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Adliges Frauenstift zur hl. Walburga gestiftet von Emhildis um 850. bestätigt durch Konrad 913, in Kanonikerstift umgewandelt durch Erzbischof Heinrich von Köln 1310, aufgehoben 1805; Stiftskirche St. Walburgis, karolingische Krypta und Turm 1180, Neubau 1664, Barockhelm 1726, kath. Pfarrkirche 1787, von den 3 Flügeln der Stiftsgebäude wurden 2 abgebrochen nach 1800, westlicher Flügel 1945 zerstört. Kirchspiels- Kirche Beatae Mariae Virginis eigentliche Pfarrkirche der Freiheit, erneuert 1683, Schule 1787, abgebrochen 1838. Magdalenenkapelle südlich der Stiftskirche profaniert 1803, abgebrochen 1920. Klockenkapelle 17. Jh., abgebrochen 1905. Kirchhofskapelle „sub Langelo" mittelalterlich. Kapelle St. Michael auf dem Klausenberge (früher Keppelsberg) um 1160, teilweise Neubau 18. Jh.; dazu eine Klause um 1450. Dominikanerinnenkloster 1472, verlegt nach Hückelheim und dort als [[Kloster | Adliges Frauenstift zur hl. Walburga gestiftet von Emhildis um 850. bestätigt durch Konrad 913, in Kanonikerstift umgewandelt durch Erzbischof Heinrich von Köln 1310, aufgehoben 1805; Stiftskirche St. Walburgis, karolingische Krypta und Turm 1180, Neubau 1664, Barockhelm 1726, kath. Pfarrkirche 1787, von den 3 Flügeln der Stiftsgebäude wurden 2 abgebrochen nach 1800, westlicher Flügel 1945 zerstört. Kirchspiels- Kirche Beatae Mariae Virginis eigentliche Pfarrkirche der Freiheit, erneuert 1683, Schule 1787, abgebrochen 1838. Magdalenenkapelle südlich der Stiftskirche profaniert 1803, abgebrochen 1920. Klockenkapelle 17. Jh., abgebrochen 1905. Kirchhofskapelle „sub Langelo" mittelalterlich. Kapelle St. Michael auf dem Klausenberge (früher Keppelsberg) um 1160, teilweise Neubau 18. Jh.; dazu eine Klause um 1450. Dominikanerinnenkloster 1472, verlegt nach Hückelheim und dort als [[Kloster Galilaea]] neu gebaut 1483, aufgehoben 1805, in der ehemaligen Klosterkirche ev. Gottesdienst bis 1839. Ev. Kirche 1839. Benediktinerkloster seit 1928. Rathaus seit 1586, Neubauten 1725 und 1846, zerstört 1945. Gerichtsgebäude 1846. Altes Kreishaus 1895, Neubau 1923. | ||
===Zerstörungen 2. Weltkrieg=== | ===Zerstörungen 2. Weltkrieg=== |
Version vom 16. Februar 2009, 17:59 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Hochsauerlandkreis > Meschede
![]() Lokalisierung der Stadt Meschede innerhalb des Hochsauerlandkreises |
Früherwähnung
Name
„Monasterium Mescedi" 913; „Meskide" 937; „Messcede" 958; „Messchete" 985; „Mescide" 997; „Messcethi" 1015-36; „Misludi" 1042; „Meskethe" 1079 bis 89; „Meschede" 1186; „Meschethe" 1255; „Meschede" 1280. Mundartlich 1954: „Meskede“ (Betonung der 1. Silbe).
Stift Meschede
- 913 bestätigte König Konrad I. den Nonnen zu Meschede die Immunität u. das Recht der freien Äbtissinwahl; der Zeitpunkt der (im 9. Jhdt.) Gründung des Klosters steht nicht fest.
- 958 schenkte Otto I. dem Kloster den Zoll von dem dortigen Fleischmarkt u. bestimmte, daß das Stift den Nachlaß der Nonnen u. Äbtissin erben sollte.
- 1042 übergab der Kölner Erzbischof Herm. II. dem Kloster die Kirche in Kalle.
- 1101 bestätigte der Kölner Erzbischof Friedrich die von dem hlg. Anno geschehene Kollation des Dekanats Engern an das Stift zu Meschede.
- 1168-90 bekundete der Erzbischof Philipp, daß er die Stiftskirche geweiht habe.
