Baden 1100-1952

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 23. September 2010, 09:42 Uhr von Braeuning (Diskussion • Beiträge) (Politische Einteilung)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Begriffserklärungshinweis


Dieser Artikel behandelt das Land Baden von seinen Anfängen im 11. Jahrhundert bis 1945, sowie die Entwicklung bis 1952. Weitere Informationen für die Zeit nach 1952 finden Sie unter Baden-Württemberg.


Hierarchie

Regional > Deutschland 1871-1933 > Baden

Einleitung

Datei:Lokal Grossherzogtum Baden.png
Lokalisierung des Großherzogtum Baden

Flagge

Fahne Grossherzogtum BadenBis1891.png

Flagge bis 1891

Fahne Grossherzogtum BadenAb1891.png

Flagge ab 1891

Wappen

Datei:Wappen Grossherzogtum Baden.png

Landesfarben

Allgemeine Information

Die Bezeichnung Baden als historische Region wird heute für den westlichen Teil des Bundeslandes Baden-Württemberg verwendet, dessen Gebiet im Wesentlichen mit dem ehemaligen Großherzogtum Baden (1806-1918) und dem späteren Land Baden (1918-1945) identisch ist.

Baden liegt im Südwesten von Deutschland im wesentlichen in der Oberrheinischen Tiefebene. Im Westen und Süden ist es begrenzt vom Rhein, im Osten verläuft die Grenze zu Württemberg durch Kraichgau und Schwarzwald. Der nordöstliche Ausläufer des Landes grenzt an Main und Tauber. Die Fläche Badens beträgt etwa 15.000 km², die Bevölkerung wuchs von ca 993.000 im Jahr 1815 auf etwa 2.208.000 im Jahr 1919.

Politische Einteilung

Datei:Karte Grossherzogtum Baden.png

Nach den ersten Gebietserweiterungen 1803 wurde Baden in vier Landesteile eingeteilt, die in Landvogteien bzw. Obervogteien und diese in 49 Ämter gegliedert wurden. Mit der Erhebung zum Großherzogtum 1807 und wegen der neu gewonnenen Gebiete war eine Reorganisation der Verwaltung notwendig. Das Ergebnis waren nunmehr drei Provinzen mit Landesherrlichen und Standesherrlichen Ämtern, denen die Obervogteiämter, Oberämter und Stabsämter unterstanden. Diese Gliederung hatte jedoch nur kurzen Bestand: bereits 1809 wurden die Provinzen durch 10 Kreise ersetzt, denen die 119 Standesherrlichen- und Bezirksämter unterstanden. 1810 und 1813 wurde die Zahl der Kreise auf sechs reduziert und der Status der landesherrlichen Ämter geändert. Der Verzicht der Standesherren auf ihre Hoheitsrechte 1857 führte zu erneuter Änderung der Verwaltungsgliederung.

Die Verwaltungseorganisation von 1864 war tiefgreifender: die bisherigen Kreise wurden aufgelöst, die Bezirksämter wurden direkt dem Innenministerium unterstellt und die Zahl der Kreise auf 59, später auf 52 reduziert. Neue Aufsichtsbehörde der Kreise und Ämter waren nunmehr die vier neu errichteten Landeskommissärbezirke. Das Ergebnis hatte bis 1924 Bestand und sah folgendermaßen aus:

  • Bezirk Konstanz mit den Kreisen
    • Konstanz mit 7 Bezirksämtern
    • Villingen mit 3 Bezirksämtern
    • Waldshut mit 5 Bezirksämtern
  • Bezirk Freiburg mit den Kreisen
    • Freiburg mit 8 Bezirksämtern
    • Lörrach mit 4 Bezirksämtern
    • Offenburg mit 6 Bezirksämtern
  • Bezirk Karlsruhe mit den Kreisen
    • Baden mit 5 Bezirksämtern
    • Karlsruhe mit 6 Bezirksämtern
  • Bezirk Mannheim mit den Kreisen
    • Mannheim mit 3 Bezirksämtern
    • Heidelberg mit 4Bezirksämtern
    • Mosbach mit 8 Bezirksämtern

