Schreitlauken
Hierarchie
Regional > Litauen > Schreitlauken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Schreitlauken
Einleitung
Schreitlauken (1276 castrum Sarecka, 1540 Schreigklauc, 1785 Schreitlaucken/ Schreitlaugken), Kreis Tilsit, Ostpreußen.
Name
Der Name Castrum Sarecka deutet auf einen prußischen Häuptling (Schwertträger). Sie war eine der vier Burgen der Schalauer: Ragantia (Ragnit), Ramige (sprich Ramije, Schlossberg auf dem rechten Memelufer), Sarecka (Schreitlaugken) und Sassowia (eventuell Sassupönen). Der Name Schreitlauken beschreibt die Lage der Burg, nämlich quergestellt zur Memel. Peteraitis Ableitung von litauisch šerti (füttern) und šerys (Borste, Behaarung) ist abwegig.
- prußisch "sarrkstes, sarxtes" = Schwertscheide
- „šaras“ = unruhiger Mensch
- "šratas" = schräg, quer, diagonal
- "šratlauks" = schräges Feld
Politische Einteilung
1615 Herzoglicher Hof mit Schäferei und Mühle.
1940 ist Schreitlauken Gemeinde und Gut mit den Vorwerken Dallnitz, Kampen (bei Schreitlauken) und Wahlenthal.
Zur Gemeinde gehört Bitteszerischken
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Im 17 Jahrhundert gehörte Schreitlauken zum Kirchspiel Willkischken. Das ganze 17. Jahrhundert hindurch führt das Gut in den Kirchenakten den Namen "Schreitlacken". (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
Schreitlauken gehörte 1912 zum Kirchspiel Willkischken.
Bewohner
Folgende Familien bzw. Personen lebten in Schreitlauken oder stehen mit diesem Ort in Verbindung:
- 1617 Friedrich, Meister in der Schreitlauker Mühle
- 1623 Reimer Christoph, Schuster zu Schreitlaugken. Wunderlich Balzer, Schäfer.
- 1624 Albrecht, Müller zu Schreitlaugken
- 1631 Groß Simon, Krüger in Schreitlaugken, hat Land dicht an der Hofstelle.
- 1637 Teichgleber, Schirrmacher in Schreitlaugken
- 1641 Schmidt Franz, Kapitän (Verwalter) zu Schreitlaugken
- 1662 Abel Hans, Schneider. Lindenau Martin, Müller. Schmitt, Kapitän. Zimmer Martin, Leinweber.
- 1663 Gartmann Jürgen, Leinweber. Still Jürgen, Messerschmied.
- 1674 Sattler, Schäfer zu Schreitlaugken. Würfel Andreas, Müller.
- 1676 Werner Ewald, Kämmerer zu Schreitlaugken
- 1684 Leitner, Müller zu Schreitlaugken
- 1686 Feuerstein Martin, Hofmann
- 1690 Baith, Müller. Engelien, Hofmann. Kayser William, Müller . Manning Friedrich, Stutknecht.
- 1693 Kobbe Friedrich, Töpfer
- 1696 Sauff Hans, Hofmann
- 1699 Brauer, Krüger zu Schreitlaugken. Kreck Jakob. Schneider David, Müller.
- 1701 Kersten Martin, Hofmann
- 1704 Brunck Jakob, Leinweber
- um 1725 Hammer, Müller. Winkler, Zimmermann.
- um 1726 Kuknowitz, Schuster. Stricker, Leinweber.
- um 1730 Hasel, Schneider.
- Baumgardt, Johann Friedrich, * in Schreitlauken
- Bendschus, Fritz
- Berger, Willy
- Bogdanksi, August
- Borchert, Johann, † in Wahlental (Pommern)
- Bredies, Heinrich
- Buschatzki, Heinrich
- Buttkus, Friedrich, * in Medszokelmoor
- Buttkus, Johannes
- Buttkus, Walter
- Dreßler, Johanne Beate, * in Schreitlauken
- Dreßler, Julius
- Dreßler, Ludwig Ferdinand
- Dreßler, von, Conrad
- Dummatis, Kristups, * in Bittehnen, *? in Schreitlauken, † in Schilleningken, 85J
- Elbe, (m)
- Endrulat, Johann, † in Pommern
- Flach, Franz, † in Erxleben
- Gehlhaar, Albert, † in Velgen
- Genies, Betty
- Goldbaum, Friedrich
- Grabowski, (m)
- Gudat, Hermann, luth.
