Memelland/Wechselnde Kreisgrenzen: Unterschied zwischen den Versionen
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* Der Zeitpunkt der politische Abtrennung der Landgemeinden ist nicht gleich der Zeitpunkt der kirchliche Abtrennung. | * Der Zeitpunkt der politische Abtrennung der Landgemeinden ist nicht gleich der Zeitpunkt der kirchliche Abtrennung. Entgültig dürfte die kirchliche Abtrennung eher nach 1926 erfolgt sein, wann aber genau konnte noch nicht ermittelt werden. | ||
Entgültig dürfte die kirchliche Abtrennung eher nach 1926 erfolgt sein, wann aber genau konnte noch nicht ermittelt werden. | |||
Die Kirchspielgrenzen haben sich mit dem Wiederanschluß des Memellandes an das Reich 1939 in diesem Gebiet nicht geändert. | *Die Kirchspielgrenzen haben sich mit dem Wiederanschluß des Memellandes an das Reich 1939 in diesem Gebiet nicht geändert. | ||
==Orte die 1920 (amtlich am: 1.7.1922) vom Kreis Niederung an den Kreis Heydekrug gingen== | ==Orte die 1920 (amtlich am: 1.7.1922) vom Kreis Niederung an den Kreis Heydekrug gingen== | ||
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* Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920 | * Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920 | ||
* "Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Ostpreußen" Königsberg (Pr) 1913. | * "Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Ostpreußen" Königsberg (Pr) 1913. | ||
* [http://www.terririal.de www.terririal.de] |
Version vom 8. Dezember 2010, 08:45 Uhr
Bearbeiter: Karin Robl
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Wechselnde Kreisgrenzen 1920/ 1922
Orte die 1920 (amtlich am: 1.7.1922) vom Kreis Heydekrug an den Kreis Niederung gingen
- Die Orte südlich von Skirwieth (Fluss) und Ruß (Fluss) gingen 1920 an den Kreis Niederung. D.h. die Amtsbezirke Ibenhorst, Kallningken, Karkeln, Spucken , Schakuhnen und Skirwieth wurden vom Kreis Heydekrug abgetrennt und mit dem Kreis Niederung vereinigt.
- Liste von den Ortschaften südlich der Ruß und Skirwieth Flüsse des Kreises Heydekrug, welche von 1920 bis 1922 vom Kreis Niederung formal mitverwaltet und am 01.07.1922 in den Kreis Niederung eingeliedert wurden:
Lfd. Nr. | Dorf 1918 | Amt 1922 | Kirchspiel 1919 | Anmerkung |
1 | Abschrey | Spucken | Schakuhnen | |
2 | Ackellningken | Karkeln | Kallningken | |
3 | Ackmenischken | Spucken | Schakuhnen | |
4 | Ackminge | Skirwieth | Karkel u. Ruß | |
5 | Adl. Brionischken Gut | Skirwieth | Ruß | |
6 | Bredszull | Skirwieth | Ruß | |
7 | Derrvelischken | Karkeln | Kallningken | |
8 | Girgsken | Spucken | Karkel u. Schakuhnen | |
9 | Ibenhorst Gut/Forst | Ibenhorst | Schakuhnen | |