Kirche
1214 plebanus Degenhardus
Landschaftslage
1954: Meschede liegt im Ostsauerländischen Oberland 260-300 m hoch an der oberen Ruhr zwischen den geschlossenen, von Laub- und Mischwald bedeckten, in ruhigen Wellen schwingenden Ruhr-Möhne-Höhen („Arnsberger Wald") im Norden und dem in lebhaftem Wechsel von zahllosen kurzen Bergrücken mit landwirtschaftlich genutzten Senken und Mulden unruhig gestalteten, an ländlichen und auch kleingewerblichen Siedlungen reichen Esloher Sauerland im Süden. 1 km südwestlich die 1901-1905 erbaute, 11 Mill. cbm (1954) fassende Hennetalsperre. Außerdem in der Nähe das Naturschutzgebiet „Schweinsbruch".
Ortschaftsursprung
Im 10. Jhdt. Marktort und Zollstelle auf der Immunität des im 9. Jhdt. gegründeten Stifts. villa 1347 (bis ins 15. Jhdt.). „Dorp“ 1368.
Stadtgründung
„Freiheit“ 1457 durch Erzbischof Dietrich II. von Köln unter Vorbehalt der Rechte des Stiftes. Bestätigung der Privilegien und des Arnsberger Rechtes 1508, gleiche Bestätigungen bis zum 17. Jhdt. Noch 1817 „Freiheit“, später Stadt genannt. Als Titularstadt seit 1856 nach der Landgemeinde-Ordnung verwaltet.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
1954: Stadtkern im Winkel zwischen Henne und Ruhr, entstanden als gewachsene Siedlung mit unbestimmtem Grundriß um Markt, Stiftsgebäude und Kirche, sowie Kirchspiels -Kirche. Nördlich der Ruhr 3 Häuser „Am Hilgenhövel" und östlich der Henne geschlossenes Siedlungsgebiet „Überhenne" seit jeher zur Freiheit gehörig. Befestigungen nicht nachgewiesen. Landwehr in der nördlichen Feldmark. 4 Pforten: Klausenpforte nach Westen, Steinpforte nach Süden, Ruhrpforte nach Norden und Oesterpforte (Oesterweg, Überhenne) nach 0sten, bestanden bis nach 1700. Bis um 1800 vergrößerte sich der Ort nur durch dichtere Bebauung und Teilung alter Hausstätten. Nach 1800 wurde der Stadtkern durch Anlage zweier sich kreuzender Landstraßen stark aufgelockert. Verlegung der Friedhöfe außerhalb der Stadt 1809. Im 19. Jhdt. langsame Erweiterung der Stadt unterm Klausenberg, nördlich der Ruhr, vor allem östlich der Henne auf früheren Stiftsgrundstücken. Nach 1918 entstanden bis 1954 völlig neue Stadtviertel: Auf der Heide, Nördelt, Schultenkamp; die Stadt steigt an den Berghängen hinauf. Neue Siedlungen ab 1930: Hünenburg, Schweinsbruch, alle mit dem alten Stadtkern nur lose zusammenhängend.
Gebäude
Adliges Frauenstift zur hl. Walburga gestiftet von Emhildis um 850. bestätigt durch Konrad 913, in Kanonikerstift umgewandelt durch Erzbischof Heinrich von Köln 1310, aufgehoben 1805; Stiftskirche St. Walburgis, karolingische Krypta und Turm 1180, Neubau 1664, Barockhelm 1726, kath. Pfarrkirche 1787, von den 3 Flügeln der Stiftsgebäude wurden 2 abgebrochen nach 1800, westlicher Flügel 1945 zerstört. Kirchspiels- Kirche Beatae Mariae Virginis eigentliche Pfarrkirche der Freiheit, erneuert 1683, Schule 1787, abgebrochen 1838. Magdalenenkapelle südlich der Stiftskirche profaniert 1803, abgebrochen 1920. Klockenkapelle 17. Jh., abgebrochen 1905. Kirchhofskapelle „sub Langelo" mittelalterlich. Kapelle St. Michael auf dem Klausenberge (früher Keppelsberg) um 1160, teilweise Neubau 18. Jh.; dazu eine Klause um 1450. Dominikanerinnenkloster 1472, verlegt nach Hückelheim und dort als Kloster Galilaea neu gebaut 1483, aufgehoben 1805, in der ehemaligen Klosterkirche ev. Gottesdienst bis 1839. Ev. Kirche 1839. Benediktinerkloster seit 1928. Rathaus seit 1586, Neubauten 1725 und 1846, zerstört 1945. Gerichtsgebäude 1846. Altes Kreishaus 1895, Neubau 1923.
