Drojental/Berichte
Brief von Marschand
6. Mai 1992, Besuch in Drojental
Um 9:00 Uhr Frühstück im Hotel Baltica (Königsberg). Anschließend wird ein Taxi gemietet.
Wir fahren in Richtung Insterburg-Drojental. Von Georgenburg geht es nach Mittelwarkau. Von dort nach Buchhof. In Buchhof fragen wir die Leute nach Drojental. Da waren 2 Frauen, die kannten den Ort. Sie hatten dort Beeren gesammelt. Sie wollten uns dort hinfahren, aber nicht von Buchhof sondern von Schuiken. Wir fahren nach Schuiken.
Von dort beginnt um 13:00 Uhr die Wanderung über die Felder nach Drojental. Wir sind 5 Personen, die beiden Frauen, der Taxifahrer, Hilde und ich. Die eine Frau ist 72 Jahre, die andere 30 Jahre alt. Wir gehen 1 Stunde, wir gehen auch noch eine Stunde. Wir wollen schon aufgeben, aber die beiden Frauen sind sich ihrer Sache so sicher, sodass wir weiter gehen.
Um 15:30 Uhr finden wir die Drojebrücke. Sie ist der Mittelpunkt von Drojental. Die Brücke ist noch befahrbar, nur das Brückengeländer fehlt. Die Sonne scheint. Die Dorfstraßen sind noch gut zu erkennen. Sie werden auch jetzt noch benutzt. Es sind in der Umgebung Traktoren zu hören. Sie bestellen wohl die Felder. Von Drojental war nicht viel zu sehen. Von den Häusern sah man nur die Fundamentsteine. Einen kleinen Teich haben wir noch gesehen. Er gehörte wohl zur Schmiede. Das Dorfgelände war, außer den Straßen, mit Buschwerk und dünnen Bäumen bewachsen. Die Drojebrücke war mit roten Ziegeln verblendet. Dies konnte man noch gut erkennen.
Wir traten dann den Rückmarsch an. Um 19:00 Uhr waren wir in Schuiken. Um 20:30 waren wir wieder im Hotel in Königsberg.
Wir hatten Drojental gefunden!
Abschrift eines Briefes von Marschand durch Heinz Richter