Wamhoff (Hof)
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Wamhoff | |
Früherer Hofstatus: | Halberbe, später Erbkötter, auch Winnerbe 1723 |
Grundherr: | St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei) 1723 |
Namensformen: | Waemhoff, Wamhof, Wehemhoff |
Namensursprung: | siehe Wamhoff_(Familienname) |
Entwicklungsgeschichte
Fränkische Zeit
Der Wortteil wam leitet sich von wedem ab und bedeutet Mitgift oder Ausstattung. Die Gesetzgebung Karls des Großen forderte die Ausstattung einer Pfarrkirche mit einem Hof als wirtschaftlicher Grundlage. Ein solcher Hof wurde dann als Wamhof bezeichnet. Die aus der Namenserklärung des Hofnamens erschlossene Bedeutung, kann helfen seine Entstehung zeitlich in die Errichtung der Alten St.-Alexander-Kirche zu Wallenhorst zu datieren, also etwa in das 9. oder 10. Jahrhundert.
Hochmittelalter
Spätmittelalter
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
16. Jahrhundert
Im Jahre 1580 zahlte Wahmhof seine Abgaben an den Pfarrer in Wallenhorst.[1]
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Waemhoff einen Betrag von 1 Taler 12 Schilling.[2] Im Jahre 1601 bewirtschafteten Claus Wamhoff und seiner Ehefrau Grete mit einer Deerne namens Thale den Hof.[3]
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [4] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Wamhofs für 9 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[5] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Johan Wahmhofs für die ersten 10 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum ebenfalls nur als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[5] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Halberben drei Schillinge und sechs Groschen zu zahlen und für die folgenden 46 von 55 Wochen zahlte Wamhoff voll, so dass er als eingeschränkt zahlungsfähig gelten darf.[6]
Zunehmende Belastungen durch extraordinari lantdienste 1631
Die Belastungen müssen wohl groß gewesen sein, denn am 23. April 1631 beschwerte sich Wamhoff gemeinsam mit einer Reihe anderer Colonen aus der Vogtei Wallenhorst bei ihrem Landesherrn über die ihrer Meinung nach zu Hohe Belastung mit Hand- und Spanndiensten ("extraordinari lantdienste"). Diese wurden seit einigen Jahren für den Bau der Festung St. Petersburg in Osnabrück erforderlich. Leider ist aus den Akten die Antwort des Grundherrn nicht ersichtlich.[7]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Wamhoff mussten folgende Zahlungen entrichten:[8]
* Wamhoff: 2 Taler * 1 Sohn: 6 Schilling * Im Backhauß 4 Hüsselten: pauper
Die Volkszählung 1652
Am Ostersonntag, dem 31. März, 1652 nahmen Johan Wamhof, seine Frau und die Söhne Friedrich und Jost an der Osterkommunion in der Alten-St.- Alexander-Kirche teil. [9] Zudem nahmen auch Tepe Wamhoff und dessen Ehefrau - beide aus Lechtingen - an der Osterkommunion teil.[9]
Im Lagerbuch des Pfarrers Gosmann wird erwähnt, dass Wamhoff, auch Wehemhoff genannt, alle zwölf Jahre zwölf Taler an die Kirche in Wallenhorst zu zahlen hatte.[10]
Zum Beweis beruft sich Gosmann auf eine in das Jahr 1655 datierte Urkunde, aus der folgt, dass sich Pfarrer Christian Brockmann und die Eheleute Johan Wamhoff und dessen Frau Catharina Osterfeld auf die Zahlung dieses in regelmäßigen Abständen fälligen Betrages geeinigt hätten.[10]
Aufklärung
Im Jahre 1723 führt der Erbkötter Johan Wahmhoff den Hof.[11][12] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:
* Gartenland: 5 (9) Scheffel * Saatland: 3 Malter, 5(10) Scheffel * Wiesenland: 1 (2) Scheffel * Heideland: 8(20) Scheffel * Holzland: 0(48) Scheffel * Summe: 4 Malter, 8 Scheffel, 2 Viertel, 3 Becher.[11][12]
Moderne
Die Extrasteuer im Amt Iburg 1805
Im Jahre 1805 wurde im Amt Iburg (historisch) eine Extrasteuer erhoben. Zu diesem Anlass wurden alle Eingesessenen und Feuerstätten des Hofes in einem Schatzverzeichnis aufgelistet. Der Erbkotte Wamhoff verfügte 1805 über eine Haupt- und zwei Nebenfeuerstellen und war dem Pastorat St. Alexander Wallenhorst (Pfarrei) winnenpflichtig:[13]
Hauptfeuerstelle + Nebenfeuerstelle a: 1a1. Wamhoff * Die Grund-Actie vom Hofe ist festgelegt auf 1 Reichstaler, 10 Schilling, 6 Pfennig. * Der Beitrag von den Grundstücken nach den sechs Klassen beträgt 1 Reichstaler, 12 Schilling, 3 Pfennig. * Der Beitrag von Pächter oder Erbsteuer beträgt 7 Schilling.
Nebenfeuerstelle b: b1. Hartkemeyer hat 3 Scheffel Land und zahlt einen Beitrag von Nebenfeuerstätten und Nebenwohnern von 15 Schilling, 9 Pfennig. Zusätzlich beträgt der Beitrag von den Grundstücken nach den sechs Klassen 1 Schilling, 9 Pfennig. b2. Wittwe Remmen ist als arm gekennzeichnet und hätte einen Beitrag von Nebenfeuerstätten und Nebenwohnern von 10 Schilling, 6 Pfennig zu zahlen gehabt
20. Jahrhundert
Im Jahre 1914 umfasste der Hof eine Fläche von 12 Hektar.[3]
Gebäude und Bewohner
Leibzucht
Auf der Leibzucht waren im Jahre 1601 ein Johan und seine Frau Grete untergebracht.[3]
Backhaus
Nach der Befreiung von den napoleonischen Truppen wurde im Kirchspiel Wallenhorst eine Armenkommission zur effektiveren Unterstützung der Armen eingerichtet.[14] Aus den in Kollekten gesammelten Mitteln wird 1817 der in Wamhoffs Backhaus wohnenden Witwe Bergmann sive Hartkemeyer eine Unterstützung bewilligt.
Viehstand
- 1557: 3 Kühe, 1 Rind, 7 Schafe, 1 Schwein, 2 Pferde, 1 Enter.[3]
- 1561: 4 Kühe, 2 Rinder, 16 Schafe, 4 Schwein, 3 Pferde, 1 Enter.[15]
Ahnengalerie
Quellen
- ↑ Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück. Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Jellinghaus“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges<ref>
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-Tag. Der Name „Jellinghaus“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 5,0 5,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ NLA OS Rep. 100/187, Vol. II, fol. 162r.
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
- ↑ 9,0 9,1 NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101. Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 10,0 10,1 Albers, Andreas (2016): Das Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ 11,0 11,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
- ↑ 12,0 12,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1805): Verzeichnis sämtlicher Eingesessenen, Güter und Höfe, Feuerstätten und des Beitrags zur ausgeschriebenen Extrasteuer im Amt Iburg (nur Kirchspiel Wallenhorst und Rulle), NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 280, 1805, Pag. 13
- ↑ Albers, Andreas (2016): Von den Armen und Armenjägern in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.