- Helmke, Fritz
- Hoffmann, Heinrich, † in Pommern
- Hoffmann, Wilhelm
- Hofft, Martin
- Honig, Johanna Amalia, * in Schreitlauken
- Jahske, Anna Eleonora, * in Schreitlauken
- Jakubeit, Johann
- Jeksztatis, Luisa Henrietta, * in Schreitlauken
- Jurgeit, Georg
- Jurgeleit, Emil, * in Schreitlauken
- Kahmann, Amanda Barbara Luise, * in Ragnit ? Bludischken ? Grosden ? † in Berlin
- Kairies, Johann
- Kaupat, Christina, * in Schreitlauken
- Kaupat, Friedrich Wilhelm, * in Schreitlauken
- Kaupat, Henrietta, * in Schreitlauken
- Kaupat, Maria Elisabeth, * in Schreitlauken
- Kellotat, Walter
- Koschorreck, Bernhard
- Krause, Luise Charlotte, * in Schreitlaugken, † in Kurschen
- Kreide, Ulrich
- Kroll, (m)
- Kumpies, Johann Friedrich, * in Schreitlauken
- Laurus, Walter
- Lejus, Heinrich
- Masgies, (m)
- Matschullis, Anna
- Mertin, Sylvia, * in Schreitlaugken
- Meyhuber, Johann Friedrich, * in Schreitlauken
- N.N., (f)
- N.N., Barbe
- N.N., Minna
- Noah, Gustav
- Paap, Carl, * in Pabuduppen, † in Schreitlaugken
- Pastowski, Bruno
- Ponell, Otto
- Potschka, Otto Oskar
- Quischke, Bruno
- Reinholz, (m), † in Sachsen
- Reisgies, Ida
- Rudat, Ida
- Sarokin, Iwan
- Schallenberg, (m)
- Schneider, Grete
- Schneidereit, (m), (X) in Pelpin (Krs.Dirschau)
- Schwederski, Johann
- Seeger, Carl Friedrich, * in Schreitlaugken, † in Barenthin
- Staschat, Fritz
- Staschat, Hans
- Staschat, Max
- Staschat, Walter
- Stege, Heinz
- Tennigkeit, Hermann
- Thiedemann, Erich
- Tonat, Simon
- Voss, Alfred, (X) in Kurland
- Voss, Gustav
- Westphal, Emil
- Wietzker, Helmut Georg Werner
- Wohlgemuth, Fritz, † in Spandau
- Zimmermann, Franz
Geschichte
- 1615 Herzoglicher Hof mit Schäferei und Mühle. Die Mühle hat zwei Gänge, wofür jährlich 24 Schillinge Kirchendezem zu zahlen sind.
- 1617 wird die Mühle vom Meister Friedrich bedient.
- 1621 hat das Gut einen Hofmann und eine Schäfer namens Balzer Wunderlich.
- 1623 stirbt der Schäfer Wunderlich, desgl. seine kleine Tochter. Beide werden gegen ein Erdgeld von 6 bzw. 3 Mark in der Willkischker Kirche begraben. In diesem Jahr stirbt auch der Müller Friedrich. Sein Nachfolger wird Meister Albrecht. Bis um das sechste Jahrzehnt lebt auf dem Hofe der Schuster Riemer. Schuster und Hofmann zahlen je 30 Schillinge Dezem. Heinrich Schmidt wird Schäfer. Er beschäftigt 4 Gehilfen.
- 1624 verzieht der Müller Albrecht.
- 1631 hat das Gut einen Stuthirten, einen Kuhhirten und einen Schweinehirten. Jeder zahlt 20 Schillinge Dezem. Auch wohnt daselbst der Krüger Groß, der Land dicht an der Hofstelle hat.
- 1637 wird neben dem Stuthirt auch ein Stutknecht erwähnt. Der Hof hat einen Schirrmacher namens Michael Teiggleber.
- 1655 lebt dort der Schuster Truschke. Zum Krug gehören 5 Morgen Land.
- 1662 hat die Mühle nur einen Gang. Kapitän Schmidt läßt seinen Schäfer in der Kirche begraben und bezahlt dafür 8 Mark. Der Schäfer hatte der Kirche 10 Mark vermacht. Die alte Krügersche stirbt. Auf dem Hofe leben der Schmied Benedikt Bartenwerfer. Schuster Friedrich Reimer, Schneider Hans Abel, Leinweber Martin Zimmer, Müller Martin Lindenau und Hans Klauß an der Jura.
- 1664 ist auf dem Hofe der Müller Lingau und der Messerschmied Jürgen Gartmann.
- 1666 wird der Hofmann Kaspar Halmann eingestellt. Krugwirt ist Martin Zimmer.
- 1675 lebt der Hofmann Andreas Würffel.
- 1677 finden wir auf dem Hofe den Schäfer Christoph Sattler mit zwei Knechten, den Hofmann Erhard Truschke mit drei Mägden, den Schuster Moritz Jucknis und den Kämmerer Erwald Werner.
- 1684 Michael Leitner.
- 1690 ist Stutknecht Friedrich Menig, Müller Adam Keyser und Hofmann Engelin.
- 1699 befinden sich auf dem Hof der Krüger Bräuer, der Leinweber Jacob Kreck, der Töpfer Friedrich Kobb, der Müller David Schneider und die Hofleute Martin Mai und Hans Sauff.
Das ganze 17. Jahrhundert hindurch führt das Gut in den Kirchenakten den Namen "Schreitlacken". (Quelle: Otto Schwarzien, bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
Verschiedenes
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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