Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/023
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in Niedersachsen jeder fein, während in Preußen, abgesehen von Domäne und Korporationen, nur ein Edelmann Besitzer eines Rittergutes und als solcher Gutsherr werden durftet Allerdings gehörte auch in Niedersachsen die große Masse aller Meiergüter der Domäne, den geistlichen Korporationen und den Edel« leuten; nur ein kleinerer Teil befand sich im Besitz von Stadtbürgern und anderen Personen ^. Häufig hatte ein Meier mehrere Grundherren, weil sein Meiergut aus verschiedenen Stücken zusammengesetzt war, von denen jedes einem anderen Eigentümer gehörte. Die Ausübung der ihrer Natur nach am ganzen Meiergut bestehenden grundherrlichen Rechte gebührte jedoch nur einem unter den Grundherren. Die Landesgesetze bestimmten als solchen bald den Empfänger des höchsten Zinses, bald den Bezieher des Weinkaufes (I^auäLinium), im nördlichen Niedersachsen auch denjenigen, dem der Meier zu Frondiensten verpflichtet war^. Gegenstand des Meierverhältnisses war ein Bauernguts Der Begriff des Bauerngutes war wie überall, so auch in Niedersachsen in erster Linie ein wirtschaftlich-sozialer. Man verstand darunter einen Komplex von Grundstücken mit Gebäuden und sonstigem Zubehör, der einerseits als Grundlage einer landwirtschaftlichen Betriebsunternehmung, andererfeits als Wohnsitz des Inhabers dehnung desselben auf die Grafschaft Hoya, äß 1720, (Vgl. Opvermann, Sammlung, S. 12? ff.) — Für Hitdesheim vgl. Busch, Beiträge, S. 111. — Für Braunschweig-Wolfenbüttel vgl. Pfeiffer, Meierrecht, S. 283^285. — Für Bremen vgl. Pfeiffer, Meierrecht, S. 287, — v, Pufendorf, Od^srvationez iuri» uni-vsiÄ IV, Nr, 57. ' Vgl. Busch, Beiträge, S, 22—24. — Knapp, Die Bauernbefreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Teilen Preußens, 1887. Bd. I. Vgl. die Anlagen über die Verteilung der Grundherrschaft in den verschiedenen Provinzen Hannovers. « Vgl. Busch, Beiträge, S, 24, — Grefe, II S 71. — Hoyasche Landes-resolution äß 1697 § 82. (Ovpermann. Sammlung, S. 103 u. 104.) — Kaien« bergische Meierordnung äß 1772, § 6 (Verordnung äs 1710); bei Opvermann, S. 25. — Strube, Rechtliche Bedenken V, 188 (I, 147). — Betr. Lüneburg vgl. Alten der Ämter Hannover I)«8, 74. Amt Meinersen, LaineiÄÜa; Hüfesachen, Keiler»!«. Nr. 5, 1789 (Laufende Nr. 364). — v. Ramdohr, Juristische Erfahrungen III, S. 58. 2 Vgl. v. Ramdohr, Juristische Erfahrungen, III, S. 29, 42, 45, 47. — Kalenverger Meierordnung, Kap. I, S 1 bei Qppermann S. 24. — Pfeiffer: Meierrecht, S. 69 ff. (ß 6.) — Busch, Beiträge, S. 14 ff,, z 4. — Niemeyer, Das Meierrecht in der Grafschaft Hona, Hannover 1862. S. 11.