Barntrup

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Lippe > Barntrup


Lokalisierung der Stadt Barntrup innerhalb des Kreises Kreis_Lippe

Name

Berrentorpe (1317), Berninctorp (1353), Berlinctorpe (1357), seit Ende 15. Jhdts. meist Barntrup, in der Schriftsprache der Beamten zeitweilig in Barndorf und Barntorff verhoch¬deutscht.

Landschaftslage

Offene Lage in 190 m H. auf einem bis 15 m hohen lößbedeckten flachen Riegel in der sanft geböschten und von Ackerbreiten erfüllten weiten Quellmulde der Bega zwischen waldbedeck¬ten Keuper- und Muschelkalkhöhen, die das Sternberger mit dem Pyrmonter Bergland verbinden.

Ursprung der Ortschaft

Altenberlinktorpe (1359 erwähnt), südöstlich von Barntrup, dort schon eine Kapelle. Verlegung der Siedlung zwischen 1225 und 1317. Kirchliche Selbständigkeit seit 1317 durch Abzweigung von der Kirchengemeinde Bega.

Stadtgründung

1317 als oppidum, 1366 als Stadt, 1357 (und 1376) als slot ( = Graben, Befestigung) be¬zeichnet. 1353 Bürger, 1357 der Rat erwähnt. 1376 durch Graf Heinrich V. von Sternberg Recht der Stadt Lemgo und der anderen Städte des Edelherrn zur Lippe verliehen. Infolge ungünstiger Verhältnisse Jhdte. hindurch nur in der Lage eines Fleckens. In der 2. Hälfte 18. Jhdts. ließ der Rat durch Gerichtsentscheid den Namen „Stadt" feststellen. Durch die lippische Verfassungsurkunde von 1836 ist Barntrup die Teilnahme an der Landstandschaft verliehen worden.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Die alte Siedlung hatte die Form einer Ellipse. Länge, vom „Niederen" bis zum oberen Tor, dem „Ostertor", ungefähr 400 m, Breite etwa 200 m. In alten Zeiten war die Stadt mit einem Knick (einer Hecke als Grenzmarkierung) umgeben. 2 Tore waren noch 1849 vorhanden. Der Ort hat sich über den alten Kern hinaus nur nach 0sten hin entlang der Straße nach Hameln weiterentwickelt.

Gebäude

Turm und Chor der ev. Kirche in der Stadt spätmittelalterlich, vielleicht noch von 1317; nach Brand 1636 wurde das Schiff 1638 neu erbaut, in neuester Zeit (2o. Jhdt.) verändert. Kath. Kirche am Ostausgang der Stadt erbaut 1952. Rathaus abgebrannt 1636, Neubau 1644, abgebrannt 1906, Neubau 1907. Das Haxthausensche Waisenhaus 1770 gestiftet. Erstes Schulhaus an der Kirche um 1590, dann am Küsterberg, Schulhaus an der Mittelstraße 1868, „Rote Schule" an der Sophienstraße 1897, von-Haxthausen-Schule 1949/50. Am nordöstlichen Rand lag in der Stadt der landesherrliche Obere Hof oder die Burg, die aus einem turmartigen, von einem tiefen Graben umgebenen Burghause und mehreren Wirtschaftsgebäuden bestand (Grundriß von1832 vorhanden). Im Nordwesten liegt unmittelbar an der alten Stadt, aber bis vor einigen Jahren nicht zur Stadt gehörig, der Niedere Hof, der ein freier war oder als ein solcher bezeichnet wurde. In der Nähe das 1577-88 erbaute von Kerßenbrocksche Schloß (Weserrenaissance): rechteckiger Bau mit 3 Ecktürmen und 1 Treppenturm. Weiterhin die immer in Giebellage stehenden Fachwerkhäuser aus der 2. Hälfte 16. und 17. Jhdts.

Brände

Brände in den Jahren 1424, 1447, 1535, 1636, 1858, 1876.

