Tilsit

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Tilsit
(c) Bundesamt für Kartographie und Geodäsie
Wappen Tilsit
Postkarte Tilsit.jpg

Hierarchie

Regional > Litauen > Tilsit

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Tilsit


Einleitung

Tilsit, Kreis Tilsit, Ostpreußen. Tilsit liegt im prußischen Stammesgebiet Schalauen an der Mündung der Tilse in die Memel.


Wappen

Das Wappen hat in Silber über blauem Wasser eine rote Mauer mit spitzbedachtem Turm und zwei hohen, bedachten Zinnen; der Turm ist belegt mit dem von Silber und Schwarz gevierten Zollernschild.


Allgemeine Information

Tilsit Landkirche für die litauischsprachige Bevölkerung

1905: Stadt (Stadtkreis) im preußischen Regierungsbezirk Gumbinnen, am Einfluß der Tilse in die Memel, 14 m ü.M., hat vier evangelische (darunter eine runde litauische) und eine katholische Kirche, Synagoge, sieben Bethäuser verschiedener Sekten, ein schönes Rathaus, ein Denkmal der Königin Louise (modelliert von Professor Eberlein), ein Denkmal des hier geborenen Dichters Max von Schenkendorf, ein Kriegerdenkmal und (1905) mit der Garnision (2 Bataillone Infanterie Nr.41 und ein Dragonerregiment Nr.1) 37.148 Einwohner, davon 1052 Katholiken und 671 Juden.

Die Industrie ist wichtig in Eisengießerei und Maschinenbau, Hefen-, Spiritus-, Gips-, Kunstwoll-, Chemikalien-, Knochenkohlen-, Seifen-, Kunststein-, Käse-, Schnupftabak-, Chromleder-, Zellstoff-, Wagen- und Möbelfabrikation, auch befinden sich dort Dampfmahl- und Dampfschneidemühlen, Bierbrauereien, eine Holzimprägnieranstalt, Kalkbrennerei, Aal- und Lachsfang. Der Handel, unterstützt durch eine Korporation der Kaufmannschaft, eine Reichsbankstelle (Umsatz 1906: 251,5 Mill.Mark) und die Schiffahrt auf der Memel, ist besonders bedeutend in Tabak, Holz, Getreide, Steinkohlen, Flachs, Öl, etc., auch hat Tilsit besuchte Pferdemärkte. Dem Verkehr dient eine elektrische Straßenbahn; für den Eisenbahnverkehr ist die Stadt Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Osterode-Memel, Königsberg-Tilsit und Tilsit-Stallupönen. Die Stadt hat ein Gymnasium, ein Realgymnasium, ein Lehrerinnnenseminar, eine Taubstummenanstalt, ein Waisenhaus, Konservatorium für Musik, Theater, etc. und ist Sitz eines Landgerichts und eines Hauptzollamtes. Die städtischen Behörden zählen 12 Magistratsmitglieder und 42 Stadtverordnete. Zum Landgerichtsbezirk Tilsit gehören die sechs Amtsgerichte zu Heinrichswalde, Kaukehmen, Ragnit, Skaisgirren, Tilsit und Wischwill. In der Nähe von Tilsit das Dorf Splitter.

4 km westwärts Tilsits fängt die Tilsiter Niederung an, ein fruchtbarer Landstrich im Bereich der Mündungsarme der Memel, der sich von Nord nach Süd 80 km, von Ost nach West 53 km weit ausdehnt.


Quelle: Meyer Großes Konversation-Lexikon 1906, Bd.19., S.555.


Einwohner:

1905. 37.148

1939. 58.468



Eine Tilsiter Glocke auf dem Kirchhof der Katholischen Kirche in Jurburg
Ausschnitt aus der Inschrift: "SERVA VERBUM TUUM ET FRANGE VIRES HOSTIUM COMMUNI SUMPTU REI PUB<LICAE> TILSENSIS FUSA ANNO 1674= Schütze Dein Wort und zertrümmere die Kräfte der Feinde. Mit öffentlichen Mittel der Stadt Tilsit gegossen im Jahre 1674

