Friedhöfe im Memelland/Historisches/Kulturtexte
Texte
Historische Texte
Text folgt
Sagen und Märchen
Der Leichenbesuch
Die Todtenflugbahn
Der Todtenberg bei Marienwerder
Das Grab des Riesenweibs
Todtenurnen
Aus dem Anhang
Der Seelentisch
Vermischtes
Aus dem Samland
Die verstorbene Mutter Der vor etwa 40 Jahren verstorbene Wirth Sch. Aus Heiligen Kreuz hatte das Unglück seine Frau früh zu verleien. Die Kinder, die sie unendlich geliebt hatten, weinten und klagten über den Tod der Mutter und waren nicht zu beruhigen. Auch der Mann war untröstlich und noch trüber stimmte es ihn, dass seine geliebte Frau gar keine Ruhe im Grabe fand. Sie erschien ihm sogar des Tages und sah ihn stets flehend an. „Was willst du?“ frage er sie einst mit beklommener Brust. „Was kann ich thun für deine Ruhe?“ –„Strafe die Kinder!“ entgegenete sie: „Ich Weinen und Klagen lässt mir keine Rast in der stillen Erde!“ der Mann strafte die Kinder, dass sie ihren Gram unterdrückten, und die Todte erschien nicht wieder [1]
Quellen
<references/ >
- ↑ Anm. Dass die Tränen der Zurückgebliebenen das Todtenhemde der Verschiedenen befeuchten und ihnen daher keine Ruhe im Grabe lassen, ist ein höchst allgemeiner Glaube […]