Haus Wischlingen (Kirchlinde)
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Lage 19. Jhdt.
Einleitung
Das adelige Gut Wischlingen gehörte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts der gleichnamigen Familie und ging von dieser in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts über zwei Erbtöchter zu gleichen Teilen an die Familien von Frydag und Ovelacker.
Bis 1517 war Haus Wischlingen ein Lehen der Grafschaft Mark und kam danach in Besitz verschieder Familien.
Hauskapelle Wischlingen (ev.)
Die früher private Hauskapelle des Gutes Wischlingen ist heute der einzige sakraler Fachwerkbau in der Stadt Dortmund
- 1783 errichtet als Fachwerksaalbau mit Dachreiter und polygonalem Chor anstelle eines Vorgängerbaus von 1400
- 1951 Instandsetzung
- 1974/75 Gesamtrestaurierung der Kapelle und Integrierung in den Freizeitpark Wischlingen.
- In der Kapelle soll neben Lippstadt der erste evangelische Gottesdienst auf westfälischem Boden stattgefunden haben.
- Kirchenausstattung: Kanzelaltar aus Holz um 1800: Grabplatten der Familien von Syberg und von Sydow aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Familie von Ovelacker
- 1596 Dietrich van Ovelacker zu Wischlingen Drost zu Altena und Iserlohn.
Familie von Frydag
Der Frydag'sche Teil gelangte über die Familie von Plettenberg 1511 an die von Syberg.
Geteiltes Rittergut
18.10.1552 Ingeseten vam Adell des Ampts Boickum sampt des Gerichts Castrop mit Anzeigunge oerer Wonungen:
- Jasper Oevelacker tho Wisselinck
- Wolter Syberch tho Wisselinck
Familie von Syberg
- Jürgen von Syberg (1517) zu Klein-Herbede oo Anna zum Plettenberg, Kinder:
- Wolter von Syberg zu Wischlingen
- Jürgen von Syberg zu Voerde
- Berthold I. von Syberg ging 1562 nach Livland und wurde Herr zu Schloßberg und Beffern
Sohn Wolter
- Wolter Syberch tho Wisselinck
- 1589 Georg und Jobst von Syberg zu Wischlingen.
Zusammenführung der Gutsteile
Georg von Syberg Anna von Neuhof (1627 Wwe) erwarben den Ovelackerschen Teil 1610 und führten den Besitz wieder zusammen
- Joh. Georg von Syberg zu Wischlingen Drost zu Blankenstein (1639)
- sein Bruder Joh. Dietrich von Syberg zu Clyff, Drost zu Bochum (1639)
Sohn Joh. Georg
- (1639-1660) Joh. Georg von Syberg zu Wischlingen oo 1639 Sybilla Arnolda von der Recke, Kinder:
Sohn Johann Dietrich
- 1654 Johann Dietrich von Syberg zu Wischlingen, Clyff und Rauschenburg, Obristenwachtmeister, Amtmann zu Bochum (1616, + 19.11.1676)
- 1.oo 13.4.1648 Marie Elisabeth v. Syberg (* Voerde 22.6.1615, + 2.2.1658, Wwe. des Ernst Wilhelm v. Calcum gt. Lohaus).
- 2.oo 06.12.1659 Catharina Ursula v. Plettenberg (+ 1671)
- 3.oo 04.04.1674 oo Ursula Josina von der Mark zu Rauschenburg und Villigst (1669, 1680)
- Kinder:
- Friedrich Wilhelm v. Syberg
- Anna Christina v. Syberg (*25.08.1655 Cleef), war Stiftsdame zu Bedbur 1. oo um 1676 Jakob Gottfried v. Mumm, Pfandherr zu Schwarzenstein und Aldendorf (+28.10.1681 im Duell erschossen v.s.Schwager Friedrich Wilhelm v. Syberg)
- 2. oo 01.02.1683 Friedrich Matthäus v. Syberg
Erbfolgen
- 1701 N. Freiherr von Syberg zu Wischligen wg. der Mühle zu Stiepel
- <1715 Wilhelm Abraham von Syberg zu Wischlingen und Diedrich Math. von Syberg zu Stiepel
- 1715 Johann Georg von Syberg
Erbbegräbnis in der Hauskapelle
- Johan Stephan Heidenreich Palandt zu Schadeburg oo2. Josina Theodora von Berchem zu Stockum Frau von Syberg zu Wischelingen (+ 29.11.1729, Grabplatte Hauskapelle Wischlingen) (E: J. Ad. Stef. Otto v. Berchem zu Haus Werdringen oo Engel Elis. Chr. v. Hugenpoet zu Stockum).
Sohn Franz Ernst
- 1745 Franz Ernst von Syberg (Mutter: geb. von Grothaus)
Sohn Johan Friederich
- * Johann Friedrich Wilhelm von Syberg (1767, + 1801) oo Anna Maria Christina von Romberg, Kinder:
- ** Friedrich Conrad Giesbert Christian von Syberg (1801, +1814)
Familie von Sydow
1825 gelangte Wischlingen durch die Heirat der Friederike von Syberg mit Conrad von Sydow zu Westhusen an die Familie von Sydow.
Gelsenkirchener Bergwerks-AG
1908 Verkauf von Haus Wischlingen an die Gelsenkirchener Bergwerks-AG.
Gelsenkirchener Bergwerks-AG
1913 Verkauf von Haus durch die Nachkommen der Familie von Sydow an die Gelsenkirchener Bergwerks-AG
Literatur
- Wittkamp, A.: Haus Wischlingen, in: Heimatspiegel, Beilage der Dortmunder Nord-West-Zeitung, Nr. 51, 1958.
Literatur-Suche
- Volltextsuche nach Wischlingen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archiv
In Zusammenhang mit dem Verkauf von Wischlingen und Westhusen wurden Teile des Aktenbestandes der Landsberg'schen Rentei in Haus Dellwig übergeben, die dann in das Archiv Ahausen gelangten.
- Die Urkunden des Hauses Westhusen gingen 1919 an das Stadtarchiv Dortmund, das auch weitere Akten als Depositum der Dortmunder Bergwerks-AG erhielt.
- Bestand 179 Akten (15.-19. Jhdt.) Familiensachen von Syberg, von Sydow, von Hauss; Höfe und Kolonate; Jagd, Forsten, Marken; industrielle Beteiligungen; Kirche und Schule; Finanzen; Prozesse.
- Statsarchiv Münster, Bestand Haus Neuenhof (Depositum), darin Familiensachen von Syberg zu Aprath und Wischlingen 1563-1808