Freckenhorst

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 19. Januar 2009, 20:20 Uhr von Bodo-stratmann (Diskussion • Beiträge) (Eingefügt: Früherwähnung bis Sprache)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Freckenhorst, Ortsteil von Warendorf: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Warendorf > Warendorf > Freckenhorst

Lokalisierung der Stadt Warendorf innerhalb des Kreises

Früherwähnung

Name

„Freckenhorst" 851 (gefälschte Urk. 18. Jhdt.); „monasterium Frikkenhurst" 861; „Frikenhurst" 1027-54; „Fricconhorstensis" 1085; ..Frikenhurst" 1116; „Vrekenhorst" 1150; „Freckenhorst" 1166; „Wrekenhorst" 1193; „Vrechenhorst" 1233; „Vrekinhurst" 1245.

Kloster Freckenhorst

  • 851 nach einer im 18. J. gefälschten Urkunde wurde das Kloster Freckenhorst von den Eheleuten Everword u. Geva gestiftet
  • 1116 brannte das Kloster ab.
  • 1225 wird das Archidiakonat erwähnt, besaß die Äbtissin.

Kirche

  • 1234 bekundet der Münst. Bischof Ludolf, daß dem plebanus Heinrich v. Freckenhorst u. seinen Nachfolgern der Zehnte von den Neubruchländereien des Kirchengutes im Ksp. Freckenhorst zustehe, „que vulgo appellantur marke"

Hospital

  • 1262 wird das Hospital in Freckenhorst genannt.

Familienname

Everwin v. Freckenhorst 1150.

Landschaftslage

Freckenhorst liegt 58 m hoch im östlichen Münsterland, 4 km siidlich von Warendorf, im Übergang vom sandigen und waldreichen Ostmünsterland zum lehmbodenbedeckten, vorwiegend offenen und fruchtbareren Kernmünsterland.

Ortschaftsursprung

Ansiedlung im Westen des Stiftes Freckenhorst, Dorf, im späten Mittelalter Wigbold. FreckenhorstFreckenhorst

Stadtgründung

1714 oppidum, 1802 erstmals Stadt genannt; seit 1843 nach der Landgemeindeordnung verwaltet, Titularstadt.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Gewachsener Ort mit unregelmäßigem Grundriß, rippenförmiges Straßennetz mit 2 gekrümmt verlaufenden Hauptstraßen; inmitten unregelmäßiger viereckiger Markt. Kirchplatz.

Freckenhorst war von Wassergraben umgeben. Außer den 1954 neuen Siedlungsstraßen an der Straße nach Münster: größeres Neusiedlungsgelände um die 1953 errichtete ev. Kirche.

Gebäude

  • Stift Freckenhorst, Nonnenkloster (Bonifatius und Petrus) gegründet vor 857 (bzw. um 851), kaiserliches adliges Damenstift 1495, aufgehoben 1810/11, Neubau der Gebäude um 1129, Kreuzgang Anfang 13. Jhdt., Kapitelhaus 1844 eingestürzt.
  • Erste Stiftskirche (Bonifatius) frühromanische Basilika, östlicher Bau 1084/90, Brand 1116, danach Westwerk 1129, nördlicher Rundturm eingestürzt 1580 (wieder aufgerichtet 1860, zugleich südliches Seitenschiff neu aufgebaut).
  • Dadurch 1580 die älteste Schule neben der Kirche zerstört, verlegt ins Kreuzhäuschen um 1600, abgebrochen 1841.
  • Petrikapelle 10. (9. ?) Jhdt., Verlängerung des Baus wohl nach 1116, Ausgrabung des alten Estrichs 1951.
  • Hospital 1262, Trümmer seiner Marienkapelle noch 1758 nördlich von Freckenhorst genannt.
  • Vituskapelle 1528 erwähnt, abgebrochen 1816.
  • Pfarrdechaneihaus 1726, verbrannt 1796.
  • Abtei östlich der Kirche, spätgotisch um 1500, an ihrer Stelle Schloß 1741 (Régence- Stil).
  • Landvolkhochschule erbaut 1954.

Brände

Freckenhorst brannte 1453 und 1553 ( ?) ab.

Bevölkerung

Seuchen

Pest 1599, 1636. Hungersnot 1795.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: kath. seit 1707.
  • Heberegister 11. Jhdt.
  • Das Goldene Buch von Freckenhorst. ( Evangeliar des 12. Jh. mit Heberegister des 14. Jh.).

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1810-1814 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1815-1874 (rk., Stadt u. Land) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1823-1839 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote

Jüngere Einwohnerzahlen

1818:1.368 Einwohner (E.), 1828:1.511 E., 1843:1.484 E., 1858: 1.656 E., 1871: 1.551 E., 1885: 1.491 E., 1890: 1.571 E., 1895: 1.586 E., 1905: 1.580 E., 1925: 1.643 E., 1933: 2.039 E., 1939: 2.057 E., 1946: 2.838 E., 1950: 3.080 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart von Freckenhorst liegt im Münsterschen Raum des Westfälischen. Kennzeichen: ein ju 'euch', bauen 'bauen'. Für die älteste Uberlieferung ist Freckenhorst durch sein Heberegister des Klosters aus dem Anfang des 12. Jhdts. bekannt und wichtig geworden. Spottname in Warendorf und sonst: „Friäckenster Pilepoggen“ (=Kaulquappen).

Wappen

Wappen-Freckenhorst.png Beschreibung:


Allgemeine Information

Politische Einteilung

Freckenhorst zählt wie die Ortsteile Milte, Hoetmar und Einen/Müssingen zur Stadt Warendorf.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Freckenhorst, 1959 Kreis Warendorf (Wigbold im späten MA, Stadt 1714), Register der Bürgergeldzahlungen des Wigboldes Freckenhorst (als „Bürgerbuch" bezeichnet) 1645-1803, 147 Seiten. Die Handschrift enthält vornehmlich Rechnungsprotokolle und Register über Wegrenten, ferner „Namen der Bürger dieses freien Wigbolds Freckenhorst, so im Jahre 1676 hier gewohnet haben", ab 1702 Aufzeichnungen über gezahltes Bürgergeld (Amtsarchiv Freckenhorst). „Erteilung des Bürgerrechts in der Stadt Freckenhorst und die desfallsigen Aufnahmegelder" 1816-1832, 1833-1842 (Amtsarchiv Freckenhorst). Wigboldrechnungen 1675-1812, 2 Bde. (im Archiv der Kath. Pfarrdechanei Freckenhorst; vgl. Inventare der nichtstaatl. Archive, Kreis Warendorf. Münster 1908, S. 42).

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bibliografie

  • Schwieters,J. Nachrichten über Freckenhorst in Quellen und Forschungen zur Geschichte des Kreises Warendorf (QFW) Bd. 26, Warendorf 1993

Archive


Weblinks

Offizielle Webseiten


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.



Wappen_Kreis_Warendorf.png Städte und Gemeinden im Kreis Warendorf (Regierungsbezirk Münster)

Ahlen (Kreis Warendorf) | Beckum (Kreis Warendorf) | Beelen | Drensteinfurt | Ennigerloh | Everswinkel | Oelde | Ostbevern | Sassenberg | Sendenhorst | Telgte | Wadersloh | Warendorf |


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung FRERSTJO31XW


http://gov.genealogy.net/item/show/FRERSTJO31XW