Gericht im Fürstbistum Münster
Die Präsentation der Verwaltung und Obrigkeiten verdeutlicht Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten und gibt Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Rechte, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes.....
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Gericht im Fürstbistum Münster[Bearbeiten]
Amt Ahaus (historisch)[Bearbeiten]
Gogericht Ahaus[Bearbeiten]
Gogericht "Zum Steinernen Kreuz", mit dem Kirchspielen Ahaus, Wüllen, Wessum und Alstätte.
In der Bauernschaft Ortwick Kspl. Wüllen lag am Deventer Hellweg die Gerichtsstätte des Gogerichts ton Stenernen Crüce, das nach dem Erwerb der Herrschaft Ahaus durch das Fürstbistum Münster seit 1470 das heutige Stadtgebiet Ahaus umfaßte und 1815 aufgehoben wurde. Eine Nachbildung des wohl aus dem 12. Jh. stammenden Kreuzes wurde 1909 aufgestellt und 1979 versetzt.
Gogericht Homborn[Bearbeiten]
Vor der Machtergreifung des bischöflichen Haupthofes Lon durch des Edelherrn Godschalk von Versnefelde (Varsseveld) um 1152, welcher sich dann nach Lon nannte, hatte hatte wohl die Gografschaft Lon mit dem Amt auf dem Brahm eine Einheit gebildet, welche dann erbgeteilt wurde. Die Gografschaft Lon wurde dann ein Erblehen des Hochstiftes Münster. Der südliche Teil der Gografschaft verblieb bei der Familie Werenze. Im weiteren Erbteilungen kam das Gogericht zum Homborn dann an die 1305 in Ramsdorf ansässige Herrschaft Bermentvelde (Barnsveld), ehe auch diese ein Erblehen des Hochstiftes Münster wurde. Der Ritter Herman v. Bermentvelde, dictus Werence (1262 / 98) war ein Sohn des Adolf Werence.Zum Gogericht Homborn gehörten die Kirchspiele Borken, Ramsdorf, Heiden, beide Reken, Raesfeld, Gemen(später dann auch Südlohn, Gescher).
Gogericht Gescher[Bearbeiten]
(um 1152 im Rahmen der Werenzeschen Erbteilung von Stadtlohn abgetrennt und im Besitz der Familie von Barnsfeld, zu Ramsdorf gekommen)
Gogericht Stadtlohn[Bearbeiten]
im Landgericht Lon, mit Lon, Winterwijk, Aalten, Varsseveld, Zelhem und Hengelo, nach Aufkauf durch den Bf. von Münster mit dem Gogericht Homborn vereint und im Erblehen der Familie von Barnsfeld, zu Ramsdorf)
Gogericht Südlohn[Bearbeiten]
1231 von Stadtlohn abgetrennt und im Erblehen der Familie von Barnsfeld, zu Ramsdorf)
Stadtgericht Borken[Bearbeiten]
Stadtgericht Ramsdorf[Bearbeiten]
Stadtgericht Stadtlohn[Bearbeiten]
Privatgericht Velen[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) wahrscheinlich um 1152 im Rahmen der Werenzeschen Erbteilung von Stadtlohn abgetrennt, im Besitz der Familien Werence, von Bermentvelde, von Velen
Privatgericht Lembeck[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht)Umfaßte die Kirchspiele Altschermbeck, Erle, Hervest, Holsterhausen, Lembeck, Rhade und Wulfen
Gericht Herrlichkeit Ostendorf[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) wahrscheinlich um 1152 im Rahmen der Werenzeschen Erbteilung von Stadtlohn abgetrennt,im Besitz der Familien Bitter / Ostendorf, im Erbverfahren von Raesfeldt, um 1337 eigenes Kirchspielsgericht, wahrscheinlich eine jüngere Abspaltung von Homborn, im Besitz der Familie von Ostendorf / Bitter
So bekennen am 06.01.1385 Johann von Lembeck und sein Weib Mechelt von Lembeck, so wie ihre Kinder Godert, Herr Alef, Engelbert, Wessel und Alike, daß das Gericht von Lembeck als Lehen des Stifts Münster im Besitz des Bitter von Raesfeld sei. Es handelt sich dabei um das Gogericht in den Kirchspielen der Herrlichkeiten Lembeck, Raesfeld und Lippramsdorf.
Verbunden mit dem Haus Ostendorf war die Landfolge in Lippramsdorf und anderen Kirchspielen.
Privatgericht Raesfeld[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) wahrscheinlich um 1152 im Rahmen der Werenzeschen Erbteilung von Stadtlohn abgetrennt,im Besitz der Familie Werence, von Gemen, von Raesfeldt.
Gogericht Vreden[Bearbeiten]
Amt Bocholt (historisch)[Bearbeiten]
Stadtgericht Bocholt[Bearbeiten]
Landgericht Bocholt[Bearbeiten]
Amt Dülmen[Bearbeiten]
Gogericht Dülmen[Bearbeiten]
"Zur Greinenkuhle", es umfaßte zunächst den Bezirk um Haltern und Dülmen und bestand noch nicht sehr lange, als 1305 die Kirchspiele Buldern und Hiddingsel mit dazu kamen.