1924 wurden die Bezirksämter auf 40 reduziert und der Leitende Beamte erhielt die Bezeichnung Landrat. Ab 1936 hatten nur noch 27 Bezirksämter Bestand. Zu weiteren Details siehe Verwaltungsgliederung Badens

Geschichte

Die Markgrafschaft Baden (um 1100-1803)

Die Keimzelle der Markgrafschaft war eine kleine Herrschaft um die Burg Baden, die der Zähringer Hermann II um 1100 erbaute. Hermann nannte sich Markgraf, obwohl Baden keine Grenzmark war. Den Titel übernahm er von seinem Vater, dem Markgrafen von Verona. Als Erben der zähringer Hauptlinie gewann das Haus Baden größere Gebiete im Breisgau und durch kluge Heiratspolitik u.a. Pforzheim und Durlach. Nach verschiedenen, meist nur kurz dauernden Teilungen wurde 1535 die Markgrafschaft erneut unter zwei Brüder geteilt: Bernhard III erhielt die Gebiete um Baden-Baden, der später zum Protestantismus übergetretene Ernst neben dem Breisgauer auch den Besitz um Durlach und Pforzheim. Nach dem Erlöschen des Hauses Baden-Baden 1771 fiel die Markgrafschaft Baden-Baden an die Markgrafschaft Baden-Durlach.

Das Großherzogtum Baden (1803-1918)

Als Ergebnis der Verhandlungen zum Reichsdeputationshauptschluß gewann Baden 1803 umfassende rechtsrheinische geistliche Gebiete, fünf Reichsstädte, die rechtsrheinischen Gebiete der Kurpfalz und wurde zum Kurfürstentum erhoben. Aus dem Bündnis mit Napoleon resultierte der Gewinn u.a. des Breisgau, der Grafschaft Bonndorf, der Landvogtei, Teile von Fürstenberg und der Grafschaft Wertheim sowie der Landgrafschaft Klettgau.. Mit dem Beitritt zum Rheinbund 1806 wurde Baden zum Großherzogtum erhoben. Damit wurde Baden ein souveräner Staat, sein Territorium hatte im Wesentlichen Bestand bis 1945.

Baden in jüngerer Zeit (1918-1952)

Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg dankte der letzte Großherzog Friedrich II am 22.11.1918 ab. Baden wurde Republik und nannte sich fortan Freistaat Baden. 1933 wurde das Land durch die Nationalsozialisten gleichgeschaltet und 1940 zusammen mit einem Teil des Elsaß einem Reichsstatthalter unterstellt. Nach dem Ende des Krieges 1945 wurde Baden geteilt: der Norden in der amerikanischen Besatzungszone wurde mit Nordwürttemberg zum Land Württemberg-Baden vereint, der Süden in der französischen Zone bildete das Land Baden. Nach einer Volksabstimmung in Nord- und Südbaden, Nord- und Südwürttemberg mit Hohenzollern 1951 bildeten diese Landesteile am 25.4.1952 das Bundesland Baden-Württemberg.

Historische Quellen

Genealogische Bibliografie

  • Klee, Franz: Die Badener im ältesten Bürgerbuch der Stadt Straßburg 1440-1530. in: Badische Familienkunde 1 (1962) S. 26 ff; Bemerkung: sehr umfangreiche Sammlung mit weiteren Fortsetzungen
  • Jakob, Herm.[ann]: Die Einwohner der Markgrafschaft Baden-Durlach im Jahre 1709. - Schopfheim, 1936. - ... S.; Bemerkung: mit Namen sämtlicher verheirateter Bürger, ledigen Söhne und Hintersassen
  • Becke-Klüchtzner, Edmund von der: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch; Baden-Baden, 1886

Historische Bibliografie

  • Schneider, Richard E.: Reformator für die Einheit der christlichen Kirchen. Der badische Theologe und Kalendermacher Johann Peter Hebel (Baden); in: ostalb/einhorn, Vierteljahreshefte für Heimat und Kultur im Ostalbkreis; Heft 137 2008, S. 42-43

