., 1895: 20 644 E., 1905: 44 396 E., 1914: 59 521 E., 1918: 57 555 E., 1925: 61 196 E. (Abzug der Polen), 1926: 86 545 E. (Eingemeindung), 1933: 87 411 E., 1939: 86 303 1:., 1946: 89 787 E., 1950: 104 791 E., 1. 1. 1952: 109 156 E. (davon 13 310 Flüchtlinge), 1954: 119 157 Einwohner.
Bevölkerungsverzeichnisse
Verzeichnisse der Neubürger in den Rentmeisterrechnungen seit Ende 15. Jh. (sehr lückenhaft), Steuerlisten seit 1532 (ziemlich vollständig erst seit dem letzten Viertel des 16. Jh.), Kontraktenprotokolle seit 1516 (fast lückenlos fortlaufend), Wachtregister von 1514, 1615, 1622-43. Adressbücher seit 1896 in Zwischenräumen von 2 bis 4 Jahren.
Auswanderungen
Nicht alle Auswanderungen sind in öffentlichen Akten festgehalten, manche Unterlagen und Nachrichten schlummern in Familienakten auf Hausböden.... Hier können Sie selber nach Auswanderern suchen, oder Ihnen bekannte Daten eintragen:
Sprache
Amtssprache des Rats bis etwa 1580 ndt., dann zunehmend hdt. Recklinghausen gehört zu den obervestischen Mundarten, die den echt westfälischen Lautstand festgehalten haben und im ganzen in den Raum Dortmund mit seinem auffälligen ink `euch'; es spricht ferner: it `ihr', baun `bauen', mait `(sie) mähen', eck sin `ich bin'.
Wirtschaft
Gepräge der Wirtschaft im Mittelalter überwiegend, im 17. und 18. Jh. fast ausschließlich nachbarwirtschaftlich. In den fast ununterbrochenen Kriegen von 1583-1815 war das Vest Recklinghausen als Grenzland des niederländischen Kriegsschauplatzes Aufmarschgebiet und Quartierland. Dadurch verfiel die Wirtschaft in den letzten Jahrhunderten.
Besondere Märkte seit dem Mittelalter der Fronleichnamsmarkt, der Martini- und Thomasmarkt; um 1845 insgesamt 5 Jahrmärkte. Die Stadt trieb einen ziemlich lebhaften Handel mit Schmiedewaren und heimischen und flandrischen Tuchen, besonders nach Livland, von wo Wachs, Pelze und Tierhäute bezogen wurden. Niedergang dieser Handelsbeziehungen seit dem 16. Jh., vollständiger Zusammenbruch im 17. Jh.
Um 1845 nur Brauerei, Brennerei, Leinwandweberei und -handel als hervorstechende Gewerbe genannt. Bis 2005 größtenteils wieder stillgelegte Höhepunkte industrieller Entwicklung im Wandel: Steinkohlenbergbau mit früher bis zu 19 Schachtanlagen, mehrere Eisenwerke und Maschinenfabriken, Werk für Kokereianlagen (Karl Still), seit 1905 großes Eisenbahnausbesserungswerk, Werke der chemischen und Textilindustrie (Spinnereien und Webereien), Turmuhrenfabrik, Brauerei, Brennereien. Nach 1945 entstanden: Fabrikation von Kleinstrennwagen, Schuhfabrik, Hutfabrik und keramische Werke. Daneben existirt immer noch die Landwirtschaft (1954 mit 111 Bauern). Seit 1900 Eisengießerei Stolle & Co. Seit 1908 Bischoff-Werke KG. (Eisenkonstruktionen und Bergwerksbedarf). Seit 1919 Ibing (Bau von Kohlenwertstoffanlagen).
Recklinghausen ist alter Sammelpunkt der westöstl. Landverkehrswege des „Vestes" (zwischen Lippe und Emscher) : Wesel-Dorsten-Recklinghausen, DuisburgGladbeck-Recklinghausen. (Autobahn Köln-Hannover, Köln-Münster-Bremen), Münster-Datteln-Recklinghausen, Hamm-Lünen-R. (Bundesstraße und Autobahn Hannover-Köln) und Dortmund-R. (Autobahn Hannover-Köln). SüdNord-Querverbindung Köln-Wuppertal-Münster. Recklinghausen ist heute Knotenpunkt eines starken Straßen- und Autobusverkehrs. In R. liegt der Kreuzungspunkt der Süd-NordBahnstrecke Köln-Bremen (1870) mit der West-Ost-Strecke Oberhausen-R.-Hamm (1905). Außerdem beginnt in R. die Verkehrslinie R.Herne-Witten-Wuppertal/Hagen. R. hat 3 Bahnhöfe. Seit 1914 im städt. Hafen in R.-Süd Anschluß an den Rhein-Herne-Schiffahrtskanal, Hauptumschlag: Kies und Sand, Splitt, Getreide und Kraftfuttermittel, 1948 insgesamt 60 000 Tonnen, 1952: 204 000 Tonnen.