Zerstörungen 2. Weltkrieg
- Völlig zerstört 219, halb 195, bis zu 20% 178 Häuser.
- Barockhelni der Pfarrkirche zerstört.
- Bis 1950 Herstellung von 141 völlig, 194 halb und allen bis zu 20% zerstörten Häusern.
Bevölkerung
Ältere Einwohnerzahlen
1645: 88 Hausstätten, 1648: 94 Hausstätten, 1668: 104 Hausstätten, 1664: 112 Haushaltungen, 1685: 100 Bürger und 31 Beiwohner, 1717: 129 Bürger und 21 Beiwohner, 1733 etwa 700 Kommunikanten (über 12 Jahre), 1780: 153 Wohnhäuser (alle Angaben ohne Stiftsgebäude und Stiftspersonen). 1669-1717 wurden 217 Neubürger aufgenommen, also jährlich durchschnittlich 4,3 (darunter 1 von auswärts). 1669-1717 heirateten 83 Bürger Frauen von auswärts, also 1,7 jährlich.
Seuchen
Pest 1637. Rote Ruhr 1708/1710.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Bürgeraufnahmen 1669-1717.
- Kirchenbücher kath.: 1646-1805 erhalten,
- Kirchenbücher ev. seit 1821.
Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1828-1873 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1804-1873 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1835-1836 (ev., Militär) Geburten, Heiraten, Tote
- 1846-1847 (ev., Militär) Geburten, Heiraten, Tote
- 1844-1851 (rk., Militär) Geburten, Heiraten, Tote
- 1829 (Juden, Landrat, Gerichtsbezirk Attendorn) Heiraten
- 1839-1846 (Juden, Landrat, Gerichtsbezirk Attendorn) Geburten, Heiraten, Tote
- 1833-1834 (Juden, Landrat, Gerichtsbezirk Eslohe) Geburten, Heiraten, Tote
- 1822-1846 (Juden, Landrat, Gerichtsbezirk Fredeburg) Geburten, Heiraten, Tote
- 1834-1846 (Juden, Landrat, Gerichtsbezirk Lenhausen) Geburten, Heiraten, Tote
- 1847-1874 (Juden, Gerichtsbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
Berühmte Personen
- Franco von Meschede, Scholaster, Dichter, 14. Jhdt. Die Humanisten Gebrüder Gresemund aus M., davon Gottschalk, Rektor der Universität Erfurt 1437, 1445 und 1456, Hermann, Rektor 1463.
Jüngere Einwohnerzahlen
1818: 1.336 Einwohner (E.), 1832: 1.679 E., 1843: 1.978 E., 1858: 2.163 E., 1867: 2.415 E., 1871: 2.617 E., 1885: 2.940 E., 1895: 2.982 E., 1905: 3.302 E., 1910: 3.383 E., 1919: 4.467 E., 1925: 4.089 E., 1933: 5.055 E., 1939: 6.321 E., 1946: 7.530 E., 1950: 8.878 E.
Sprache
Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache von Meschede gehörte in den Raum des Westfälischen, der als auffälliges Kennzeichen ein eigenartiges "s-ch" für sch beinhaltet. Sie liegt im Raume Attendorn-Arolsen, der mähet `(wir) mähen', mik für den Wenfall des persön¬lichen Fürworts spricht; in Meschede megget, miök, buggen 'bauen', dui 'dir'. Die Heimatdichterin Christine Koch (* 1869) hat sie in ihren Dichtungen beschrieben.
Wappen
Hier: Beschreibung des Wappens
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Folgende Ortsteile gehören neben der Kernstadt zu Meschede:
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Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch
- Meschede (1457). Bürgeraufnahmelisten 1669-1717 (Stadtarchiv Meschede lt. Deutsches Städtebuch, Bd. III. 2: Westfalen. Stuttgart 1954, S. 244).
- Quelle: Beiträge zur westfälischen Familienforschung Bd. 36-37
Genealogische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung MESEDEJO41DI | |
http://gov.genealogy.net/item/show/MESEDEJO41DI
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