10 | Jäkischken | Spucken | Schakuhnen | |
11 | Jodischken | Schakuhnen | Schakuhnen | |
12 | Jodraggen Gut | Spucken | Schakuhnen | |
13 | Kallningken | Karkeln | Kallningken | |
14 | Karkeln | Karkeln | Karkeln | |
15 | Katrinigkeiten | Spucken | Schakuhnen | |
16 | Kerschkallen Försterei | Ibenhorst | Schakuhnen | |
17 | Labben | Spucken | Schakuhnen | |
18 | Lebbeden | Spucken | Schakuhnen | |
19 | Lukischken | Karkeln | Kallningken | |
20 | Luttken | Schakuhnen | Schakuhnen | |
21 | Nausseden | Spucken | Schakuhnen | |
22 | Parungaln | Karkeln | Karkeln | |
23 | Perkuhnen | Schakuhnen | Schakuhnen | |
24 | Pustutten | Karkeln | Kallningken | |
25 | Rewellen | Spucken | Schakuhnen | |
26 | Ruckstinkrandt OT Ruß | Ruß | Ruß | |
27 | Schakuhnen | Schakuhnen | Schakuhnen | |
28 | Schillgallen | Schakuhnen | Schakuhnen | |
29 | Schneidereiten | Schakuhnen | Schakuhnen | |
30 | Schneiderende | Schakuhnen | Schakuhnen | |
31 | Skierwieth | Skirwieth | Ruß | |
32 | Spucken | Spucken | Schakuhnen | |
33 | Staldszen | Schakuhnen | Schakuhnen | |
34 | Thewellen | Spucken | Schakuhnen | |
35 | Tirkseln | Spucken | Schakuhnen | |
36 | Tomstall | Schakuhnen | Schakuhnen | |
37 | Tramischen | Karkeln | Karkeln u. Kallningken | Ortsteil Eisenberg (Kr.Heydekrug) gehörte zum Kirchspiel Kallningken |
38 | Valtinkratsch Gut | Spucken | Schakuhnen | |
39 | Wieszeiten | Schakuhnen | Schakuhnen | |
40 | Wirballen | Karkeln | Kallningken | |
41 | Wittken | Karkeln | Kallningken |
- Der Zeitpunkt der politische Abtrennung der Landgemeinden ist nicht gleich der Zeitpunkt der kirchliche Abtrennung. Entgültig dürfte die kirchliche Abtrennung eher nach 1926 erfolgt sein, wann aber genau konnte noch nicht ermittelt werden.
- Die Kirchspielgrenzen haben sich mit dem Wiederanschluß des Memellandes an das Reich 1939 in diesem Gebiet nicht geändert.
Orte die 1920 (amtlich am: 1.7.1922) vom Kreis Niederung an den Kreis Heydekrug gingen

© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Alle nördlich der Ruß (Fluss) gelegenen Orte des Kreises Niederung:
Orte die 1920 an den Kreis Pogegen gingen
Nördlich der Memel (Fluss) gelegene Orte der Kreise:
- Stadtkreis Tilsit
- Landkreis Tilsit
- Kreis Ragnit
und
- Gutsbezirk Perwallkischken, der vorher zum Kreis Niederung gehört hatte.
Wechselnde Kreisgrenzen 1939
1939 wurde der Kreis Pogegen aufgelöst und ging an die Kreise Heydekrug und Tilsit-Ragnit.
Orte die 1939 vom Kreis Pogegen an den Kreis Heydekrug gingen
Mit der Wiedervereinigung erhielt der Kreis Heydekrug den nördlichen Teil des Kreises Pogegen entlang einer Linie von der Memel (Fluss) zur litauischen Grenze 6-7 km westlich von Pogegen und Nattkischken verlief.