Amt Horstmar[Bearbeiten]
Gogericht Sandwelle[Bearbeiten]
Vierzehn Kirchspiele (Eggerode, Epe, Heek, Holtwick, Horstmar, Langenhorst, Leer, Legden, Metelen, Ochtrup, Osterwick, Schöppingen, Welbergen, Wettringen) unterstanden dem Gogericht zum Sandwelle, welches sich in der Hand des Fürstbischofs befand und wegen seiner Größe das bedeutendste des Fürstbistums war.
Gogericht Hastehausen[Bearbeiten]
Das zweite fürstbischöfliche Gogericht hatte seinen Gerichtsplatz zu Hastehausen beim Dorf Darup. Zu ihm gehörten die Kirchspiele Appelhülsen, Billerbeck (ohne die vier Bauerschaften der Beerlage), Darfeld, Darup, Havixbeck, Lette, Nottuln, Schapdetten, sowie die beiden Coesfelder Kirchspiele, also insgesamt zehn.
Gogericht Rüschau[Bearbeiten]
Zum Gogericht Rüschau gehörten die Kirchspiele Holthausen und Laer, wie auch die vier Billerbecker Bauerschaften Aulendorf, Esking, Langenhorst und Temming. Diese Gerichtsbarkeit befand sich in der Hand der Grafschaft Steinfurt.
Privatgericht Asbeck[Bearbeiten]
mit dem Kirchspiel Asbeck
Privatgericht Rorup[Bearbeiten]
mit dem Kirchspiel Rorup
Stadtgericht Billerbeck[Bearbeiten]
Stadtgericht Coesfeld[Bearbeiten]
Stadtgericht Horstmar[Bearbeiten]
Stadtgericht Metelen[Bearbeiten]
Burgmannsgericht Nienborg[Bearbeiten]
Beifang Limbergen[Bearbeiten]
Die beiden Daruper Bauerschaften Hövel und Limbergen bildeten den Beifang Limbergen.
Gericht Borghorst[Bearbeiten]
Diese Gerichtsbarkeit befand sich in der Hand der Grafschaft Steinfurt.
Amt Rheine-Bevergern[Bearbeiten]
Gogericht Emsbüren[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Emsbüren und Schepsdorf (Lingen)|Schepsdorf, im Dauerpfandbesitz der Grafschaft Bentheim.
Freiheit Emsbüren[Bearbeiten]
Gogericht Bevergern[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Dreierwalde, Hembergen, Hopsten, Riesenbeck, Saerbeck und der Stadt Bevergern
Gogericht Rheine[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Salzbergen, Emsdetten, Mesum, Neuenkirchen und Rheine
Stadtgericht Rheine[Bearbeiten]
Amt Sassenberg (historisch)[Bearbeiten]
Gericht Sassenberg[Bearbeiten]
umfasste die Kirchspiele Sassenberg und Beelen
Freiheit Sassenberg[Bearbeiten]
Gogericht Harkotten[Bearbeiten]
umfasste die Kirchspiele Einen, Freckenhorst, Greffen, Harsewinkel, Alt- Warendorf (St. Laurentius) und Neu- Warendorf (St. Marien)
Herrlichkeit Harkotten[Bearbeiten]
Kirchspiel Füchtorf im Besitz des Hauses Harkotten (Patrimonialgericht)
Stadtgericht Warendorf[Bearbeiten]
Stadt Warendorf innerhalb der Mauern
Amt Stromberg[Bearbeiten]
Gogericht Herzfeld[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Herzfeld und Liesborn
Gogericht Oelde[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Enniger, Ennigerloh, Oelde, Ostenfelde und Westkirchen
Gogericht Stromberg[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Diestedde, Stromberg, Sünninghausen und Wadersloh
Freiheit Stromberg[Bearbeiten]
Privatgericht Assen[Bearbeiten]
mit dem Kirchspiel Lippborg, Herrlichkeit Assen (Patrimonialgericht)
Amt Werne (historisch)[Bearbeiten]
Gericht Werne[Bearbeiten]
tagte zu Davensberg und wurde gemein sam bis 1696 beansprucht vom Fürstbischof und dem Haus Davensberg (Patrimonialgericht).
Ab 1696 mit den Kirchspielen Altenlünen (Grafschaft Mark), Bockum, Bork, Herbern, Hövel, Olfen (ohne die Bauerschaften Rechede und Kökelsum) und werne (ohne die Beifänge)
Gogericht Davensberg[Bearbeiten]
ab 1696(Patrimonialgericht), mit den Kirchspielen Ascheberg (ohne Osterbauerschaft), Nordkirchen, Ottmarsbocholt, Selm, Seppenrade, Südkirchen, wie auch die Bauerschaften Brochtrup, Ermen, Tullinghof im Kspl. Lüdinghausen und die Bauerschaften Rechede und Kökelsum im Kspl. Olfen.