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Kirchenbücher

Hier fehlen noch Informationen


Geschichte

  • 1365 wird die Ordensburg Splitter neben einer prußischen Siedlung gebaut.
  • 1406-1409 Bau einer Burg, in deren Schutz sich der Marktflecken entwickelt.
  • Tilsit wurde 1552 Stadt.
  • 1679 Bau einer Befestigung nach dem Schwedeneinfall. die Stadt wird nach drei Seiten durch die Memel und den Mühlenteich (Tilse) geschützt.
  • In Tilsit werden vorwiegend landwirtschaftliche Produkte verarbeitet.
  • Die Lutherkirche zählt zu den frühesten protestantischen Kirchenbauten Ostpreußens.
  • Durch den Frieden zu Tilsit am 07. und 09.Juli 1807, zwischen Napoleon I., Rußland und Preußen abgeschlossen, verlor letzteres die Hälfte seines Gebietes. Napoleon, Königin Luise und Zar Alexander halten sich in der Stadt auf.
  • 1812.30. Dez.. Der preußische General Yorck von Wartenburg, dem Napoleon Truppenteile übertragen hatte, schließt mit dem russischen General Diebitsch in der Mühle von Poscherun, unweit Tauroggen, eine Konvention ab, auf Grund deren das preußische Korps, das ihm unterstand, für neutral erklärt wurde und zwischen Memel und Tilsit unbehelligt Quartier nahm.
  • 1914.12. Sept.. Tilsit wird von den deutschen Truppen zurückerobert.
  • 1918.3o. Nov.. Akt von Tilsit, eine Petition, die von zwei Dutzend preußisch-litauischen Intellektuellen unterzeichnet wurde. Hierin wurde die Abtrennung Preußisch-Litauens an das neugegründete Litauen gefordert.
  • 1945.20. Jan.. Die Sowjets erorbern Mlawa, Soldau, Plonsk, und Tilsit, Kreuzingen, Aulenbach, Schillen u. Kuckerneese in Ostpreußen,




Bildergalerie

Genealogische Quellen

Adressbücher

Tilsiter Adreßbücher


Verschiedenes

Karten

Tilsit auf der Schroetterkarte (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Persönlichkeiten

Verleihung akademischer Würden:

  • Samuel Friederici, Rektor in Tilsit, dat. 10.8.1667.

___________


Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. in: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., 1922, Het4. (Datum nach dem russischen und dem gregorianischen Kalender).

Funck, Georg, Subrektor in Tilsit, zum Pfarrer in Mehlkehmen, 30.9./11.10.1759.

Michaelis, Johann Georg, Kreiskalkulator, zum Akziseinspektor in Tilsit, 21.5./1.6.1761 [aus Königsberg, immatrikuliert Universität Königsberg 13.4.1733].

Michalowski, Johann, aus Tilsit, Stud., zum Amtmann in Laukischken 13./24.4.1761.

Mittner, Michael, zum Briefträger in Tilsit, 23.7./3.8.1759.

Rochelmeyer, zum Postillon in Tilsit, 2./13.4.1761.

Schöneich, Johann Samuel, Präzentor aus Werden, zum litauischen Präzentor in Tilsit 21.3.1758.

Suchland, M., deutscher Diakon in Tilsit, zum Erzpriester saselbst 9./20.2.1759.

Vogel, Luckas David, Student, zum Subrektor an der Provinzial-Schule in Tilsit 23.11./4.12.1759 (getauft 12.1.1727, + Juckeln b. Insterburg 1787 kinderlos).

Weger, Otto Friedrich, Amtsaktuar in Gumbinnen, zum Stadtsekretär in Tilsit 13./24.5.1762.

__________

Max von Schenkendorf, * Tilsit 11.12.1783, Lyriker, Regierungsrat (+ Koblenz 11.12.1817).

Gustaf Kossinna, * Tilsit 28.9.1858, + Berlin 20.12.1931, Geh. Rat, Professor, Dr., widmete sich 1876-1881 dem Studium der germanischen Philologie, deutschen Geschichte und Geographie. Kossinnas planmäßige Ergründung der deutschen Stammeskunde führte zur Errichtung des ersten deutschen Lehrstuhl für Vorgeschichte in Berlin.


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung SOWTSKKO05WB
Name
  • Tilsit Quelle (${p.language})
  • Tilžė Quelle (${p.language})
  • Советск (1946 -) Quelle (${p.language})
Typ
  • Stadt (Siedlung)
Einwohner
Postleitzahl
  • RUS-238700 (1993)
w-Nummer
  • 50212
externe Kennung
  • geonames:490068
Karte
   

TK25: 0997

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Tilsit, Stadtkiche (1907) ( Kirchspiel) Quelle S.292/293

Tilsit, Tilžė, Советск (1896-04-01 - 1945) ( Stadtkreis) Quelle

Sowetskij Stadtsowjet, Советский городской совет WEBER (1993) ( Stadtrat) Quelle

Tilsit (Maria Himmelfahrt), Tilsit (1907) ( Pfarrei) Quelle S.292/293

Tilsit (- 1896-03-31) ( KreisLandkreis) Quelle

Tilsit, Tilžė (1552 -) ( Stadt)

Tilsit, Tilžė, Советск (1896 -) ( Stadtkreis)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Ref. Tilsit, Tilsit
         Kirche
object_164510
Maria Himmelfahrt
         Kirche
object_292766
Tilsit, Stadtkirche
         Kirche
object_164610
Tilsit, Landkirche
         Kirche
object_164386
Waldkrug, Tilsit-Waldkrug
         Wohnplatz
TILRUGKO05VB (- 1896-03-31)
Ballgardehlen, Kleinballgarden
         GutWohnplatz
KLEDENKO05XB (- 1896-03-31)