Rathmann (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Hier handelt es sich nicht um einen Ratsherren, wie einige Forscher<ref>Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen und Jungandreas, Schlesisches Wörterbuch; siehe Literaturliste in: [[Schlesisches Namenbuch]]</ref> dies fälschlicherweise vermutet haben, sondern um einen slawischen Taufnamen. ''Radowan'' bzw. ''Radwan'' wurde zu ''Radmann'' bzw. ''Rathmann'' eingedeutscht.<ref>F. Miklosich, Die Bildung der slawischen Personen-Namen, in: Wiener Denkschriften 10, 1860, 316</ref> Weitere Varianten des [[patronym|Patronymikons]] lassen sich nicht nur in Familiennamen, sondern auch in zahlreichen Ortsnamen nachweisen. Wenn in Urkunden dennoch ein ''ratman'' vorkommt, ist dies nach Hans Bahlow höchst wahrscheinlich die Mundartform von ''Rotmann'' und nur in seltenen Fällen die Standes- und Berufsbezeichnung eines Ratsherren. | |||
Die Bedeutung von Radowan könnte wie beim Taufnamen Radoslaw ''Freude'' sein. Eine nähere Erklärung hierzu findet man beim [[Raschke (Familienname)|Familiennamen Raschke]]. | |||
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==Literaturhinweise== | ==Literaturhinweise== | ||
* Bahlow | * Hans Bahlow, [[Schlesisches Namenbuch]] (1953) | ||
==Weblinks== | ==Weblinks== |
Version vom 5. Mai 2007, 23:12 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Hier handelt es sich nicht um einen Ratsherren, wie einige Forscher[1] dies fälschlicherweise vermutet haben, sondern um einen slawischen Taufnamen. Radowan bzw. Radwan wurde zu Radmann bzw. Rathmann eingedeutscht.[2] Weitere Varianten des Patronymikons lassen sich nicht nur in Familiennamen, sondern auch in zahlreichen Ortsnamen nachweisen. Wenn in Urkunden dennoch ein ratman vorkommt, ist dies nach Hans Bahlow höchst wahrscheinlich die Mundartform von Rotmann und nur in seltenen Fällen die Standes- und Berufsbezeichnung eines Ratsherren.
Die Bedeutung von Radowan könnte wie beim Taufnamen Radoslaw Freude sein. Eine nähere Erklärung hierzu findet man beim Familiennamen Raschke.
Varianten des Namens
- Rathmann
- Radmann
- Johannes Rademan, 1429 Liegnitz
- Servatius Rademan von Franckfurt, 1575 Görlitz
- Radwan
- Radewahn
- Radwanus iudex u. Truchseß von Liegnitz, 1252 Liegnitz[3]
- Radewagen
- Radwanski
- Petir cromer, ratman; 1381ff Liegnitz
- Peter ratman, sutor; 1388 Breslau
- Nic. rotman, sutor, 1399 Breslau
Geographische Verteilung
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Relativ | Absolut |
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Schlesien
Rathmann (Breslau oft, Schweidnitz [7], Sagan [4], Habelschwerdt [2], Landeck [2], Neurode [2], Neisse, Neustadt [2], Grünberg [2], Oberschlesien, Glatz)
Radewahn (Öls [2], Oppeln); Radewagen (Schweidnitz, Görlitz [2], Breslau); Radwan (Oppeln [3], Beuthen [3]); Radwanski (Beuthen [8])
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Berühmte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
- Radmannsdorf/Löwenberg
- Rathmannsdorf/Neiße
- Ransdorf/Glogau hergeleitet aus:
- Radwansdorf, 1310 und
- Radmansdorf, 1490
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Anmerkungen
- ↑ Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen und Jungandreas, Schlesisches Wörterbuch; siehe Literaturliste in: Schlesisches Namenbuch
- ↑ F. Miklosich, Die Bildung der slawischen Personen-Namen, in: Wiener Denkschriften 10, 1860, 316
- ↑ Urkundenbuch, S. 4
Literaturhinweise
- Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)