Nerwigk

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Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Allenstein > Nerwigk


Einleitung

Allgemeine Information

Nerwigk war eine Landgemeinde (bis 1935) bzw. eine Gemeinde (1935-1945) im Landkreis Allenstein im ehemaligen Ostpreußen. Seit 1945 gehört die Gemeinde zu Polen und heißt auf polnisch Nerwik. Zum Ort gehörten das Vorwerk bzw. der Wohnplatz Ernsthof (Kr. Allenstein) und ab 10.11.1920 auch das Gut Grabowo sowie ab dem 30.09.1929 auch das Forsthaus Nerwigk.

Politische Einteilung

Nerwigk gehörte zum:


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen


Geschichte

  • 03.02.1392 Gründung mit 12 Hufen und 2 Reiterdiensten am See Nerdingyn durch den Preußen Nerweken.
  • 18.10.1529 Erneuerung der Handfeste.
  • 04.11.1567 Kardinal Hosius verschreibt eine neue Mühle mit zwei Waldhufen zu kulmischem Recht.
  • 1785: Nerwigk hat 9 Feuerstellen.
  • 1820: Das Königliche Bauerdorf hat 12 Feuerstellen und 63 Seelen.
  • 1845: Nerwigk muss an Landarmenbeiträgen 1 Thlr. 18 Sgr. 5 Pf. zahlen. Ferner muss sich die Gemeinde mit 1 Thlr. 12 Sgr. 9 Pf an Irrenhauskosten beitragen. Die Ortschaft hat sich ferner an den Reparaturkosten der kath. Kirche zu Wartenburg zu beteiligen.
  • 18.11.1846: Ausbruch der Rinderlungenseuche im Ort.
  • 02.03.1847: Die Rinderlungenseuche hat aufgehört.
  • 05.01.1852: Nerwigk muss an Kosten für den Provinziallandtag 10 Sgr 6 Pf bei 147 Einwohnern aufbringen.
  • 02.06.1853: Die Ortschaft muss an Kreis-Kommunal-Beiträgen 25 Sgr, an Kreisarmenbeiträgen 2 Thlr 16 Sgr und an Beiträgen zum Gehalt des Kreis-Thier-Arztes 7 Sgr 9 Pf zahlen.
  • 17.10.1854: Im Ort hat die Schafpockenkrankheit aufgehört.
  • 28.12.1854: Rückzahlung aus Provinzialchausseebaufonds wegen Freistellung von Geistlichen, Kirchendienern und Lehrern in Höhe an Lehrer Steffen von 5 sgr.
  • 03.12.1861: Bei der Volkszählung hat das Dorf 17 Wohngebäude und 149 Einwohner (145 Katholiken und 4 Protestanten). Die Fläche des Ortes beträgt 1206 Morgen und 31 Dez. Als Muttersprache gaben 19 Einwohner deutsch (12,8 %) und 130 Einwohner polnisch (87,2 %) an.[1]
  • 1865: Nerwigk muss an Kosten für den Provinzial-Landtag 7 Sgr. 6 Pf aufbringen.
  • 10.01.1866: Der Besitzer Julius Barwinski aus Nerwigk wird als Schulze ebd. bestätigt.[2]
  • 1866: Nerwigk muss an Beiträgen für den Provinzial-Chausseebau 5 Thlr 22 Sgr 10 Pf aufbringen. Ferner sind an Landarmen- und Irrenhausbeiträgen 4 Thlr 1 Sgr 2 Pf.
  • 07.05.1874: Bildung des Amtsbezirks Preylowen (Amt) aus den Landgemeinden Gillau, Graskau, Nerwigk und Preylowen sowie den Gutsbezirken Grabowo, Klutznick, Podlassen, Preylowen, Wallen und Wessolowen. Er wurde zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Preylowen.
  • 03.11.1876: Johann Wessolek ist Schulz von Nerwigk[3]
  • 01.01.1883: Der Amtsbezirk Preylowen umfasst die Landgemeinden Gillau, Graskau, Nerwigk und Preylowen sowie die Gutsbezirke Grabowo, Klutznick, Podlassen, Preylowen, Wallen und Wessolowen.
  • 04.11.1887: Der Wirt Peter Zink ist Gemeindevorsteher von Nerwigk.[4]
  • 12.08.1902: Die Kaiserin hat der Forstarbeitertochter Barbara Demski eine Nähmaschine geschenkt.[5]
