Haus Krudenburg
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Einleitung
Das Burghaus Krudenburg, auch Crudenborgh oder später Crudenburg genannt, ist ein ehemaliger landtagsfähiger Rittersitz im gleichnamigen Ortsteil Krudenburg der Gemeinde Hünxe am Niederrhein im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen.
Kriegswirren
- 1642 Graf von [Styrum?] im Feldlager zu Orsoy berichtet an den Grafen von Velen über die Verhinderung des Übergangs bei Krudenburg durch den Vogt Gisbert zu Hünxe.
Besitzer
Familie von Boetzelaer
1363 erfolgte die Verpfändung der Herrschaft Krudenburg mit der Fischerei in der Lippe und der Wassermühle an der Lippe zwischen Krudenburg und Hünxe sowie von Renten aus dem Hof zu Drevenack durch Graf Johann von Kleve an Rutger von den Boetzeler
Familie Stecke
1395 erfolgte die Belehnung des Goswin Stecke mit dem Haus "ten Berge" und dem dazugehörigen Wildbann, sowie die Belehnung seiner Frau Elisabeth van Bellinchoven mit dem Haus Krudenburg und dem dazugehörigen Wildbann durch den Grafen Dietrich von der Mark.
- 1454 Verkauf von Haus Schwartzenstein durch Sweder von Ringenberg an die Jungfer Elisabeth Stecken zu Haus Krudenburg
Familie v. Holstein-Schauenburg zu Gemen
1502 heiratet die Witwe Goswins IV. Stecke den Grafen Johann v. Holstein-Schauenburg zu Gemen
- 1502 Belehnung des Grafen Johann v. Holstein-Schauenburg zu Gemen mit dem Hause Krudenburg durch Herzog Johann II. von Kleve.
1503 Belehnung des Werner von Palandt mit dem Haus Krudenburg durch Herzog Johann I. von Kleve (?).
1527, 1531 erfolgten Schuldverschreibungen des Grafen Jost zu Holstein-Schauenburg und seiner Frau Eva, geb. von Nassau, zugunsten des Cord von Dorle, Droste zu Horneburg, unter Pfandsetzung des Hauses Krudenburg vor Jasper von Xanten, Richter zu Hünxe:
1633 Belehnung des Grafen Hermann zu Holstein-Schauenburg nach dem Tode des Grafen Ernst mit dem Hause Krudenburg durch Kurfürst Georg Wilhelm Markgraf von Brandenburg.
Grafen von Velen
Durch weitere Verpfändung kam die Burg 1642 an die Grafen von Velen:
1675 - 1685 Ferdinand Godfried Graf von Velen streitet mit seiner Stiefmutter Annen Magdalenen, verwitwete Gräfin von Velen, geb. Gräfin von Bentheim wegen der Abtretung des ihr als Witwensitz überlassenen Hauses Krudenburg und des an den Obristleutnant Johann Sigismund von Heiden wegen Rückständen in der Zahlung gegebenen des Witwengeldes.
Familie von Heiden, Grävenitz und Strünkede
1694 entschlossen sich die Grafen von Velen die Herrschaft Krudenburg zu verkaufen. Käufer war der General der Kavallerie Johann Sigismund Wilhelm Freiherr von Heiden-Bruch Rhade, Haus Krudenburg, General der Kavallerie, Gouverneur zu Lippstadt. Seine Enkelin Charlotta Wilhelmina von Heiden heiratete zuerst den Freiherren von Grävenitz und 1739 dann den Freiherren Sigismund von Strünkede (1704-1749).
Nach einer kurzen Zwischenzeit mit dem dritten Mann der Charlotta Wilhelmina von Heiden, dem ehemaligen Prediger auf Krudenburg Johann Vietor, wurde der Sohn des Strünkeders Freiherr Sigismund Carl 1785 mit der Krudenburg belehnt. 1797 verkaufte dieser die Herrschaft Krudenburg an den Grafen von Quadt auf Haus Gartrop. Die Erbfolge trat 1805 der Freiherr P.D.S.M. von Nagell ein, welcher Krudenburg am 1. August 1827 an die Familie Benninghoff verkaufte. 1893 wurde die Burg größtenteils abgerissen. Es steht nur noch der süd-ost Turm der Burganlage, der restliche Bereich ist mit neueren Gebäuden bebaut.
Literatur
- Alfred Benninghoff: Chronik des Hauses Crudenburg
- Wilhelm Kohl: Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop, Inventare nichtstaatlicher Archive Bd. 25, Landschaftsverband Rheinland (1980)
- Dieter Kastner: Urkunden des Archivs von Schloß Gartrop Band II, Inventare nichtstaatlicher Archive Bd. 47, Landschaftsverband Rheinland (2005)
- Kurt von Mallinckrodt: Sechshundert Jahre Krudenburg In: Heimatkalender 1964 auf der Seite der Gemeinde Drevenack
Archive
- Archiv des Hauses Krudenburg bis 1685 im Gesamtarchiv des Graf von Landsberg-Velen im Landesarchiv NRW - Münster