Lyck

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Karte 1936
Prußische Stammesgebiete
Lyck war eine großzügig angelegte Stadt


Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Musterland > Musterregierungsbezirk > Musterkreis > Lyck

Einleitung

Lyck liegt am Lycker See und am Lyck im prußischen Stammesgebiet der Sudauer, dessen Häuptling zur Ordenszeit Skomand war. Sudauen wurde von Lötzen aus erobert. Lyck wurde erstmals im Jahre 1280 eingenommen und wieder zurückerobert. 1398 wurde die Stadt endgültig besiegt. Die östlichen sudauischen Regionen fielen 1398 an Litauen: die heutige Region Suwalki wurde 1283 vom Ritterorden erobert und Methenburg 1392.

Lyck liegt am langgestreckten Lycker See.

Der Name bezieht sich ebenso auf Wasserpflanzen wie der polnische Name Ełk.

  • prußisch „luka“ = gelbe Teichrose, Mummel
  • „lukna“ = Wasserpflanze, Sumpfpflanze
  • „luktis“ = Schilfgras, Rohrgras
  • „luknas“ = Sumpfgewässer
  • preußisch-liauisch „lukas, lukai“ = Lauch, Eschlauch, Graslauch (bot. allium porrum)

vgl. dazu

  • „lukutis, locutis“ = Brasse (Fisch)


Wappen

Wappen Lyck

Das Wappen zeigt in Grün einen Januskopf mit goldenen Haaren, das nach links gerichtete Gesicht ist bartlos, das andere hat einen Vollbart.


Allgemeine Information

Kirche Lyck
Kirche Lyck, Innenraum

1818-1945 Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises Lyck im Regierungbezirk Allenstein.


Einwohner

1939. 16.243

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Das Schloss auf der Insel im Lycker See wurde 1390 vom Komtur zu Balga angelegt. Neben der Ordensburg entstand ein Fischerdorf, das 1425 vom Hochmeister Paul von Rußdorf die Handfeste erhielt.

Bereits 1536 wurde in Lyck eine Druckerei gegründet, 1546 eine Lateinschule, aus der 1812 das Gymnasium hervorging.

  • 1669 verlieh der Große Kurfürst dem Ort Stadtrecht.
  • 1757. Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Lyck wird wieder preußisch.
  • 1920.11.Juli. Volksabstimmung: "Anschluß an Ostpreußen (Deutschland) oder Polen". Wahlergebnis: Wahlberechtigte in Lyck 36.611, gültige Stimmen 36.578 (= 99,88%), für Ostpreußen 36.534, für Polen 44 (= 0,12%).




Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Quassowski, Hans-Wolfgang: Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., 1922, Heft 4. Darin (Datum des Gouvernementsbefehls meist nach russischem und gregorianischem Kalender):

Czernitzi, Adelig. Gerichtsschreiber beim Justizkollegium in Lyck, zum Justizrat daselbst, 8./19.8.1761.

Floeß, Bernhard, Konrektor in Lyck, zum Prorektor der Provinzialschule in Lyck, 13./24.3.1758.

Gadzali, ehemaliger Adeliger Gerichtsschreiber in Lyck, zum Stadtschreiber in Labiau, 23.1./3.2.1762.

Hoffman, Friedrich Ludwig, Rektor in Johannisburg, zum Diakon in Widminen, 11.10.1758, zum Diakon in Lyck, 13./24.8.1761 [+ Juni 1762].

Kulischevius, Prorektor aus Lyck, zum Pfarrer in Gonsken, 9./20.2.1759.

Maletius, Hieronimus, Stud. theol., zum Rektor in Gonsken, 9./30.10.1761, [stammt aus Regelnitzen bei Lyck].

Nabel, Michael, Schreiber im Amte Lyck, zum Akziseeinnehmer in Johannisburg, 17./28.8.1761.

Pisanski, Michael, Erzpriester in Lyck, zum Erzpriester in Preußisch-Holland, 10./21.6.1759.

Richter, Michael Heinrich, Diakon in Lyck, zum Pfarrer in Benkheim, 20./31.7.1761.

Salomon, Johann Ernst, Adeliger Gerichtsschreiber im Erbamt Deutsch-Eylau, zum Adel. Gerichtsschreiber beim Justizkollegium in Lyck, 8./19.8.1761 [aus Lötzen].

Sommer, Johan Christof, Stud. theol., zum Konrektor der Provinzialschule in Lyck, 8./19.10.1761.

Zacha, Matthias, Stud., zum Konrektor in Lyck, 13./24.3.1759.

Zwonkowski, Christian, Pfarrer in Czichen, zum Erzpriester in Lyck, 27.7./7.8.1759.


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Persönlichkeiten

  • Ludwig von Baczko (*1756), Geschichtsschreiber
  • Siegfried Lenz, * Lyck 17.3.1926, Autor, Sohn eines Zollbeamten, 1945 aus seiner Heimat vetrieben, seit 1951 freier Schriftsteller, wohnhaft in Hamburg, verheiratet mit Liselotte ...

Verschiedenes

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