Dauwe (Hof) später Hawighorst: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gebäude und Bewohner ==
== Gebäude und Bewohner ==
 
=== Haupthaus ===
Ein Foto des Hofes Hawighorst an der Brockhauser Straße 24 aus dem Jahre 1997 ist in Pott (2000) abgebildet.<ref name="Hollage 750 Jahre">Pott, Josef (2000): ''Die Landwirtschaft in der Hollager Mark.'' in: Arbeitskreis 750 Jahre Hollage (Hrsg): '''Hollage - so wie es ist und war'''. Weser-Ems-Informationen Verlagsgesellschaft mbH, Osnabrück.</ref>


== Viehstand ==
== Viehstand ==

Version vom 31. Dezember 2021, 16:33 Uhr



Info

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Übersicht

Anschrift:                Brockhauser Straße 24  
Alte Anschrift:           Hollage No. 12  
Heutiger Eigentümer:      Heiner Hawighorst
Heutige Nutzung:          Spargelhof
Namensformen:             De Dave
Namensursprung:           siehe Dauwe_(Familienname)
Weitere Hofnamen:         Hawighorst (seit 1888)
Erste Erwähnung:          1561  
Früherer Hofstatus:       Markkotten  
Koordinaten N/O:          52.33130497687655, 7.967645830689925

Entwicklungsgeschichte

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

16. Jahrhundert

Im Jahre 1580 war Dauwe der Stadt Osnabrück eigenbehörig.[1] Wie die anderen nahe der Hase gelegenen Höfe Hollages hatte auch Dauwe viel Grünland, das als Weideland für die Schafhaltung gut geeignet war. Im Jahre 1605 wird in der Liste_der_Höfe_in_Wallenhorst ein Herman Dave als Bewirtschafter des Hofes erwähnt.

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Dave Herman einen Betrag von 3 Taler 8 Schilling 6 Groschen.[2]

Im Jahre 1601 bewirtschafteten Herman Dave und seine Frau Wobke den Hof und bewohnte ihn mit den Knechten Eillert, Jürgen, dem Scheper Herman, der Magd Grethe, des alden vader Jürgen, sowie uffen Hause Johan, dessen Ehefrau Trine und einer Hüsselten Lüttken.[3]

Dänisch-niedersächsischer Krieg

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[4] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Johan Dawe für 3 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[5] In der Akte findet sich aber der Vermerk "ist dainst (...) zu kriege gelaufen". Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Johan Dawe für die ersten 2 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, mit dem Hinweis "ist sambt der frouw zu kriege gelaufen".[5] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Dawe nicht, und der Hof trägt den Vermerk discussus.[6]

Abfindung der Schweden 1649

In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden musste. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.

Die Bewohner des Hofes Dave mussten folgende Zahlungen entrichten:[7]

* Dave:        2 Taler, 14 Schilling
* uxor:        1 Taler,  7 Schilling
* 1 Knecht:             14 Schilling
* 1 Dirne:              14 Schilling
* 1 Schäffer:  2 Taler
Schatzregister 1651

In der Designatio Der Vogdey Wahlenhorst deren Feuerstät=, Erbschatz und suplement Geldern de Anno 1651 werden die vom Hof Dave zu zahlenden Abgaben wie folgt festgelegt (Blatt 70):[6]

* Feuerstättenschatz      2 Taler
* Erbschatz:              3 Taler
* Satisfaction:          12 Taler.
Die Volkszählung 1652

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Johan Dauv, seine Frau und die Töchter Brita und Anna am Ostergottesdienst in der Alten St. Alexander-Kirche teil.[8]

Schatzregister 1653-54

Im Schatz- und Kontributionsregister ist für das Jahr 1653 verzeichnet, dass Dauve provisor eulae im

  • Januar 1653 10 Schilling, 6 Groschen zahlt,
  • von Februar bis Mai je 1 Taler,
  • von Juni bis Oktober je 5 Schilling 3 Groschen,
  • im November und Dezember je 1 Taler, 10 Schilling und 6 Groschen (Blätter 56, 63).[6]

Für 1654 sind Zahlungen in Höhe von je 1 Taler von Januar bis April verzeichnet, im Mai und Juni dann je 15 Schilling 9 Groschen.[6]

