Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/038
| GenWiki - Digitale Bibliothek | |
|---|---|
| Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland | |
| <<<Vorherige Seite [037] |
Nächste Seite>>> [039] |
| |
| Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
| Texterfassung: unkorrigiert | |
| Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
| |
in den Besitz des Meiergutes beim Tode des Mannes durch Aufnahme der Erbfolgeregel „langst Leib, längst Gut" zugesichert'. Der Grundherr durfte seinen Konsens zu dieser Bestimmung niemals verweigern; in mehreren Gesetzen war den Meiern das Recht dazu ausdrücklich gewährleistet'. Hier und da fand dieses Erbrecht der Meierfrau am Gut auch observanzmäßig dann statt, wenn keine besondere Verabredung, die es ausdrücklich begründete, getroffen worden war^. Als Gegenleistung für dieses wichtige Recht verschrieb die Braut regelmäßig ihren Vrautschatz, soweit er in Geld und Mobilien bestand, dem Bräutigam behufs Verwendung in das Meiergut ^ Er wurde also wie das Allodialvermögen des Mannes wirthschaftlich mit dem Kolonat verbunden. Diese Illatcn verblieben im Hofe. Die Frau hatte bei Auflösung der Ehe durch den Tod des Mannes nur iusoweit, als sie zur Nachfolge in den Hofbesitz berufen war, ein Recht au denselben. Aussonderung und Rückgabe des dem Hofe inkorporierten Eingebrachten an die Frau oder ihre Erben faud regelmäßig nicht statt'. Nur im Falle des Konkurses und darauf folgender Abmeierung des Meiers, wenn also die Frau ihre Aussicht auf Nachfolge in den i Vgl. Busch, Beiträge, S, 88 ff. — Runde, Die Rechtslehre von der InterimZwirtschaft auf deutschen Bauerngütern. 2. Auflage. 1832, § 11 und 12. — Strube, De iurs villieoium, ^ap. VIII, § 6, ^,ceß88ionW Ar, 46. — Magazin für hannoversches Recht, Bo, IX, S. 68 ff, — Über das bremische Meierrecht vgl. Juristische Zeitung für das Königreich Hannover. 1851, S. 381, 383 und 391, - u, Pufendorf, ndzervationez iuri» Nd. I, Nr. 47, II, Nr. 63, 68. ^ Kalenberger Meierordnung, Kap, V, § 5. — Juristische Zeitung f. d, Kgrch. Hannover, 1851. S. 883. — Entwurf der Lüneburger Meierordnung, Cav. XII, ß 10 und 18. — Busch, Beitrage, S. 100. " In der Grafschaft Hoya beerben sich kinderlose Ehegatten gegenseitig auch ohne ausdrückliche Feststellung der Klausel „längst Leib, längst Gut" in den Ehestiftungen. — Magazin für hannoversches Recht, Bd. IX, S, 68 ff. — u. Pufen» dorf, ob«. iuri8, Bd, I Nr. 86 ß 1, III Nr. 25. — Strube, De iurs villieoium, Cap. VIII, § 6, Note ä, — Betr, Hildesheim: Busch, Beiträge, S. 100, — Über die Zurückfühlung dieses Erbrechts auf eine Gütergemeinschaft vgl. v. Pufendorf, ob«, iuriz, Nd. IV, Nr. 180. — v. Namdohr, Juristische Erfahrungen, Bd. III, S. 190—196. — Juristische Zeitung f. d. Kgrch. Hannover, 1858. S. 66-85 und S. 293—303. — Betr. Bremen vgl. Juristische Zeitung, 1851. S. 891 bis 441. — v. Ramdohr, Juristische Erfahrungen, Nd. II, S. 616. 4 Vgl, v. Pufendurf, od». iuiiz, Bd, I Nr. 47, Bd. IV Nr. 180. — Busch, Beiträge, S. 89—94. — Pfeiffer, Meierrecht, S. 828—331. 5 Vgl. Pfeiffer a. a. O. — Busch a. a, O. — Strube, Rechtliche Bedenken «ä. Svangenburg I, Nr. 16?» (Nd, I, S. 261, alte Ausgabe III, Nr. 100).