Zapp (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. November 2023, 09:16 Uhr
Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten]
Der Familienname Zapp stellt indirekt einen Berufsnamen dar, der auf die Tätigkeit eines Schankwirts (eigentlich: mhd. zapfenaere) hinweist. Der mittelhochdeutsche Begriff zapfe bedeutet Bier- und Weinzapfen und hat mitunter einen obszönen Beiklang: der Wackerzapp. Außerdem umschreibt er die Örtlichkeit des Bier- und Weinausschanks, die Schankgerechtsame − also das Recht zum Getränkeausschank − und die Fruchttraube.[1] Das dem Westslawischen entlehnte Wort Kretschmer (von Kretscham, Dorfgasthaus) ist ein weiterer, nur in der Lausitz und in Schlesien verbreiteter Ausdruck für einen Gastwirt.[2]
Varianten des Namens[Bearbeiten]
- Zapp, Zappe
- Zapfe
- Wackerzapp
- Katheryn mit dem Czappe, 14./15. Jh.[3]
- Niclas czappe, 1438 Liegnitz
- Nickel czappe, 1431 Görlitz
- Wynczeppe, 14. Jh. Breslau
Geographische Verteilung
Relative Verteilung des Namens Zapp (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Zapp" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Relative Verteilung des Namens Zappe (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Zappe" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Relative Verteilung des Namens Zapfe (1996)Direkt zur Karte Die Farbskala zeigt die Anzahl von "Zapfe" bezogen auf je 1 Million Einträge. |
Schlesien[Bearbeiten]
Zapp, Zappe (Görlitz [2], Liegnitz, Sagan [2], Hirschberg [3])
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Bekannte Namensträger[Bearbeiten]
Auswahl von berühmten Personen mit dem Namen Zapp
Auswahl von berühmten Personen mit dem Namen Zapf
Sonstige Personen[Bearbeiten]
Geographische Bezeichnungen[Bearbeiten]
Umgangssprachliche Bezeichnungen[Bearbeiten]
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb hier: Sp. 1030 f. - ↑ Johann Georg Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, Berlin: Pauli, 1774-1858
- ↑ Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation, Band 9, in: Literaturliste zu Schlesisches Namenbuch
Literaturhinweise[Bearbeiten]
- Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)
- Ortsfamilienbuch der katholischen Pfarrgemeinde St. Georg Wollbrandshausen 1685 bis ca. 1900
Metasuche[Bearbeiten]