Ablenken

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Der Weg nach Ablenken
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Taufschüssel aus Messing




Hierarchie

Regional > Litauen > Ablenken

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Ablenken


Einleitung

Ablenken, bis 1920 Kreis Tilsit, Ostpreußen; (1920-1939) Kreis Pogegen; (1939-1945) Kreis Tilsit-Ragnit


Name

Der Name ist eine Wegbeschreibung: ein Ort, der nur auf Umwegen erreichbar ist.

  • preußisch-litauisch "aplenkimas" = das Umgehen, Beiseitelassen, Übergehen

[5] [6]


Politische Einteilung

1940 ist Ablenken Gut und Dorf in der Gemeinde Gillanden.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Ablenken gehörte 1912 zum Kirchspiel Laugszargen, vor 1899 aber zum Kirchspiel Willkischken.


Bewohner

  • 1615 von Haugwitz Hans, auf Ablenken, Kirchenvater.
  • 1662 Schwabe Gottfried, dessen Erben wohnen auf Ablenken.
  • 1694 Bildau, Schenk in Ablenken.


Geschichte

1615 Hof und Krug im Schulzenamt Gillanden, 9 Huben groß, zahlt jährlich 2 Mark 24 Schillinge Kirchendezem. Gründungsurkunden datieren von 1611, 1614 und 1615. Erster Besitzer war Jacob Schwab, Hauptmann zu Tauroggen, später Gottfried Schwab, um 1677 Michael, Christoph und Albrecht Schwab, Vorfahren der Familie Dreßler. 1644 wohnt in der Schmiede daselbst der Schmied Georg Freitag, 1667 der Schmied Adam und 1677 der Schmied Skimmel. (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)


1785 cölmisch Gut und Grenzort mit Polen, mit einer Wassermühle über die Jura, fünf Feuerstellen, landrätlicher und Justizkreis Insterburg, Amtsbezirk Schreitlauken, Pfarrei Willkischken.

Den Krug in Ablenken besitzt 1747 Georg Wiprecht; es wird ihm bei der Verleihung zur Bedingung gemacht, sich überall so aufzuführen, wie es einem rechtschaffenen Wirt und Krüger zukommt !

Dem Taurogger Verwalter Jakob Schwab werden beim Dorf Gillanden und Greißohnen acht Huben Übermaß und eine Kruggerechtigkeit für in Summa 900 Mark preußisch im Jahre 1611 verliehen. 1614 erhält Schwabs Witwe noch eine mit Weiden verwachsene Hufe zu vollen Rechten frei von Scharwerk und allem Beschwer. Diese Hufe ist zwischen Kurmeiten und Krakischken gelegen. 1753 ist der Mühlenmeister Johann Martin Rost Meistbietender für die zwei Wassermühlen in Ablenken und Schreitlauken für 1350 Taler Kaufgeld; die Pacht wird nach jedesmaligem Anschlag entrichtet. Für Instandsetzung der Gebäude wird ihm frei Bauholz bewilligt. 1768 sind die Mühlen im Besitz des Christoph Friedrich Dreßler, der noch eine Ölmühle anlegt.

Quelle: KOPP, Jenny: Geschichte des Landkreises Tilsit, Tilsit 1918, S.95.


"Opferfreudigkeit des Kirchspiels Willkischken in den Jahren 1813-14": Im ersten Befreiungskriege haben die Bewohner des Kirchspiels Willkischken für Preußens Freiheit und Selbständigkeit folgende Opfer an Geld un anderen Gaben dargebracht:

  • Ablenken:
    • Gutsbesitzer Dreßler 70 Taler, 1 Pferd und zwei 24-Mariengroschenstücke.
    • Zimmergeselle Christoph Lingies 1 Taler.
    • Schmied Friedrich Kühn 60 Groschen.
    • die Landsturmleute Jons Falk, Merten Kundrus und Christoph Lingies je 5 Groschen.
    • Johann Tietz und Peter Naujoks je 3 Groschen 6 Pfennige.
    • Virgien in der Mühle 30 Groschen.
    • Heine und Riegnitz, ebenda, je 15 Groschen.
    • Mühlenbesitzer Putzien 1 Taler 6 Groschen.
    • Leutnant Putzien 1 Taler 10 Groschen.

(Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)


Bibliographie

Memeler Dampfboot

  • 1978 Nr.12 S.179-180: Bauernhöfe des Memellandes: Heimbs, Gut Ablenken



Verschiedenes

Karten

Ablenken auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Ablenken im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 66, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Ablenken im Messtischblatt 0898 Willkischken, (1913-1939)
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie



Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Amtsblatt des Memelgebiets vom 29.12.1923, S.1085ff, http://www.epaveldas.lt/vbspi/biRecord.do?biExemplarId=74567
  2. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  3. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  4. Lange, Dietrich: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
  5. Kurschat, Alexander: Litauisch-Deutsches Wörterbuch, Vandenhoeck & Ruprecht, 1968
  6. Peteraitis, Vilius: Vilius: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos Vietovardžiai, Ju kilme ir reikšme, Vilnius 1997, S. 420