Hausberge
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis_Minden-Lübbecke > Porta Westfalica > Hausberge
Früherwähnung
Name
(Schalksburg, jetzt Jakobsberg, bei Hausberge), „Scalcaburg" 1055-80; „Schalkis¬perh" 1226; „Schalkenberge" 1232; „Schalkes¬berch" 1236.
Grundbesitz
- 1055-80 schenkte der Mindener Bischof Egilbert dem Moritzkloster in Minden eine Hofstätte an der Weser bei Schalksburg.
Schalksburg
- 1253 wird die Burg genannt,
- 1254 Burgkaplan Hermann genannt
Familienname
- 1096 wird Witte¬kind von dem Berge, Vogt zu Minden, genannt
- „Henricus de Monte" 1215
Kirche
„Otto plebanus parrochia Montis" 1294
Landschaftslage
Eingeschlossene Lage unmittelbar südlich der „Porta Westfalica“ in 45-80 m Höhe auf dem rechten Weserufer zwischen den hochragenden Randhöhen des Weserdurchbruchs im Norden (Jakobs¬berg 238 m rechts, Wittekindsberg 277 m links) und niedrigeren Waldhöhen im Süden.
Ursprung der Ortschaft
Ausgangspunkt Hausberges ist die Schalksburg (=Hus tom Berge), die anscheinend im 11. Jhdt. dem Herzogsgeschlecht der Billunger gehörte und 1096 an die Edelherren tom Berge überging (bis 1398). Auf den freien Flecken in ihrem Schutze übertrug sich der Name Hausberge.
Stadtgründung
1548 Stadt genannt, erhielt 1613 Marktrechte und 1721 erneut Stadtrechte durch König Friedrich Wilhelm I. von Preußen. Seit 1841 nach der Landgemeindeordnung verwaltet. Im 17. Jhdt. war Hausberges Fleckenrecht dem Mindener Stadtrecht angeglichen.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Im Schutze der 1519 abgebrannten, nach Wiederherstellung von 1723 ab abgebrochenen Burg gewachsen, im Grundriß ellipsenförmig, mit gekrümmt verlaufendem Straßenzug in Rippenform. Kein Markt, keine Stadtbefestigung. Außenstadtteile seit etwa 1840.
Gebäude
1954: Kaplan auf dem Schloß 1254, Schloßkirche 1810 abgebrochen. Ev. Pfarrkirche: Pfarre 1296, erst hlg. Walburgis durch den Edelvogt Gerhard um 1319 zur Stiftskirche gemacht, später Hlg. Marcellus und Marcellinus, Aufhebungszeit un¬bekannt; Evangelisch-lutherische Kirche Hausberge erbaut ab 1599 (Renais¬sance). Pfarrhaus 1562, abgebrochen um 1800. Staatliches Brau- und Brennhaus aus den Steinen der Burg erbaut 1723 ff., Umbau zur Schule 1827 bis 1891. Schulbauten: 1891 (Neubau?), 1912, 1951. Kath. Kirche St. Walburga 1897.
Zerstörungen 2.Weltkrieg
- Sprengung der Kettenbrücke Porta 1945.
- Neubau 1951.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
1730: 599 Einwohner (E.), 1739: 108 Häuser, 1765: 454 E., 1783: 525 E.
Seuchen
1673 Seuche (Skorbut?), 96 Tote.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher: ev. seit 1654
- Kirchenbücher: kath. seit 1865
- Hausberge im Adressbuch des Amtes Hausberge (1900)
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1809 (Zivil) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1815-1820, 1831-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1868-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
Jüngere Einwohnerzahlen
1809: 679 Einwohner (E.), 1818: 781 E., 1843: 940 E., 1858: 1.056 E., 1871: 1.329 E., 1885: 1.391 E., 1895: 1.737 E., 1905: 2.142 E., 1910: 2.104 E., 1925: 2.348 E., 1933: 2.640 E., 1939: 2.722 E., 1946: 3.665 E., 1950: 3.924 Einwohner, — Neubürger 1940-50: 1.328.
Sprache
Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache gehörte in den nord niedersächsischen Raum Diepholz-Nienburg¬Hoya. Es spricht: broken 'gebrochen', ick bin `ich bin', jo 'euch', Göse 'Gänse', ji 'ihr', buen `bauen'.
Wirtschaft
Handel und Gewerbe
Im 17. und 18. Jhdt. Bierbrauerei und Bren¬nerei von Bedeutung, 1723 staatliches Brau- und Brennhaus, um 1800 insgesamt 17 Brennereien und 3 Brauereien, 1809 nur noch je 2. Um 1845: Stärke- und Puderfabriken, Kalkbrennereien, Garn- und Leinwandhandel, 2 Kram- und Vieh¬märkte. Weitere Industrien in neuerer Zeit (1954): Mühlen- und Speicherbaufirma 1907, Betonwerk 1919, Eisengießerei, Schlackenaufbereitung, che¬mische Fabrik (Farben) 1946, Betonwarenfabrik 1947, Stahlhoch- und Brückenbau 1948. Dazu etwas Möbelfabrikation.
Verkehr
1954: Hausberge liegt günstig an der Porta Westfalica als der Hauptverkehrspforte von Westfalen nach Niedersachsen. An der Hauptstrecke Hamm¬Bielefeld–Minden–Bremen der Bahnhof Porta auf dem linken Weserufer seit 1847. Landstraße Bad Salzuflen –Vlotho-Minden sowie die Weserschiff¬fahrtsstraße. Anschluß an die Autobahn Köln-Hannover 4 km südöstlich (1938).
Umgebungsbedeutung
1954: Hausberge liegt nur 6 km von Minden und ist be¬deutend nur als Sitz der Amtsverwaltung.
Verwaltung
Rat
Bürgermeister und Rat des freien Fleckens in freier Wahl gewählt (im Mittelalter, 1650). 1687: Bürgermeister und 7 Ratsverwandte, die jährlich am Montag nach dem Dreikönigstag durch 12 Wahlmänner in in¬direkter Wahl bestimmt wurden. Seit 1722 Magi¬strat, bestehend aus 1 Bürgermeister, 1 Kämmerer und 1 Senator (1787).
Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch
- Hausberge, 1959 Kreis Minden (Stadtnennung 1548, Stadtrechtsverleihung 1722) „Des freien Fleckens und Weichbildes Hausberge Protokoll". Darin: Bürgeraufnahmen 1687-1802. — Ehebeschreibungen von aufgenommenen und sich verheiratenden Bürgern und zu entrichtende Bürgergelder der Stadt Hausberge 1709-1808. Von angenommenen und vereideten Bürgern, freien Höfen und Bürgerhäusern, Eidesformeln u. a. 1731-1806. Tabelle von emigrierten Franzosen, welche sich in Hausberge aufgehalten oder niederlassen wollen 1794-1798 (sämtliche Akten und Handschriften 1958 laut Mitteilung der Amts Verwaltung beim Amt Hausberge).
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung HAURGEJO42LF | |
http://gov.genealogy.net/item/show/HAURGEJO42LF
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