Das Einflußgebiet der mittlerweile vom Handel und Dienstleistungsgewerbe geprägten Stadt Recklinghausen, Sitz mehrerer Landes- Kommunal und Sozialversicherungsbehörden, einer Fachhochschule und weiteren hochrangigen Bildungseinrichtungen, mit einer in Resten erhaltenen gemütlichen Altstadt, geht weit über das Vestische Land zwischen Emscher und Lippe und das südl. Münsterland hinaus.
Handel und Gewerbe
Berufe
Münzwesen
Maße und Gewichte
Verwaltung
Der Rat entwickelte sich aus der Körperschaft der 12 Schöffen, die etwa seit den 30er Jahren des 13. Jh. auftreten. An ihrer Spitze bis um 1300 der erzbischöfliche Richter. Tätigkeit der Schöffen bis um 1300 anscheinend vorwiegend auf die Regelung der Markt- und Verkaufsverhältnisse gerichtet. Seit Anfang 14. Jh. verschwindet der Name Schöffen; an seine Stelle tritt der Name Ratsmänner (consules), seit 1373 heißen sie Bürgermeister und Rat (proconsules et consules). Gewählt wurden sie alljährlich am St.Stephanus-Tage in völlig freier Wahl von den 8 Gilden. 1781 Abschaffung der jährlichen Wahl. Von da ab 4 Bgm. und 4 Beisitzer auf Lebenszeit; das Wahlrecht der Gilden bleibt bestehen.
Seit 1808: 2 auf 5 Jahre ernannte Bgm., denen 1 Sekretär und 1 Inspektor zur Seite stehen; seit 1811 Munizipalverfassung nach französischem Muster, seit 1837 Revidierte Preußische Städteordnung des Jahres 1831. R. war Mitglied des Vestischen Landtages vom 14. Jh. bis 1808. Einberufung und Leitung der Verhandlungen erfolgte bis in das 17. Jh. hinein durch Recklinghausen.
Ratsgericht
Soweit es sich um Eingesessene der Stadt und um Delikte handelte, welche innerhalb der Landwehr begangen wurden, übte im ausklingendem Mittelalter das Ratsgericht eine konkurrierende Gerichtsbarkeit aus. Das Ratsgericht war nur in ganz beschränktem Umfange ausschließlich zuständig, drang aber permanent auf Kompetenzerweiterung.
Bürgerschaft
Erstes Auftreten einer geschlossenen Bürgergemeinschaft 1236. Ihre Vertretung war der Rat. Alle Bürger, ob ritterbürtig oder nicht, ob freien oder unfreien Standes, sind spätestens seit dem 15. Jh. theoretisch gleichberechtigt. Aktives und passives Wahlrecht ist indessen an die Mitgliedschaft in einer der 8 Gilden gebunden. Seit 1545 können unfreie Bürger nicht mehr Gildenrecht erwerben.
Landesherrschaft
Vermutlich war das Vest Recklinghausen im Erbbesitz der Kappenberger oder der Grafen von Werl Als Herren von Arnsberg und der Grafschaft Westfalen.
Sicher aber spätestens seit der 2. Hälfte 12. Jh. durch Erwerb der Grafschaft Westfalen zum Kurfürstentum Köln gehörig. In den vom 13, bis 15. Jh. immer wieder ausbrechenden Kämpfen zwischen den Kölner Kurfürsten und den weltlichen Großen um die Vormachtstellung in Rheinland und Westfalen stand Recklinghausen wiederholt im Brennpunkte der Ereignisse.
1296 durch Johann II. von Brabant und Eberhard von der Mark erobert und der Festungsanlagen beraubt. 1344 vorübergehend im Besitze des Grafen Adolf von der Mark. Nach mehreren vorhergehenden Verpändungen von Drostenamt und Vest, wurden 1446 Stadt und Vest Recklinghausen an die Herren von Gemen verpfändet. 1476 ging die Pfandschaft durch Erbschaft an die Grafen von Schaumburg-Holstein über. Ende dieser Pfandschaft 1576.
Mitgliedschaft in der Hanse nachweisbar seit 1316.
Bei der Säkularisation 1803 kamen Stadt und Vest Recklinghausen in den Besitz des Herzogs von Arenberg, 1811-13 gehörten sie zum Großherzogtum Berg, seit 1815 zu Preußen, Land Nordrhein-Westfalen 1946. Recklinghausen war kreisfreie Stadt seit 1901 und wurde 1975, im Rahmen der kommunalen Neugliederung, wiederum in den Kreis Recklinghausen eingegliedert .
Wehrwesen
Jeder Bürger war seit dem Mittelalter bis ins 17. Jh. wehrpflichtig. Die Wachtpflicht klebte an den einzelnen Hausstätten. Wer nicht wachtfähig war, mußte Wachtgeld zahlen. Für den Wachtdienst und die Verteidigung der Festungswerke war die Stadt nachbarschaftsweise in Rotten eingeteilt, an deren Spitze je ein vom Rate bestellter Rottenmeister stand.
Bei Unternehmungen nach auswärts bediente man sich vorwiegend der Schützengilden, deren es vor 1500 in Recklinghausen zwei, nachher drei gab.
