Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/090

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Freistett-Geschichte.djvu # 98

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Freistett-Geschichte.djvu # 98
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XVII. Der Anfang des dreißigjährigen Krieges

Im Jahre 1612 reiste Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg, von dem wir Seite 73 gemeldet, mit einer ansehnlichen Begleitung nach London, um für Friedrich den V., Kurfürsten von der Pfalz, um die Prinzessin Elisabeth, König Jakob des I. von England Tochter, Anwerbung zu thun. Der in London sich aufhaltende spanische Gesandte suchte ihm dies Geschäft in jeder Weise zu erschweren. O hätte doch für dieses Mal Spanien den Sieg behalten! Doch Elisabeth wurde Friedrichs Weib. Zu Heidelberg angelangt, war sie aber bald mit ihrem neuen Stande nicht mehr zufrieden. Bereits hatte Kurfürst Friedrich V. sich dazu entschlossen, auf den vakanten böhmischen Königsthron zu verzichten, da stimmte ihn seine stolze Gemahlin um mit den Worten: „Ich will lieber mit einem Könige Sauerkraut essen, als mit einem Kurfürsten Pasteten." Auf diese Weise kam der unvermeidliche Krieg gar bald an den Rhein und auch zu uns. Am 1. November 1619 zu Prag angelangt, mochte aber Elisabeth erst recht kein Sanerkraut, aß lieber Pasteten und verleitete auch ihren Gemahl dazu. (I. Mos. 3,6). Beide schwelgten gerade mit beispielloser Sorglosigkeit an der Tafel, als die Schlacht auf dem weißen Berge (8. November 1620) sie überraschte und für immer über ihr Schicksal entschied. Kaum retteten sich beide durch schimpfliche Flucht. Als der Winterkönig verspottet suchte Friedrich Hilfe und Geld bei König Jakob von England, der ihn jedoch, wie Schwiegerväter zu thun pflegen, anf die Zukunft vertröstete. Der einzige Fürst, der jetzt schnell für die Sache der Böhmen hätte eintreten können, war Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen. Doch dieser, wie wir bereits Seite 71 angedeutet haben, von dem Kaiser bestochen, sah ruhig zu, als die Führer der Evangelischen in Böhmen zu