Aufklärung

Im Jahre 1723 führt Vollerbe Johan Bernd Dauwe den Hof; er ist dem Rat der Stadt Osnabrück und der Komturei zu St. Johann eigenbehörig.[9][10] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:

* Gartenland:            4(51) Scheffel
* Saatland:    8 Malter, 9(13) Scheffel 
* Wiesenland:  2 Malter, 7(33) Scheffel
* Heideland:   2 Malter, 5(37) Scheffel 
* Holzland:    1 Malter, 6(79) Scheffel
* Summe:      15 Malter, 10    Scheffel, 1 Viertel, 2 Becher.[9][10]

Im Jahre 1772 war Dauwe dem Magistrat der Stadt Osnabrück und der Deutsch-Ordens-Kommende hörig.

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Grenzverlauf zwischen Osnabrück und Tecklenburg, 1778

Auf der Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg aus dem Jahre 1778 ist auch die Lage des Kotten Dauwes recht gut ersichtlich, ebenso einige Besitzungen in der Nähe der Hase, namentlich Dauwen Wiese und Dauwen Esch.[11]


Im Rahmen der Landvermessung des Fürstbistums Osnabrück durch Johann Wilhelm duPlat 1784-1790 wurde das Vollerbe Dauwe mit 35 Maltern, 6 Scheffeln und 28 Qudratruthen vermessen, was einer Fläche von 50,13 Hektar entspricht.[12] Die Fläche betreffend war Dauwe damit der zweitgrößte Hof in der Hollager Mark.

Moderne

Der Hof Dauwe wurde im 19. Jahrhundert veräußert, Erwerber war der Sohn des Schmiedes aus Hollage-Ost, Johann Mathias Gausmann. Dessen Tochter Anna Marie Gausmann heiratete 1888 Heinrich Hawighorst vom gleichnamigen Hof in Schleptrup. Seit 1888 führte der ehemalige Hof Dauwe jetzt schon in vierter Generation den Namen Hawighorst.[13]

20. Jahrhundert

Gebäude und Bewohner

Haupthaus

Ein Foto des Hofes Hawighorst an der Brockhauser Straße 24 aus dem Jahre 1997 ist in Pott (2000) abgebildet.[12]

Viehstand

  • 1561: 5 Kühe, 6 Rinder, 52 Schafe, 13 Schweine, 5 Pferde.[14]

Ahnengalerie

Historische Quellen

  • Niedersächsiches Landesarchiv Osnabrück (1629-1880): Die Dauven Stätte zu Hollage 1629 - 1880, NLA OS Dep 3 b VII Nr. 42
  • Niedersächsiches Landesarchiv Osnabrück (1796-7): Streit des Administrators der deutschen Ordenskommende zu Osnabrück mit dem Kolon Dauwe zu Hollage wegen Dienstleistungsverweigerung, NLA OS Rep 100 Abschnitt 338 b Nr. 16

Zitierte Quellen

  1. Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag.
  2. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Seite 33 bei Arcinsys.
  3. Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 105
  4. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  5. 5,0 5,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 27“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  7. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 132 als Digitalisat S. 134 bei Arcinsys
  8. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101
  9. 9,0 9,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
  10. 10,0 10,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
  11. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Charte von der streitigen Grenze zwischen dem Hochstifte und Fürstenthume Osnabrück und der Grafschaft Tecklenburg. Digitalisat bei Arcinsys, NLA OS K 103 Nr. 4 H Bl. 3.
  12. 12,0 12,1 Pott, Josef (2000): Die Landwirtschaft in der Hollager Mark. in: Arbeitskreis 750 Jahre Hollage (Hrsg): Hollage - so wie es ist und war. Weser-Ems-Informationen Verlagsgesellschaft mbH, Osnabrück.
  13. Dierks, Joachim (2018): Ein Schwerhöriger sorgte für den Hofnamen, Link, abgerufen am 30.11.2020.
  14. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung DAUUVEJO32XH
Name
  • Vollerbenhof Dauwe
Typ
  • Hof
Karte
   

TK25: 3613

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Brockhausen ( Wohnplatz)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum