Leobschütz

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Hierarchie

Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Leobschütz > Amt Leobschütz > Leobschütz

2008: Ortseingangsschild von Leobschütz = Glubczyce

Früherwähnung

Name

Glubici (Mährisch) 1107, Lubschicz (deutsch u. ähnlich) seit etwa 1187, Leobschitz 1301, Leobschütz 1386, Leschwitz (mundartlich), Clupsitium (lat.) 1453, Leobsitium sonst, Hlubzien oder Lubczyce (altpoln.). [1]

Landschaftslage

1939: Größtenteils am linken, nördlichen Ufer der Zinna, 4 km von der Quelle, auf lehmigen, zum Teil sumpfigen Untergrund, am Schnittpunkt der Verkehrsstraßen nach Troppau, Jägerndorf, Troplowitz, Neiße, Oberglogau, Cosel und Natibor in 384 m Höhe über NN. [2]

Geografische Lage

  • Position: 50°12′Nord 17°47′Ost

Ortsursprung

Stadtgründung

Auf Betreiben der Gröbniger Johanniter verlieh vermutlich Herzog Wladimir von Ölmütz mit Zustimmung des Böhmenkönigs Friedrich 1187 der Marktsiedlung deutsches Stadtrecht, das "Leobschützer Recht". 1275 von König Ottokar II. bestätigt. Leobschütz, Mutterstadt und Oberhof für Bennisch 1253, Odrau nach 1253, Kranstädt 1265, Ungarisch Brod 1272, Bautsch nach 1274, Liebau (Böhmen) nach 1274, Mährisch-Weißkirchen 1276-92, Fulneck vor 1239, Freiberg vor 1294, Wigstadl vor 1301, Hultschin 1303-1403, Neutitschein 1313, Wagstadt vor 1371, Altstadt (Mähren), Roznau 1411, Königsberg 1416, Krasna 1491, Walachisch-Meseritsch bis 1565, vielleicht auch Hohenstadt, Jägerndorf, Hotzenplotz und Mährisch Ostrau mit vielen Weichbilddörfern. Zusätzlich Magdeburger Recht seit 14. bis 15. Jahrhundert. Aufhebung des "Leobschützer Rechts" 1626 durch Ernennung Jägernhofs zum Oberhof. civitas seit 1187. [4]

Zeitzeichen 1895

  • Kreisstadt / Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Oppeln, Landkreis Leobschütz, Amt Leobschütz, Amtsgericht Leobschütz, unweit der Zinna, 278 m ü.d.M. (n.a.A. 282 m ü.d.M.),
    • Standesamt Leobschütz, ev. Kspl Leobschütz, kath. Kspl Leobschütz
    • Fläche: 2754,4 ha, (1895) 6 Wohnplätze, 717 Gebäude
    • Einwohner: 12.606 (1.621 Ev., 10.693 Kath., 1 andr. Christen, 289 Juden; 1816: 3.930 Ew.)
    • Postbezirk, Telegrafenstation, Eisenbahnstation Linie Leobschütz <> Ratibor u. Deut. Rasselwitz <> Jägerndorf der Preußischen Staatsbahn (Stationsgebäude).
    • Militär-Garnison: 4 Eskadr. Husaren Nr. 6, Garnison-Lazarett
    • Die Stadt ist theilweise noch mit Mauern umgeben; neues Rathhaus, Amtsgerichtsgebäude, Gefängnis, Krankenhaus, Vorschussverein, Volksbank, Landratsamt, städt. Oberförsterei (Forsthaus Buchwald), 1 ev. u. 3 kath. Kirchen, Synagoge, kath. Gymnasium, Schule, Waisenhaus, 2 Erziehungsanstalten, öffentliches Schlachthaus, 3 bedeutende Fabriken (Strumpfwaren, Phantasiewaren, Knöpfe aus Wolle), Wirkereien, Weberei (Leinen u. Damast), ferner Fabriken (Ldwirtsch.-Maschinen, Mineralwasser), Hüttenwerk (Glas), Giesserei (Glocken), Mälzereien (Malz; 2 (n.a.A. 4) Gebäude), 3 Mahlmühlen (Dampfbetrieb), Sägemühle, Ziegelei (Dampfbetrieb), Bäckerei (Dampfbetrieb), 4 Brauereien (Bier), Schaubude, Handlungen (besuchte Wochen- u. Jahr- sowie bes. Getreidemärkte).

Kurzgeschichte

Leobschütz war schon im 10. Jahrh. vorhanden u. 1524 - 1623 die Hauptstadt des brandenburgischen Fürstentums Jägerndorf. siehe auch: Beschreibung der Stadt Leobschütz im Kreisadressbuch von 1935

Quelle

Nachbarorte

2 direkt an die Stadt angrenzende Dörfer sind Gadzowice und Gołuszowice in der Nähe des Flusses Psina

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

historische Bibliographie

Adressbücher

Fußnoten

  1. Quelle: Drzazdynski, St.: Die slavischen Ortsnamen Schlesiens, Teil 1: Kreis Leobschütz in Progymnasium Leobschütz (1896)
  2. Quelle: Kayser, Prof. Dr. Erich: Deutsches Städtebuch Band 1, Norddeutschland.
  3. Quelle: Beduara, E.: Aus der Frühgeschichte der deutschen Stadt Leobschütz, Beiträge zur Heimatkunde. Oberschlesien 1 (1931)
  4. Quelle: Berger, K.:: Die Besiedlung Nordmährens im 13. und 14. Jhdt. (1933)
    Görlitz, Th.: des Leobschützer Recht. in der Oberschlesier 19 (1937)
    Weizsäcker, W.: Eindringen u. Verbreitung der deutschen Stadtrechte in Böhmen und Mähren . in Deutsches Archiv für Landes und Volkst. I.1 (1937)
    Weizsäcker, W.: Das Recht. Das Sudetendeutschtum (1938)
    Bednara, E.: Die Geburt der Stadt Leobschütz (1938)

Weblink

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