Das gesamte Kriegswesen einschließlich Aufsicht über die Waffenvorräte, Geschütze, Gewehre u, dgl. unterstand dem Rate.
Finanzwesen
Steuern und Zölle
Schatzungen
Brandkataster
Kirchenwesen
Reformation
Katholische Kirchengemeiden
Evangelische Kirchengemeiden
Juden
Über den Stand der Kirchenbuchabschriften im Kreis Recklinghausen und weteren Auskünften gibt es ständig aktualisierte Informationen [[1]]
Wohlfahrtspflege
Schulen
Zeitungen
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Urkunden
Kirchenbücher
Pfarrei St. Petrus, r.k., Taufen 1659 – 1663, 1688 – 1875, Heiraten: 1701 – 1734, 1745 - 1774, 1781 – 1875. Die Arbeiten der Verkartergruppe Frau Abeln, Frau Kloubert, eMail: Fam6Kloubert@aol.com, Frau Wieland, mailto:E.Wieland@gmx.de und Bodo Stratmann sind noch nicht abgeschlossen.
Andere genealogische Quellen
Bevölkerungslisten 1660, 1782, 1806, Personenstandsaufnahmen 1782 – 1812, Stadt 1825 / 26, Civileinwohnerlisten Stadt 1840 – 1855 sind ebenfalls noch nicht abgeschlossen. Forschungshilfen: Bodo Stratmann, 45657 Recklinghausen. mailto:bodo-stratmann@heimatvest.de
Personenstandsurkunden
Kirchenbücher
Kirchenarchive
- Pfarrarchiv in Recklinghausen
- Bistumsarchiv
Andere genealogische Quellen
Bibliografie
Oft werden in Archiven oder Archiv-Landes-/Universitätsbibliotheken noch nicht in Online-Katalogen erfaßte Bücher oder Arbeiten gefunden, welche das Thema dieser Seite berühren. Solche Funde und Fundorte sind für andere Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, den Vollen Text im Original einzusehen um über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen oder über das lokale Umfeld mehr in Erfahrung zu bringen. Auf der folgenden Seite können Sie ihren Fund eintragen oder finden.
Vestische Zeitschrift seit 1891
Seit 1891 besteht diese Reihe als heimat- und personengeschichtliche Quelle ersten Ranges. Ihr Schwerpunkt bildet zwar das Vest und der Kreis Recklinghausen, aber auch das Umfeld rund herum findet sich in den Veröffentlichungen wieder.
Hier finden Sie Auszüge aus dem 3. Orts-, Personen und Sachregister betreff die Stadt Recklinghausen, für die Bände 41-65 von 1934 bis 1963.
Karten
Archive und Bibliotheken
Archive
Fast überall gibt es lokale Archive in öffentlichem oder privaten Besitz. Diese, zum Teil umfangreichen oder speziellen, Bestände sind häufig noch nicht in Online-Katalogen erfaßt (so z.B. lokale Pfarrarchive oder Privatarchive). Gut beschriebene Bestände sind aber für weit entfernt wohnende Heimat- und Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, festzustellen, wo verstreut liegende Bestände mit lokalem Bezug auffindbar sind und ob sich eine Anreise zur Einsicht lohnt. Auf der folgenden Seite können Sie die Inhalte der ihnen zur Verfügung stehenden Findbücher und Informationen eintragen oder finden.
Auch kann auf Fundorte in überregionalen Archiven verwiesen werden.
Archive
Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen:
- Hohenzollernstraße 12, 45659 Recklinghausen, Tel: 02361 / 501902
Generalvikariat im BAM:
- Das Pfarrarchiv der Kirche St. Peter in Recklinghausen beginnt um 1404.
Lokales Pfarrarchiv:
- Das Pfarrarchiv der Kirche St. Peter in Recklinghausen liegt in Münster.
Die Kirchenbücher von St. Peter liegen zur Einsicht in Kopie im Diözesanarchiv in Münster. Laufzeiten: Taufen ab 1659, Heiraten ab 1701 und Tote ab 1755, die KB sind tlw. lückenhaft).
Generalvikariat im EBAK:
- Im Historischen Archiv des Erzbistums Köln finden sich Dispense in den Akten des Generalvikariats, beginnend weit vor 1700.
Personenstandsarchiv Westfalen-Lippe in Detmold:
- Recklinghausen (M), Laufzeit: Z (St, Ld) GHT 1814, ev GHT 1847-1874, kath GHT 1815-1874, kath G (1779-1815,1844), kath H (1815,1847), kath T (1847), Juden (Bgm) GHT 1822-1846, (GB) GHT 1847-1874, Diss (GB) GHT 1852-1862
Bibliotheken
- Stadtbiliothek Recklinghausen
- Landesbiliothek
Link auf Opac
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
http://de.wikipedia.org/wiki/Recklinghausen (Online Enzyklopädie)
Weitere Internetseiten
http://www.kirchenkreis-re.de/museum/
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
| Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
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Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop | bis 1921: Osterfeld |
