Tappensches Familienbuch (1889)/154

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Tappensches Familienbuch (1889)
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I'om diesen Gottseeligen und Christlichen ftirnehinen Eltern und <Irosseltem kt die seelige Fr. fiürgenneisterinn entsprossen und, nachdem Sie — den IH. Mnii anfangs besagten I(i4(isten Jahrs ihrem Hei/land und Krlöser, dem Herrn Jesu, durch die heilige Tau ff9 seiner Kirchen einverleibet, Indien ihre liehe Eltern, nachdem Sie zu den fähigen Jahren kommen. Sie fleissig zur Kirchen und Schulen gehalten, auch in aller Gottes Furcht und ('hr ist liehen Tugenden auf Uhren und erziehen lassen. Ah aber ihr stetiger Hr. Vater im siebenten Jahr ihres Alters, nemlich Anno tÜ(Vly den I. .lammvii, Ihr durch einen unrerhofften Todes-Fall entzogen, ist Sie noch zweg Jahr unter Mütterlicher Zucht verblieben, biss dieselbe Anno 1GÖ6, den 16. Jamuirii, sich an den Vest- und //ochgelahrten Hrn. Justum Heventern. fUrnehmen Jetu in

und weltberühmten PracÜOUtti, hinwieder verheyrahtet; Von welcher Zeit an die seelige /'V, liilrgermeisterinn zicar bei/ ihren ivspoclivo Eltern und Stieffeltern sich ferner, aber auch eine Zeitlang bei ihren zugeordneten Herren \’orniiindern und nahen Bluts-Verwandten aufgehalten, und sowol zur Gottesfurcht als häuslichen Arbeit angewiesen. lieg denen Sie dann sich also wissen zu schicken, dass Sie von ihnen allemahl lieb und wehrt gehalten.

«Anno 1667, den 28. Julii, — hat Sie aus Göttlicher Providentz mit Uerm Christian Friederich Fricken für nehmen Bürgern und Brauern hieselbst, in den heiligen Fhestand sich begeben, eine friedliche Ehe mit demselben zwar besessen und eine Tochter — durch Gottes Segen gezeuget; Allein in wärender solchei' Ehe, als eine verlassene Frau, nicht geringes Kreutz und Widerwärtigkeit mit grossei' Oedult, Beständigkeit und vesten Vertrauen zu Gott erleben und ausstehen müssen.

«Anno J679, den 14. Jaimarii, ist die seelige. Pr. Bürgermeisterin mit dem itzo hochbetrübten Hrn. Witt wer — zum anderinahl in den heiligen Ehestand getreten, hat mit demselben zehen Jahr und drei/ Wochen, wie bekandt, eine friedliche und Gott wolgefällige Ehe gepflogen, auch durch Gottes Segen sechs Kinder, als zwei/ Söhne und vier Tiichter. — erzeuget.

< Ihr Christenthum, Leben und Wandel anreichend, folget der seeligen Fr. Bürgermeisterinnen das wahre Gezeugniss, dass Sie eine rechtschaffene Christinn und Liebhaberinn Göttlichen Worts und dessen hochheiligen Nachtmahls gewesen , ln allem Ihr zugestossenem Creutz und widrigem Glück ein hertzliches Vertrauen und Hoffnung zu Gott gefasset und dabei/ jedesmahls Christliche Oedult verspüren lassen, und es als eine Züchtigung von dem Herrn auff- und angenommen, wodurch Sie denn in ihrem Christenthum so weit zugenommen, das sich allemahl eintzig und allein auff das theure Verdienst ihres Erlösers und Seeligmachers verlassen, denselben für ihr höchstes Gut und besten Schutz biss an ihr seeliges Ende gehalten.

«/Are Krankheit und seeligen Abschied belangend, so hat Sie in dreijähriger Frist zu verschiedenen Zeiten nicht geringe affeetus febriles, scharffen Husten und Brustbeschweruug empfunden, welche auffs letzte dahin aussgeschlagen, dass Sie rar zehen Tagen sich niederlegen müssen, und ob gleich dawider diensaine Medieuinonta adhibiiW. so haben doch selbige nicht anschlagen wollen, sondern hat die Kranckheit also zugenommen. dass man gar leichte mercken können, dass der Allerhöchste mit Ihr aus dieser Welt eilete, dahero Sie vor allen JHngen nach der Seelen-f'ur sich gesehnet und ihren Hrn. Beicht-Vater Sie zu besuchen begehret, welcher — ihrem heiligen IV/*-langen nach — auff ihre weheinilhtige Beichte — das heilige Abendmahl gereichet,