Privatgericht Davensberg[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht)
Privatgericht Lüdinghausen[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht)
Privatgericht Nordkirchen[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht)
Privatgericht Stockum[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) mit den Bauerschaften Horst, Stockum und Wessel im Kspl. Werne
Beifang Kapelle[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) der Pfarrei Werne gehörig, unterstand dem Haus Nordkirchen
Beifang Lenklar[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) mit der Bauerschaft Lenklar im Kspl. Werne, unterstand dem Probst zu Kappenberg
Beifang Vischering[Bearbeiten]
(Patrimonialgericht) mit der Bauerschaft Berenbrock im Kspl. Lüdinghausen
Stadtgericht Werne[Bearbeiten]
Stadt Werne
Stadtgericht Olfen[Bearbeiten]
Stadt Olfen
Amt Wolbeck (historisch)[Bearbeiten]
Gogericht zum Bakenfeld[Bearbeiten]
mit dem Kirchspielen Münster Liebfrauen, Münster St. Lambert, Münster St. Mauritz, Albachten, Amelsbüren, Angelmodde, Bösensell, Hiltrup und Roxel
Gogericht zur Meest[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Altenberge, Gimbte, Greven, Nienberge und Nordwalde
Gogericht Telgte[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Alverskirchen, Everswinkel, Handorf, Telgte (ohne die Stadt) und Westbevern
Gogericht Senden[Bearbeiten]
mit dem Kirchspiel Senden und der Pfarrei Venne
Pfahlgericht Münster[Bearbeiten]
Gogericht Ahlen[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Ahlen, Dollberg, Vorhelm und Walstedde
Gogericht Beckum[Bearbeiten]
Kirchspiel Vellern
Gogericht Sendenhorst[Bearbeiten]
mit den Kirchspielen Sendenhorst, Albersloh, Drensteinfurt,Hoetmar und Rinkerode
Gericht Wolbeck[Bearbeiten]
mit der Osterbauerschaft im Kspl. Ascheberg im Amt Werne und dem Kirchspiel Wolbeck
Herrlichkeit Heessen[Bearbeiten]
mit dem Kirchspiel Heessen (Patrimonialgericht)
Privatgericht Bevern[Bearbeiten]
mit dem Kirchspiel Ostbevern( Patrimonialgericht)
Stadtgericht Ahlen[Bearbeiten]
innerhalb der Mauern
Stadtgericht Beckum[Bearbeiten]
Stadtgericht Telgte[Bearbeiten]
Privatgericht Drensteinfurt[Bearbeiten]
- (Patrimonialgericht)
Freiheit Drensteinfurt[Bearbeiten]
Beifang Schöneflieth[Bearbeiten]
- (Patrimonialgericht, dem Domkapitel gehörend) mit den Kirchspielen Gimbte, die Mauritzer Bauerschaft Gittrup, Baueschaft Fuestrup, Gelmer und einzelne Höfe in den Bauerschaften Bockholt, Guntrup und Westerode im Kspl. Greven, 7 Höfe der Bauerschaft Dorbaum Kspl. Handorf, 2 Höfe der Bauerschaft Verth im Kspl. Telgte und 1 Hof der Mauritzer Bauerschaft Coerde
Herrschaft Gemen[Bearbeiten]
Gericht Gemen[Bearbeiten]
Grafschaft Lon[Bearbeiten]
Landgericht Lon[Bearbeiten]
Bibliografie[Bearbeiten]
- Hachenberg, Wolfgang: Die Gogerichte des Fürstbistums Münster..... (Dissertation, 1997)
- K. Oppenheim, Das Gerichtswesen im Münsterland, 1958 (Masch.schr.)
- Landrechte des Münsterlandes / bearb. von F. Philippi. - Münster i. W. : Aschendorff, 1907.
- Das Recht des Hofes zu Loen : ein verbesserter Abdruck aus einer authentischen Abschrift und einer Einleitung über die hofhörigen Verhältnisse ; ein Beitrag zur Geschichte des westfälischen Bauernhofes / ... von Joseph Niesert. - Coesfeld : bei Wittneven, 1818.
- Rechtsbronnen der stad Zutphen van het begin der 14de tot de tweede helft der 16de eeuw / uitgegeven door C. Pijnacker Hordijk. - s´Gravenhage : Nijhoff, 1881. - XXVII, 164 S. (Werken der Vereeniging tot uitgaaf der Bronnen van het Oud-Vaderlandsche Recht ; 1 2) (Oud-Vaderlandsche rechtsbronnen)
- Rechtsbuch der Stadt Herford aus dem 14. Jahrhundert : Originaltext / mit Übers. u. Anm. von J[ulius] Normann. - Herford : Essmann, 1905. - 105 S.
- Die Stadtrechte der Grafschaft Mark / Provinzialinstitut für Westfälische Landes- und Volkskunde <Münster, Westfalen> / Historische Kommission Westfalens. - Münster i. W. : Aschendorff.
- Coesfelder Urkundenbuch / von Franz Darpe.
- Schmeken, Sächsische Gogerichtsbarkeit
- Lindner, Feme