Ewald Ose
Ewald Auguat Karl Ose (* 25. Mai 1885 in Arnstadt; † 10. November 1950 in Osterode am Harz, Suizid) war dei deutscher Bildschnitzer und Lebemann.
Leben[Bearbeiten]
Ewald Ose wurde 1885 in Arnstadt geboren und wuchs in der einstigen Residenzstadt auf, wo das Brauereigewerbe, die Faßfabrikation und der Holzhandel blühten. Ab 1911 ist er in Osterode, am Gemüsemarkt 1 (heute ein Teil des Martin-Luther-Platzes), polizeilich gemeldet. Seine Werkstatt befand sich in der Eisensteinstraße, im Hoffmeisterschen Haus. Vielen Einwohnern galt er als der letzte Bohemien der Stadt.
Einige seine Werke sind heute noch im Stadtbild von Osterode präsent − etwa die umfangreichen Holzschnitzereien am Geschäftshaus Rollberg 3 aus dem Jahr 1912. 1913 fertigte Ose im Auftrag von Herzberger Bürgern eine kostbare Truhe als Hochzeitsgeschenk für Prinzessin Viktoria Luise von Preußen und Herzog Ernst August zu Braunschweig und Lüneburg. Nach der Übergabe einer Ehrentafel an die Stadt Osterode erhält Ose im Sommer 1914 auf Ratsbeschluss das unentgeltliche Bürgerrecht − eine seltene Auszeichnung, die sonst mit einer Gebühr verbunden ist und nur bei Erfüllung strenger Voraussetzungen verliehen wird.
1935 wird in Osterode der Begriff „Osteroder Truhe“ geprägt. Ose wirkt künstlerisch an dem Projekt mit, das im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des NS-Volkswohlfahrt ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, notleidende Handwerksberufe zu unterstützen. Hochwertige Truhen entstehen und werden sogar exportiert − so entsteht der Begriff „Truhenstadt Osterode“.
Vor dem kunstvoll geschnitzten Bacchus-Relief an der Fassade der früheren Gaststätte Dröge (vormals Giesecke) in Förste rätseln heute noch viele Vorbeigehende, wie das Werk wohl an disen Ort gelangt ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass nicht das Werk, sondern der Künstler selbst nach Förste kam. Ose soll bei Autraggrebern gewohnt und direkt vor Ort gearbeitet haben.
Sein Leben als Künstler und Lebemann war ebenso ungewöhnlich wie sein Tod: Geplagt von Existenzängsten erschießt sich Ewald August Karl Ose im Jahr 1950 in einer Gaststätte am Rollberg.[1]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Joachim Schwerthelm: Ein vergessenes Kunstwerk in Förste führt auf die Spur eines außergewöhnlichen Osteroder Künstlers. In: Harz Kurier vom 30. Juli 2025.
Weblinks[Bearbeiten]
- Familientruhen kommen wieder zu Ehren auf archiv-vegelahn.de (Sonntags-Zeitung fürs Deutsche Haus vom 1. Januar 1936)
- Vor 50 Jahren starb der Bildschnitzer Ewald Ose auf archiv-vegelahn.de (Harz-Kurier vom 10. November 2000)