Urkundenbuch Oppen, Band 1/III
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| Urkundenbuch Oppen, Band 1 | |
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zeitigen und künftigen Familienmitgliedern, aber auch allen, welche die Lokalgeschichte
des Territoriums, innerhalb dessen die v. Oppen seit sechhundert und mehr
Jahren gewohnt, specieller zu erforschen bestrebet sind, eine Sammlung urkundlicher
Grundlagen für die Geschichte des Geschlechts in die Hand zu geben, und es
kam darauf an, zu entscheiden, ob diese Sammlung das vollständige Urkundenmaterial
oder nur eine Auswahl der hauptsächlichsten Stücke enthaltenund ferner,
ob im letzten Falle dieselben jedem Theile des Geschichtswerkes anhangsweise beigegeben
oder ob ein vollständiges Urkundenwerk als ein selbstständiges Proömium
des ganzen Familienwerkes bearbeitet werden sollte.
Die zu Zeiten – und so auch gegenwärtig – sehr beträchtliche Ausbreitung
der Familie, ihre zumtheil verwickelt gewesenen Lehnsverhältnisse, das
rühmliche Auftreten vieler Mitglieder in der Geschichte ihrer engern Heimath,
besonders aber der Wunsch, alle von dem Leben der Vorfahren erhaltenen Zeugnisse
wörtlich oder auszüglich erhalten zu sehen, endlich auch der Umstand, dass es gerade
über die betreffenden Landestheile – nämlich die Zauche oder den heutigen Kreis
Zauch-Belzig, sowie den sächsischen Kurkreis einerseits und Ostpreußen anderseits
- an genügend urkundlichen Publikationen für das Mittelalter, vornehmlich
aber für die neuere Zeit fehlt, gaben den Ausschlag zu Gunsten eines vollständigen
Urkundenwerkes, wie es eine Reihe durch Alter, Grundbesitz und Verdienste ausgezeichneter Geschlechter besitzt. [1]
Außer Frage stand es, dass diesem Urkundenbuche der Vorgang vor der
Familiengeschichte selbst gebührte. Denn dadurch ist der Geschichtsschreiber eines
Geschlechts bei der Abfassung der einzelnen Biographien sowohl, als namentlich
auch bei den unumgänglich nothwendigen allgemeinen Abschnitten (Über Herkunft
und Heimat, Linientheilung, Besitz- und Lehnsverhältnisse, Wappen und Siegel u.s.w)
im Stande, durch Verweise auf das Urkundenbuch umständliche und weitläufigere
Quellencitate im Flusse der Darstellung zu vermeiden, also lediglich
auf das Diplomatarium zur Verificirung aller Angaben Bezug zu nehmen. Bei
diesem in die Augen springenden Vortheile sehen wir mehr als eine Familie der
Herausgabe von Urkundenbüchern den ersten Platz, und zwar vor dem – vielleicht
noch längere Zeit zu erweartenden – Erscheinen der Geschlechtsgeschichte selbst
einzuräumen. [2] Nach diesem Principe zu verfahren, erschien ganz besonders nothwendig bei der Bearbeitung und Herausgabe eines Geschichtswerkes über die
Familie v. Oppen.
Das Geschlecht v. Oppen, seit dem 13. Jahrhunder urkundlich bezeugt,
wird von Jedem gekannt, dem die märkische Territorialgeschichte nicht fremd ist.
Dem sächsischen Boden entsprossen, breitete der Stamm zahlreiche Aeste und