Urkundenbuch Oppen, Band 1/IV
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| Urkundenbuch Oppen, Band 1 | |
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Zweige schon während des14. Jahrhunderts in der brandenburgischen Zauche
aus, hier feste Wurzeln schlagend auf stattlichen Rittersitzen, deren Erwerb wohl
schon vor den Zeiten Kaiser Karls IV., in denen sie im Familienbesitz erscheinen,
stattgefunden hat. Sie lagen nicht fern von seiner Wiege Belzig und dem festen
Hause Rabenstein: Schlalach, Nichel und Fredersdorf.
Neben diesem ansehnlichen Grundbesitz war die beträchtliche Ausbreitung
des Geschlechts, seine Versippung mit alten edlen Familien des Sachsenlandes und der Mark, vor allem aber das hohe Ansehen, in welchem es vom 16. Jahrhundert
ab fast ununterbrochen bis zur Gegenwart durch zahlreiche Träger wichtiger Hof-, Staats- und Landesämter, in neuerer Zeit oft mit großem Ruhm
bekleideter Kriegschargen stand, was der Familie einen überall anerkannten ehrenvollen
Platz unter ihren Standesgenossen schuf, den sie bis zur Gegenwart in
vollem Maße behauptet hat und noch jetzt besitzt. Eine nähere Charakteristik des
Geschlechts kann nur der spätere darstellende Theil des Familienwerkes enthalten.
Trotz jener rühmlichen Eigenschaften der Familie war weder sie selbst noch
der Freund der märkischen Adelskunde in der Lage, sich über ihr Alter, ihre
Geschichte und ihre Besitzverhältnisse aus der gedruckten Literatur genügend zu
unterrichten. Namentlich gilt dies von der Zeit des 16. Jahrhunderts ab.
Zwar hat der bekannte und mit Recht geschätzte Geschichtsschreiber von Belzig und
seiner Umgegend, M. S. Eilers in seinem 1741 erschienen Chronicon Beltizense
zuerst neben der Bearbeitung der Genealogie des Geschlechts den Abdruck einer
Anzahl von Urkunden desselben nebst einer Reihe von Urkundenangaben
mitgetheilt, allein diese waren weder erschöpfend für das Mittelalter, noch erstrecktem
sie sich auf dasd neuere Zeitalter, in welchem gerade eine besondere Ausbreitung
des Geschlechts stattgefunden hat. Die Ergänzungen, welche die älteren und neueren
brandenburgischen Diplomatarien (v. Gercken, v. Raumer und Riedel) nebst dem
Karolinischen Landbuch der Mark Brandenburg (in den beiden Ausgaben vom
Grafen von Herzberg und Fidicin) gewährten, bezogen sich ebenfalls lediglich auf das
Mittelalter, wie zumeist das, was vor 180 Jahren Beckmanns Historie des Fürstenthums
Anhalt, wo ein altes Hauptgut der v. Oppen lag, an regestenartigen
Notizen brachte. Erst vor 60 Jahren wurde der Familie eine wenn auch nur
kleine Zahl von – noch dazu wenig befriedigenden – Urkundenabdrücken entgegengebracht,
aus denen sie nicht unwichtige Nachrichten über ihre ältesten Vorfahren schöpfen konnten.
Es waren dies die zuerst vom Dr. med. Brandt in seiner Geschichte der
Kreisstadt und des Amtes Belzig publicirten und dann in besserer Herausgabe
viele Jahre später im 15. Band der Zeitschrift des thüringisch-sächsischen
Alterthumsvereins wiederholten, im Privatbesitz befindlichen der nahe bei
dem Oppenschen Stammhause Belzig und den anderen Stammgütern gelegene
Deutsch-Ordenscommende Dahnsdorf. Aber eine öffentliche Kunde von der
Entwicklung des Geschlechts, seiner Ausbreitung, dem Leben und den Thaten der