  • 01.12.1905: Bei der Volkszählung hat die Landgemeinde eine Fläche von 317,2 ha sowie 18 Wohnhäuser mit 183 Einwohnern (16 Protestanten und 167 Katholiken). Als Muttersprache geben 8 Personen deutsch (4,4 %) und 175 polnisch (95,6 %) an.
  • 01.01.1908: Der Amtsbezirk Preylowen umfasst die Landgemeinden Gillau, Graskau, Nerwigk, Klutznick und Preylowen sowie die Gutsbezirke Grabowo, Podlassen, Preylowen und Wallen.
  • 13.01.1908: Die Schweineseuche unter dem Bestand des Gemeindevorstehers Barwinski ist erloschen.
  • 30.08.1908: Eröffnung einer Telegraphenanstalt mit öffentlicher Sprechstelle im Ort.
  • 17.09.1914: Laut Deutscher Verlustenliste wird der Reservist Johann Skrowski vermisst.[6]
  • 26.01.1915: Der Musketier Johann Flanz wird in der Deutschen Verlustenliste als gefallen gemeldet.[7]
  • 18.08.1915: Der Gefreite Valentin Flauz [vermutlich muss es Flanz heißen] wird in der Deutschen Verlustenliste als schwer verwundet gemeldet.[8]
  • 11.07.1920: Bei der Volksabstimmung stimmen 100 Personen für Ostpreußen und 20 für Polen. Im Forsthaus Nerwigk werden 20 Stimmen für Ostpreußen und keine für Polen abgegeben.
  • 10.11.1920: Das Gut Grabowo wird Wohnplatz von Nerwigk.
  • 1921: Peters aus Nerwigk ist Amtsvorsteher von Bartelsdorf.
  • 03.03.1923: B. Chojnowski spendet 1000 Mark für einen Schneiderkurs für polnische Mädchen in Allenstein[9]
  • 1924: Hans Kuhn kauft das Gut Ernsthof
  • 1927: Barwinski ist Amtsvorsteher vom Amt Preylowen.[10]
  • 30.09.1929: Das Forsthaus Nerwigk wird Wohnplatz von Nerwigk, ferner erfolgt die Eingliederung von Teilen des Gutsbezirks Purden Forst (845,3370 ha) aus dem Amtsbezirk Oberförsterei Purden in die Landgemeinde Nerwigk.
  • 01.09.1931: Der Amtsbezirk Preylowen umfasst die Landgemeinden Gillau, Graskau, Klutznick, Nerwigk und Preylowen.
  • 16.07.1938: Grabowo wird in Buchental umbenannt.
  • 01.01.1945: Der Amtsbezirk Preiwils (vormals Preylowen) umfasst die Landgemeinden Gillau, Graskau, Klausen, Nerwigk und Preiwils.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Bulitta, Michael. Heiratsregisterauszüge der Pfarrkirche St. Johannes zu Gillau aus den Jahren 1939 bis 1945. Heimatjahrbuch Allenstein-Land 2007, S. 140-144.
  • Bulitta, Michael. Das Heiratsregister des katholischen Kirchspiels St. Johannes Baptist zu Gillau (Landkreis Allenstein) von 1898 bis 1945. Historische Einwohner-Verzeichnisse für das ehemalige Südostpreußen. Nr. 20 der Schriften der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg Ortelsburg, Bonn, 2009.[11]

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

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Fußnoten

  1. Grunenberg, S. 148
  2. AK 1866, S. 8
  3. StA. Preylowen Gebreg. 1876/39
  4. StA. Pryelowen Gebreg. 1887/48
  5. EZ, 14.08.1902
  6. http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/71805
  7. http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/1354044
  8. http://java.genealogy.net/eingabe-verlustlisten/search/show/475686
  9. Gazeta Olsztyńska, 03.03.1923
  10. http://territorial.de/ostp/allenst/preiwils.htm
  11. Die Liste der im Heiratsregister von Gillau 1898-1945 vorkommenden Namen finden sich unter: http://docs.google.com/Doc?id=dgr6qvzb_29fqdn8hcw.


Städte und Gemeinden sowie Ämter und Kirchspiele im Landkreis Allenstein (Regierungsbezirk Allenstein)

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