Willkischken (Gut)
Hierarchie
Regional > Litauen > Willkischken (Gut)
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Willkischken (Gut)
Einleitung
Willkischken (Gut), bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit
- Weitere Informationen siehe unten in den Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Politische Einteilung
1.5.1939: Willkischken (Gut) kommt zur Gemeinde Willkischken. [1]
1.10.1939: Willkischken kommt zum Kreis Tilsit-Ragnit. [2]
Geschichte
Die Abschrift einer Urkunde vom 17. Januar 1628 besagt, dass beim Dorf Willkischken fünf Huben Übermaß dem Kornschreiber zu Ragnit, Wolf Michael Mühlkünzel zum Kauf angeboten werden, ebenso das Krugrecht verliehen wird "zu erblichen und ewiglichen köllmischen Rechten". Eine gleiche Verleihung erfolgte am 17. Februar 1944, in der Mühlkünzel eine Teichstätte im Dorf Willkischken von 7 Morgen 278 Ruten auf zwanzig Jahre verliehen erhält. Mühlkünzel hatte schon beim Kauf des Kruges einen Heller (Anm.: = Teich) von fünf Ruten Länge und vier Ruten Breite an sich gebracht, "so aber wegen Enge des Platzes im harten Winter und trocknen Sommer nicht unter Wasser halten können". - "Das Wasser ist aus dem Strom Jura über anderthalb Meilen Weges mit großer Beschwere geholt".
Es wurde Mühlkünzel zur Räumung des Hellers ein größerer Platz verliehen, damit der ganzen Dorfschaft, welche großen Wassermangel leidet, geholfen werde. Ein großer Damm, der geschüttet ist, wird erwähnt und auch dieses zu köllmischen Rechten verliehen. Mühlkünzel starb 1645. Er hinterließ eine der Kirche schuldige Rechnung von 1523 Thl., für die er als Kirchenvater aufzukommen hatte; denn in den Kirchenakten heißt es: "Manko 1523 Thl., die des Künzels Erben zu belegen schuldig sind".
Die Familie Mühlkünzel besitzt ihr Gütchen bis zum 13.Juni 1708, an welchem Tage Frau Dorothea Mühlkünzel geb. von Sanden den Krug nebst allen dazugehörenden Huben an den Wachtmeister Joachim Haldt für 4100 Mark verkauft. Haldt ist nur kurze Zeit im Besitz des Gutes gewesen; denn 1719 schreibt die Königl. General-Hubenschoß-Commission: "in dem Zieglerischen Kruge zu Willkischken werden jährlich 20 Stoff Branntwein verschenket, die aus dem Königl. Vorwerk Neuhof entnommen sind".
1731 ließ die Witwe Ziegler ihren Besitz durch einen Amtmann Simoni verwalten, der auf sein Gesuch um Anlegung eines dritten Kruges abschlägig beschieden wurde. Es war schon lange vor der Errichtung des Mühlkünzelschen Gasthauses, ein solches des Heinrich Büchner vorhanden, dessen Privilegio vom Jahr 1556 datiert ist. Ziegler ist 1720 gestorben, da er in diesem Jahre die Kirchenrechnung begonnen, aber "wegen absterbens nicht zu Stande gebracht hat". 1714 ist in Willkischken ein "totales Viehsterben" gewesen, wofür der Besitzer des Gütchens "keine Remission erhalten, trotzdem er sich gleich beim Amte gemeldet".
Am 17. August 1751 wurde in Absteinen ein Vertrag geschlossen, der wie folgt lautet: "Frau Regina Lowisa verwittwete Zieglerin geb. Columbia verkauft nach genugsamer Überlegung und nach gutfinden ihrer respectiven Verwandten, besonders kränklichen Zustandes und schwächlichen Leibes wegen, ihr proper eignes cöllmisches Gut im Kirchdorf Willkischken gelegen, mit Krug und anderen gebäuden, in den Grenzen si sie und ihre Vorfahren es besessen, an den zeitigen Beamten in Schreitlaugken, Herrn Gottfried Theodor Schön, um und vor 850 Thaler".
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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Quellen
- ↑ Amtsblatt Gumbinnen 1939: Neugliederung der Gemeinden und Gutsbezirke im ehemaligen Memelland ab 1. Mai 1939, S. 64ff,
http://www.memelland-adm.de/Archiv/13 Verwaltungsbezirke/index.htm - ↑ Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen, 2.9.1939