Collaten

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Bitte beachten Sie auch die Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Am Kollater See

Hierarchie



Einleitung

Collaten, 1253 Calaten, 1540 Callatenn, 1785 Collathen, Kollaten, Kreis Memel, Ostpreußen.


Name

Der Name dürfte auf einen urbar gemachten, aus dem Wald herausgeschlagenen Wohnplatz, möglicherweise auf einen Schmied deuten. Peteraitis deutet nach baltisch "kal-as" im Sinne von "šviesus, baltas": leuchtend, hell, weiß.

  • prußisch "kalti" = schlagen
  • "kolas" = Pfosten, Pfahl
  • "kalt" = schmieden
  • preußisch-litauisch "kalatoti" = schlagen, hämmern, müde und matt werden


Politische Einteilung

1940 ist Kollaten eine Gemeinde mit den Dörfern Gedwill Paul, Kollaten, Rund Görge und Wessat Herrmann.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Collaten gehörte 1888 und 1912 zum Kirchspiel Memel Land.

Katholische Kirche

Collaten gehörte 1888 und 1907 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Zugehörige Ortschaften

Collaten gehörte 1888 zum Standesamt Plucken Martin. Nach 1897 wurde der Standesamtbezirk Plucken Martin nach Collaten verlegt.

Zum Standesamt Collaten gehörten 1907 folgende Ortschaften:

Alszeiken Jahn, Brusdeilienen, Charlottenhof, Collaten, Darguszen, Gedwill Paul, Grabben, Groß Tauerlauken, Gündullen, Hohenflur, Jagutten, Jankeiten, Karkelbeck, Klauswaiten, Peskojen, Purmallen, Rund Görge, Szodeiken Jonell, Wessat Hermann.

Standesamtsregister

Eine wertvolle Hilfe angesichts der fehlenden Kirchenbücher der Jakobus- oder Landkirche stellen die Zweitbücher des Standesamtes Collaten dar, die im Standesamt I in Berlin lagern. Verfilmungen sind auch bei den "Mormonen" vorhanden.

  • Geburten 1898-1912, 1914-1938.
  • Heiraten 1898-1913, 1915-1938.
  • Sterbefälle 1898-1938.

Weitere Standesamtregister vor 1898 findet man unter Plucken Martin.


Geschichte

Nach der grundlegenden Änderung des Stadtrechts im Jahre 1475 gab es anschließend fast jedes Jahr Neuverleihungen zu Kulmischem Recht in der Umgebung von Memel. Im einzelnen sind folgende Landverleihungen bekannt:

  • 1483 Martin Strebull erhält Land im Dorf Kollaten scharwerkfrei unter der Bedingung, die Ordenspost nach Labiau zu besorgen und zugunsten des Ordens ein Pferd zu halten,
  • 1483 Hermann Schlaneth und Martin Strebull erwerben ein zusätzliches Stück Acker bei Kollaten, [1]


Laut Landwirtschaftlichem Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922

  • Luise Thieß, 51 ha


Bewohner

1540

  • Bodemyn oder Godemyn
  • Bundell
  • Jaksch
  • Kunike
  • Lack
  • Lußik
  • Rundt
  • Sagusch
  • Spalwe
  • Sperer
  • Sprude
  • Weßnodt


Friedhof

Der Friedhof liegt nahe der Bahngleise in einem dichten Wald und ist schwer zu finden. Vom letzten Haus geht man über einen total vermüllten Weg Richtung Gleise, biegt rechts ab und folgt der Brandschneise. Die Gräber sind zum großen Teil ausgegraben worden. Die Umrandungen liegen daneben.


Die Bilder wurden freundlicherweise von Annelie Stöllger zur Verfügung gestellt. Stand Juni 2011



Verschiedenes

Karten

Collaten auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Siehe unten links Collaten auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Collaten im Preußischen Urmesstischblatt 1834
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Collaten im Preußischen Urmesstischblatt 1860
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Kollaten im Messtischblatt 0292 Memel (1910-1940) und 0192 Nimmersatt (1912) mit den Gemeindegrenzen von 1938
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Collaten aus den 50er Jahren, (c) Bundesarchiv


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Quellen

  1. Gerhard Willoweit, Die Wirtschaftsgeschichte des Memelgebiets, Marburg (Lahn) 1969