- Ackmonischken, Gemeinde und Dorf
- Altweide, Gemeinde mit den Dörfern Altweide und Kallnuggen
- Alt Stremehnen, Gemeinde mit dem Dorf Alt Stremehnen und dem Gut Neu Stremehnen
- Augskieken, Gemeinde mit den Dörfern Augskieken, Alt Dekinten und Neu Dekinten
- Bersteningken, Gemeinde mit den Dörfern Groß Bersteningken und Klein Bersteningken
- Galsdon Joneiten, Gemeinde mit dem Gut Ablenken und den Dörfern Ablenken und Gillanden
- Kaszemeken, Gemeinde mit den Dörfern Kaszemeken und Uszkamonen
- Kawohlen, Gemeinde mit den Dörfern Antleiten und Kawohlen
- Koadjuthen, Gemeinde mit den Dörfern Koadjuthen und Uigschen
- Kugeleit, Gemeinde mit dem Gut Heydeberg und den Dörfern Juschka Budwethen, Juschka Spötzen, Jakob Titzkus und Kugeleit
- Mädewald, Gemeinde mit den Dörfern Mädewald, Ostischken und Ostradirwen
- Matzstubbern, Gemeinde mit den Dörfern Matzstubbern, Neustubbern und Ullosen
- Meischlauken, Gemeinde mit den Dörfern Meischlauken und Woitkus Szardwethen
- Pageldienen, Gemeinde mit den Dörfern Alt Karzewischken und Pageldienen
- Pakamonen, Gemeinde mit Gut und Dorf
- Passon Reisgen, Gemeinde und Dorf
- Peteraten, Gemeinde und Dorf
- Plaschken, Gemeinde mit den Gütern Deutsch Pillwarren und Warrischken und den Dörfern Leitwarren und Schunellen
- Pleine, Gemeinde mit den Dörfern Pleikischken und Pleine
- Rucken, Gemeinde und Dorf
- Schlaunen, Gemeinde mit den Dörfern Kekersen und Schlaunen
- Skerswethen, Gemeinde mit den Dörfern Skerswethen und Tutteln
- Steppon Rödszen, Gemeinde mit den Dörfern Spingen und Steppon Rödszen
- Stonischken, Gemeinde mit den Dörfern Alex Meschkeit, Kowgirren, Maszeiten und Stonischken
- Szameitkehmen, Gemeinde und Gut Szameitkehmen und Dorf Swareitkehmen
- Uszpelken, Gemeinde mit dem Gut Werszenhof und den Dörfern Bruchhöfen, Uszpelken und Werszenhof
- Wersmeningken, Gemeinde mit den Dörfern Laugallen und Wersmeningken
Orte die 1939 vom Kreis Pogegen an den Kreis Tilsit-Ragnit gingen
- Alle Orte des Kreises Pogegen, die nicht an den Kreis Heydekrug gingen.
Eine Ausnahme Übermemel ging 1939 vom Kreis Pogegen an den Stadtkreis Tilsit
- Die Gemeinde Übermemel wurde wieder Teil des Stadtkreises Tilsit. (Quelle: Wikipedia: Kreis Pogegen)
Orte die 1939 vom Kreis Elchniederung wieder zurück an den Kreis Heydekrug gingen
Am 01.10.1939 erfolgte nur die Rückeingliederung der Landgemeinden:
- Elchwinkel und
- Skirwiet.
Wechselnde Kreisgrenzen 1945 und danach
Litauische Einteilung
- Ab 1945 zu Litauen
- Memel und Heydekrug blieben Kreisstädte.
- Der Kreis Heydekrug wurde nach 1950 östlich erweitert.
- Der nördlich der Memel (Fluss) gelegene Teil des Kreises Tilsit-Ragnit wurde zwischen den Kreisen Tauroggen und Georgenburg (Jurbarkas) aufgeteilt.
Einteilung der Landmannschsft Ostpreußen, Heimatauskunftstelle und Lastenausgleich
Als die Landsmannschaft Ostpreußen ihre Organisation aufbaute, entschloss man sich den Kreis Pogegen als Heimatkreis wieder aufleben zu lassen. Ihm wurde dabei auch wieder der Teil zugewiesen, der 1939 an den Kreis Heydekrug abgegeben wurde. Diese Einteilung wurde auch von der Heimatauskunftstelle und vom Lastenausgleichsamt verwendet.
Quellen
- Kurschat, Heinrich A., "Das Buch vom Memelland", F.W. Siebert Verlag, Oldenburg 1968
- "Der Kreis Elchniederung, Band II", dort sind die Veränderungen in den Kreisgrenzen im Abschnitt "Die Amtsbezirke in der Elchniederung" auf Seite 70 beschrieben.
- "Der Kreis Elchniederung gestern und heute" zusammengestellt von Gabriele Bastemeyer und Hans-Dieter Surgau; herausgegeben von der Kreisgemeinschaft Elchniederung, 2006
- Priebe, Claus, "Die Geschichte der evangelischen Kirche im Memelland", noch nicht veröffentlicht
- Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- "Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Ostpreußen" Königsberg (Pr) 1913.
- www.terririal.de