Zerstörungen im 2. Weltkrieg

Am 31. 3. 1945 wurden 24 Häuser durch Bomben zerstört, darunter die „Alte Post". Zerstört wurden 5.400 qm = 0,35% der gesamten bebauten Fläche. Bis 1950 waren 22 Häuser wiederhergestellt.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1784: 786 Einwohner, 1790: 985 Einwohner

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Barntrup, 1840-1875 (ev.) Geburten Heiraten, Tote, Konfirmationen
  • Barntrup, Stadt 1825-1875 (Juden) Geburten Heiraten, Tote
  • Barntrup, Amt 1825-1847 (Juden) Geburten Heiraten, Tote

Berühmte Personen

  • Hermann von Kerßenbrock, * 1519 Barntrup, + 05.07.1585 Osnabrück, Verfasser der Geschichte der Wiedertäufer in Münster
  • Ernst Casimir Wasser¬bach, * 22.08.1664 Barntrup, +24.03.1709 Blomberg, Amtmann, Hg. der Geschichtlichen Werke Hamelmanns.
  • Emil Zeiß, * 02.07.1833 Stapelage, + 14.04.1910 Schwalenberg, 1864-86 Pastor in Barntrup, Maler der lippischen Heimat.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 1.020 Einwohner (E.), 1835: 1.175 E., 1843: 1.446 E., 1858: 1.218 E., 1871: 1.116 E., 1885: 1.291 E., 1895: 1.661 E., 1905: 1.840 E., 1925: 1.957 E., 1933: 2.344 E., 1939: 2.436 E., 1945: 3.039 E., 1946: 3.514 E., 1949: 3.761 E., 1950: 3656 Einwohner

Sprache

Amtssprache lateinisch, seit 2. Drittel 14. Jhdts. niederdeutsch, seit 2. Hälfte 16. Jhdts. hochdeutsch. Die Mundart von Barntrup liegt in dem Zwischengebiet des Westfälischen und des „mik“ - Gebiets, das ein eigentümliches Mischgebiet ist, aber zum Niedersächsischen im engeren Sinn zu rechnen ist. Kennzeichen: Gäuse `Gänse', het `(er) hat', sin `(ich) bin', mui 'mir' und 'mich', juch 'euch', jui 'ihr', buggen 'bauen', mägget `(sie) mähen'. Die Mundart war um 1955 fest im Gebrauch.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Barntrup war Ackerbürgerstadt geblieben. Der landwirtschaftliche Betrieb der Bewohner erfolgte vielfach auf Landes- und grundherrlichem Besitz. Geringes Handwerk. Tabakfabrik seit 1805, 1954 2 Betriebe für Tabak und Zigarren. Holz¬industrie seit 1884 (Möbel). Landwirtschaftliche Maschinen und Geräte seit 1892. Straßenbau. Textilkonfektion. Kamerafabrik seit 1947. Seit 1656: 3 Jahrmärkte.

Verkehrseinrichtungen 1954

Barntrup liegt an den mittelalterlichen Handels¬wegen von Bielefeld und Osnabrück - Herford nach Hameln. In dieser Richtung führt die Bundesstraße Bielefeld - Lage (Anschluß von Herford) - Lemgo nach Barntrup, die am Ostrand der Stadt 1954 in die Bundesstraße Düsseldorf –Essen - Paderborn – Barntrup – Hameln – Hildesheim - Berlin mündete. Land¬straßen von Barntrup nach Rinteln, Bad Pyrmont und Detmold. Die Nebenbahn Bielefeld -Hameln ver¬band 1954 Barntrup mit den Hauptstrecken Hamm - Biele¬feld - Hannover und Düsseldorf – Paderborn – Barntrup – Hameln - Hannover/Hildesheim - Berlin. Elektri¬sche Privatbahn Rinteln-Barntrup.

Umgebungsbedeutung

Der geringe Einfluß von Barntrup 1954 beschränkte sich auf den Bereich der Barntruper Mulde. Barntrup liegt im Ein¬flußbereich von Lemgo, Hameln und Detmold.

