Informelles Lernen
Lernen durch Handeln ist, neben Lernen am Hobby, die Alters unabhängige häufigste Lernform im lebenslangen Lernprozess.
Bedeutung
Im Gegensatz zu formalen Lernen in Schulen und Hochschulen kann informelles Lernen in der Freizeit erfolgen. Hier ist es möglich, gezielt oder ohne Absicht, informativ zu lernen.
Genealogie als Familienforschung
In dem Lehrbuch von Georg Andreas Will (1776) heißt es: "Genealogie ist die Wissenschaft vom Ursprung. der Fortpflanzung und den Schicksalen der Familien. die im Staat Ansehen und auf die menschliche und bürgerliche Gesellschaft wichtigen Einfluss haben." Der Schwerpunkt wurde in der Entwicklung verlegt von Genealogien, die ausschließlich die verwandtschaftlichen Beziehungen darstellten, zu den Genealogien, welche den Verlauf der Familiengeschichte wiedergeben.
Seit etwa 1950 wird daher der Begriff der Genealogie in einer engeren Bedeutung gebraucht.
Heimat- und Familienforschung
Heimatkundliche Jnformationen über die Vergangenheit der Generationen und Geschlechter in ihrem Wohnunifeld geben ein Abbild der dort bodenständigen Menschen in ihren Zeitverhältnissen um damit eine Basis zur Darstellung persönlicher Geschichte von Vorfahren in Zeit und Raum zur Erstellung von Biografien zu liefern.
Daran interssierte Forscher können sich in diesen Themenfeldern in der Freizeit in ihrem sozialen Umfeld Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen erwerben, für die sie keinen amtlichen Nachweis erhalten.
Über die Thematik hinaus können zunehmend Kenntnisse in angrenzenden Zusammenhängen erworben werden, so für Arbeiten in unterschiedlichen Fachgebieten am PC und im Internet. Von daher hat sich in den letzten Jahren das Interesse am informellen Lernen verstärkt. Bei uns spiegelt sich das wider in der Nutzung entsprechender Mailinglisten und der Möglichkeit der Bandbreite der Angebote in GenWiki.
Auch ein Vielzahl andere Institutionen, bis hin zu den Hochschulen, sind an der Nutzung informell erworbenen Wissens interessiert. Auch für den einzelnen Nutzer bringt ein größeres Bewusstsein der eigenen Kompetenzen mehr Selbstvertrauen im sozialen Umfeld.
Soziologie und Humangenetik
Die Genealogie unterhält enge Beziehungen zur Soziologie und Humangenetik, aus denen sich zwei bedeutende Richtungen innerhalb der Wissenschaft ergaben, nämlich einerseits die Sozialgenealogie und zum anderen die Genetische Genealogie. Die Sozialgenealogie befasst sich vorwiegend mit dem Auf- und Abstieg von Familien, den Veränderungen von Besitzverhältnissen [1], Berufsvererbung (beispielweise bei Landwirten, Müllern, Schmieden), aber auch Berufswechseln und Fragen der Ebenbürtigkeit (so auch Status in der Landwirtschaft) und Ämterpatronage (Ratsverwandtschaft [2] ).
Nutzung der Plattformen
Informell lernen kann man nahezu überall, der genealogische Kalender konzentriert sich beispielsweise auf das regional orientierte so genannte ‚Lernen im sozialen Umfeld'. Anknüpfungen zum fachorientierten Gedankenaustausch bieten unterschiedlichste Plattformen im GenWiki, welches auch zur Mitarbeit von Nichtmitgliedern offen steht, welche an dieser Stelle ihre unterschiedlichen Kompetenzen einbringen können.
Fußnoten
- ↑ Literatur: Lesepauker
- ↑ Literatur: Heimatverein Haltern: Die Lebendverhältnisse in der Stadt Haltern in der Übergangszeit von 1769 bis 1816