Weitere Internetseiten

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung object_217952
Name
  • Baden
Typ
  • Kurfürstentum (1803 - 1806)
  • Großherzogtum (1806 - 1918)
  • Freistaat (1918 - 1945)
Einwohner
Webseite
Fläche (in km²)
Karte
   

TK25: 7617

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Heiliges Römisches Reich, Heiliges Römisches Reich deutscher Nation, Heiliges Römisches Reich, Svätá rímska ríša, Sacrum Imperium, Sacrum Romanum Imperium, Sacrum Romanum Imperium Nationis Germanicæ, Svätá rímska ríša nemeckého národa (1803-04-27 - 1806-08-01) ( Kaiserreich)

Rheinbund, Confédération du Rhin (1806-07-12 - 1813-10-15) ( Staatenbund)

Deutscher Bund, German Confederation (1815-06-08 - 1866-08-23) ( Staatenbund)

Deutsches Reich, Duitse Rijk, German Empire (1871-01-01 - 1945-06-04) ( Bundesstaat)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Seekreis
         Kreis
object_320433 (1810-01-01 - 1864-09-30)
Provinz des Oberrheins oder der Badischen Landgrafschaft
         Provinz
object_396316 (1807-08-10 - 1809-12-31)
Provinz des Unterrheins oder der badischen Pfalzgrafschaft
         Provinz
object_396313 (1807-08-10 - 1809-12-31)
Provinz des Mittelrheins oder der badischen Markgrafschaft
         Provinz
object_396314 (1807-08-10 - 1809-12-31)
Konstanz
         Landeskommissärbezirk 
object_809872 (1864-10-01 - 1945-09-18)
Freiburg
         Landeskommissärbezirk 
object_320434 (1864-10-01 - 1945-09-18)
Karlsruhe
         Landeskommissärbezirk 
object_809871 (1864-10-01 - 1945-09-18)
Mannheim
         Landeskommissärbezirk 
object_809873 (1864-10-01 - 1945-09-18)
Donaukreis
         Kreis
object_396150 (1810-01-01 - 1819-11-30)
Main und Tauberkreis
         Kreis
object_396149 (1810-01-01 - 1832-02-17)
Neckarkreis
         Kreis
object_396147 (1810-01-01 - 1832-02-17)
Pfinz und Enzkreis, Murg und Pfinzkreis
         Kreis
object_396144 (1810-01-01 - 1832-02-17)
Kinzigkreis
         Kreis
object_396153 (1810-01-01 - 1832-02-17)
Unterrheinkreis
         Kreis
object_320436 (1832-02-18 - 1864-09-30)
Mittelrheinkreis
         Kreis
object_320435 (1832-02-18 - 1864-09-30)
Murgkreis
         Kreis
object_396154 (1810-01-01 - 1819-11-30)
Odenwälder Kreis
         Kreis
object_396143 (1810-01-01 - 1810-12-03)
Breisgau, Regierung und Cammer Freiburg
         OberamtProvinz
object_1086583 (1806-07-12 - 1807-08-08)
Wiesenkreis
         Kreis
object_396151 (1810-01-01 - 1815-11-10)
Dreisamkreis
         Kreis
object_1351725 (1810-01-01 - 1832-03-31)
Oberrheinkreis
         Kreis
object_396152 (1832-02-18 - 1864-09-30)
Oberhofgericht Bruchsal, Oberhofgericht Mannheim
         Oberstes Gericht
object_1198864 (1803-03-09 - 1879-09-30)
Badische Markgrafschaft
         Provinz
object_406819 (1803-04-27 - 1807-08-09)
Badische Pfalzgrafschaft
         Provinz
object_406820 (1803-04-27 - 1807-08-09)
Oberes Fürstentum am Bodensee, Provinz der Landgrafschaft
         Provinz
object_402481 (1803-04-27 - 1807-08-09)