Verwaltung

Rat u. Bürgerschaft

Alter und neuer Rat mit je 1 Bürgermeister, ge¬ringes Einspruchsrecht von 6 Vertretern der Bürgerschaft gegen Neuwahlen.

Gericht

Der Rat war im Besitz der niederen Gerichts¬barkeit.

Landesherrschaft

Landesherren

  • Die Stadt Barntrup gehörte zur Grafschaft Stern¬berg, die 1391 an _die Grafschaft Schaumburg abgetreten wurde. 1400 an Lippe und von diesen mehrfach an Adlige verpfändet.
  • Die Familie von Kerßenbrock hat Barntrup bis 1556 in Pfandschaft ge¬habt.
  • Von 1556 bis 1583 gehörte Barntrup zu dem Paragialbesitz des Grafen Hermann Simon zur Lippe (durch Heinrich Graf von Spiegelberg und Pyrmont) und seines Sohnes Philipp,
  • Von 1614 bis 1709 gehörte Barntrup zum Paragialbesitz der Grafen zur Lippe-Brake.
  • Seit 1709 machte die erbherrliche Linie Lippe – Adverdissen - Schaumburg Ansprüche auf dieses Paragium. Andersartige Ansprüche erhob der Bischof von Paderborn.
  • < 1947 Land (Fürstentum, Grafschaft, Herrschaft) Lippe, Amt Sternberg
* 1947 Land Nord¬rhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, , Kreis Lemgo, ab 1975 Kreis Lippe

Kriegswesen

Wehrhoheit

Die Wehrhoheit im Besitze des Landes¬herrn.

Schützengilden

Schützenkompanie seit 1628.

Siegel, Wappen, Fahne

Das älteste erhaltene Siegel (1370, 1391 und 1399) hat einen 8 strahligen Stern mit 8 klei¬nen 5blättrigen Rosen zwischen den Strahlen. Seit 1400 einen halben (Sternberger) Stern und eine halbe (lippische) Rose.

Wappen 1971

Wappen 1970: Von Gold (Gelb) und Silber gespalten. Vorn ein roter, halber achstrahliger Stern und hinten eine rote, halbe, fünfblättrige Rose mit goldenen Butzen und Kelchblättern am Spalt.

Herkunft und Bedeutung: Die 1969 neu gebildete Stadt Barntrup hat mit Genehmigung vom 27. Januar 1971 das alte Stadtwappen Barntrups übernommen. Abdrucke dieses Wappens sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Das Wappen der Stadt ist dem alten städtischen Siegel nachgebildet. Der halbe Stern erinnert an die Gründung der Stadt durch die Grafen zu Sternberg. Die halbe lippische Rose wurde von der Stadt nach dem Übergang der Grafschaft Sternberg an die Herrschaft Lippe in das städtische Siegel übernommen.

Politische Gliederung

Ortsteile

Geschichte

Geschichtlicher Abriss

Genealogische and historische Urkunden

Kirchenbücher

Batchnummern

Evangelische Kirche Alverdissen:
Taufregister 1693-1750, Batchnummer C9958-9
Taufregister 1750-1830, Batchnummer C99589-2
Taufregister 1840-1883, Batchnummer C99589-3

Heiratsregister 1693-1750, Batchnummer M99589-1
Heiratsregister 1776-1805, 1840-1875, Batchnummer M99589-2
Heiratsregister 1830-1878, Batchnummer M99589-3

Bibliographie

Genealogische Bibliographie

Historische Bibliographie


Weitere Literatur zum Ort

Archive und Bibliotheken

Archive

Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen

Weblinks


Wappen des Kreises Lippe Städte und Gemeinden im Kreis Lippe (Regierungsbezirk Detmold)

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Informationen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Wappen des Kreises Lippe Städte und Gemeinden im Kreis Lippe (Regierungsbezirk Detmold)

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