Hannig (Familienname)
Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten]
Johannes war im Mittelalter einer der beliebtesten Taufnamen; entsprechend häufig sind die verschiedenen, daraus abgeleiteten Namensformen.
So ist es nicht verwunderlich, daß Hans Bahlow allein für die Region Schlesien mindestens zehn verschiedene Abwandlungen nennt und urkundlich belegt. Hier eine Aufstellung der gesondert aufrufbaren Familiennamen, die sich allesamt auf den Taufnamen Johannes zurückführen lassen:
Schon in der Antike war der Name äußerst beliebt: Johannes ist die griechische Form des hebräischen Yochanan in der Bedeutung von "der HERR hat Gnade erwiesen". Damit wurde im Judentum eine als Geschenk aufgefaßte Geburt bezeichnet.[1]
Durch die Überlieferung des Neuen Testaments erlangen sowohl Johannes der Täufer als Wegbereiter des Erlösers als auch der Apostel Johannes als Lieblingsjünger Jesu an Bedeutung. Darüber hinaus gibt es eine große Anzahl an christlichen Märtyrern und Heiligen dieses Namens. Viele Taufkirchen und -kapellen sind Johannes dem Täufer geweiht worden.[2]
Die Namensvariante Hennig (ursprünglich lautete sie Henning) ist die Kurz- oder Koseform zu Johannes. In der Mundart der Grafschaft Glatz wurde ab dem 16. Jahrhundert aus Hennig der Name Hannig. So hießen Ober- und Nieder-Hannsdorf in der Grafschaft Glatz ursprünglich Hennigsdorf.
Varianten des Namens[Bearbeiten]
Geographische Verteilung[Bearbeiten]
Relativ | Absolut | Relativ | Absolut |
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Relative Verteilung des Namens Hannig (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Hannig" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Absolute Verteilung des Namens Hannig (1890)Direkt zur Karte Absolute Verteilung des Namens "Hannig" um 1890 im damaligen Deutschen Reich Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben. |
Relative Verteilung des Namens Hannich (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Hannich" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Absolute Verteilung des Namens Hannich (1890)Direkt zur Karte Absolute Verteilung des Namens "Hannich" um 1890 im damaligen Deutschen Reich Sie können die Karte innerhalb des Fensters zoomen und verschieben. |
Schlesien[Bearbeiten]
Hannig (Liegnitz [14], Görlitz [8], Glatz [6], Habelschwerdt [6], Neisse, Neustadt [11], Oels [8], Ratibor, Beuthen O.S. [7]); Hannich
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen in Schlesien, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Bekannte Namensträger[Bearbeiten]
Sonstige Personen[Bearbeiten]
Geographische Bezeichnungen[Bearbeiten]
- Ober-Hannsdorf und Nieder-Hannsdorf, Landkreis Glatz
- Burg Hannisburg in Lampersdorf, Landkreis Frankenstein in Schlesien
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ siehe: Artikel Johannes. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ siehe: Artikel Johannes der Täufer. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Tschersich, zitiert nach Bahlow, Schlesisches Namenbuch
Literaturhinweise[Bearbeiten]
- Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)
Daten aus FOKO[Bearbeiten]
<foko-name>Hannig</foko-name> <foko-name>Hannich</foko-name>
Metasuche[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Artikel zur Hannigburg: Artikel Hannig (Vladiken). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel zum Familiennamen: Artikel Hannig. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel August Hanning. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.: (* 1946), Jurist, Staatssekretär des Bundesministerium des Inneren
- Artikel Günter Hannich. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.: (* 1968), Diplom-Verwaltungswirt und Sachbuchautor, u.a. zur Zinsthematik