Hamburg/Regimentsdenkmal Infanterie-Regiment 76 1870-71

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Hamburg


Zugehörigkeit, aktuell
Bundesrepublik Deutschland > Hamburg > Bezirk Eimsbüttel > Rotherbaum
historisch (1914)
Deutsches Reich > Hamburg > Hamburg-Neustadt
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Ansichtskarte vor 1913

Art des Denkmals[Bearbeiten]

Regiments-Kriegerdenkmal 1870-71

Beschreibung des Denkmals[Bearbeiten]

Kriegerdenkmal zu Ehren des Infanterie-Regiments Hamburg (2. Hanseatisches) Nr. 76:
Die Figurengruppe versinnbildlicht eine Gruppe sterbender Krieger. Ihnen hat sich der Todes- oder Friedensengel genaht, der die Qual des letzten Kampfes zu beenden sucht. Leise küßt er dem Ulan im Vordergrund die Stirn, der, tödlich in der Brust getroffen und noch den Säbel zum Angriff in der Faust, vom zusammengebrochenen Pferd sinkt. Den Leib des tödlich verwundeten Infanteristen deckt er mit der Palme; auf das zurückgelehnte Haupt des bei seinem Geschütz gefallenen Landwehrmannes senkt er den Lorbeerkranz hernieder.
Die Figurengruppe erhebt sich auf einem rotbraunen Granitsockel, der auf einem ausgedehnten Unterbau ruht und auf Inschrifttafeln die Widmung und Namen der Gefallenen trägt.

Inschriften am Denkmal[Bearbeiten]

Widmungstafel an der Vorderseite des Denkmals
DEN TAPFEREN SOEHNEN
DIE DANKBARE VATERSTADT.
1870 – 1871.
Am Sockel zwischen den Bronzetafeln eingemeißelt
METZ / 4. 7. 9. SEPTEMBER 1870. /
TOUL / 13. SEPTEMBER 1870.


PARIS / 22. OCTOBER 1870. /
LOIGNY / 2. DECEMBER 1870.
MEUNG / 7. DECEMBER 1870. /
BEAUGENCY u. CRAVANT / 8. 9. 10. DECEMBER 1870.


FRETEVAL / 14. DECEMBER 1870. /
LE MANS / 10. 11. 12. JANUAR 1871.
1. seitliche Gedenktafel
Gedenktafel für die Gefallenen 1870-71 des 1. Bataillons


2. seitliche Gedenktafel
Gedenktafel für die Gefallenen 1870-71 des 2. Bataillons


Standorte[Bearbeiten]

  1. 1877-1826 - Rondell zwischen Esplanande und Lombardsbrücke
  2. Seit 1926 - Fontenay am Alsterufer

Verbleib[Bearbeiten]

Das Denkmal ist am Standort erhalten! Derzeitiger Besitzer ist die Freie und Hansestadt Hamburg.

Entwurf[Bearbeiten]

  • Bildhauer Johannes Schilling, Dresden

Ausführende Werkstätten / Material[Bearbeiten]

Stufenunterbau, Sockel
-?-
 » polierter rotbrauner schwedischer Granit
letzte Sockelstufe
-?-
» unpolierter grauer Granit
Inschrifttafeln, Figurengruppe
-?-
» Bronzeguss

Maße und Gewichte[Bearbeiten]

  • Höhe der Bronzegruppe: 2,55 m

Werdegang des Denkmals[Bearbeiten]

Projektbeginn[Bearbeiten]

  • Stifter: Stadt Hamburg
    • Finanzierung: wahrscheinlich Steuergelder

Kosten[Bearbeiten]

Gesamtkosten: 50.000 Mark

Errichtung des Denkmals[Bearbeiten]

Enthüllt 18.10.1877 (Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig)

Tabellarische Darstellung[Bearbeiten]

    26.04.1871 - Mitteilung der Hamburger Bürgerschaft an den Senat:
                 "Die Bürgerschaft beschließt und ersucht den Senat um seine Mitgenehmigung,
                 dass an dazu geeigneter Stelle ein öffentliches Denkmal ... errichtet werde. 
          1872 - Der Hamburger Architektenverein schreibt eine Konkurrenz aus, an der sich 
                 die Architekten Pfeiffer, Hallier, Andresen und Hauers beteiligen.
          1872 - Der Hamburger Architektenverein empfiehlt einen Votivtafel-Entwurf der 
                 Künster Carl Börner und Grotjahn zur Ausführung.
       02.1872 - Die durch gemeinsamen Beschluß des Senats und der Bürgerschaft eingesetzte 
                 Kommission ruft verschiedene Bildhauer zu einer "engeren Konkurrenz" auf, 
                 um einen ausführbaren Entwurf eines Denkmals für die Gefallenen, nicht eines 
                 für die erfochtenen Siege zu erlangen.
                 Die Bedingungen sehen Gesamtkosten von 40.000 Thalern vor; es sind zwei 
                 Preise von 600 bzw. 400 Thalern ausgesetzt. Die Modelle mit einer Höhe von 
                 75 cm sollen bis ...
    15.09.1872 - an den Hamburger Bildhauer Vivi‚ eingesandt werden.
          1872 - Die eingesandten Entwürfe der Bildhauer Konrad von Knoll, Albert Wolff, 
                 Fritz Neuber, Johannes Schilling, Rudolf Siemering und Engelbert Peiffer
                 werden mehrere Wochen in den Räumlichkeiten des Senats und der Bürgerschaft 
                 ausgestellt.
          1872 - Die Kommission (Jury) empfiehlt den Schillingschen Entwurf zur Ausführung.
                 Weiterhin soll das Denkmal statt der ursprünglich geplanten Höhe von 2,26 m 
                 in einer Gesamthöhe von 2,55 ausgeführt werden, was mit einer Erhöhung 
                 der Kosten auf 50.000 Thaler verbunden ist.
       um 1872 - Die Vertreter der Bürgerschaft bestimmen den Standort des neuen Denkmals: 
                 das Rondell zwischen Esplanande und Lombardsbrücke.
          1875 - Bildhauer Schilling modelliert in Dresden die Figurengruppe.
    18.10.1877 - (Tag der Leipziger Völkerschlacht)
                 Feierliche Enthüllung des Denkmals
          1926 - Aus verkehrstechnischen Gründen wird das Denkmal nach der Fontenay an das 
                 Alsterufer versetzt.

Literatur- und Quellenangaben[Bearbeiten]

  1. Fritz Abshoff, Deutschlands Ruhm und Stolz, Berlin 1903, S. 118
  2. Bärbel Stephan, Sächsische Bildhauerkunst - Johannes Schilling 1828 - 1910, Berlin 1996, S. 178 (Kat-Nr. 77)
  3. Friedrich Pecht (Hrsg.), Deutsche Siegesdenkmäler - Zum 25. Jahrestage des Frankfurter Friedens, 2. Mai 1871
    in: Die Kunst für Allee, 11. Jg. 1895-1896, München 1896, S. 209ff
  4. Artikel Kriegerdenkmal 1870/71 (Hamburg-Rotherbaum). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  5. Besichtigung des Denkmals am 06.09.2008