Altstadt (Königsberg in Preußen): Unterschied zwischen den Versionen

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besaß also keinen Hof. Zeichnung 1906 und Foto 1910.  
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Version vom 24. Januar 2016, 08:39 Uhr

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A l t s t a d t

Stadtteil von Königsberg
O s t p r e u ß e n
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< Königsberg


Hierarchie


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Gesekusplatz in der Königsberger Altstadt

Einleitung

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Blick vom Turm der Schlosskirche über die Dächer der Altstadt
zum Königsberger Dom auf dem Kneiphof

Altstadt war ein Stadtteil von Königsberg in Preußen.
Angelegt 1286 an Stelle der Prußensiedlung Twangste, Erweiterung vor 1375.

Allgemeine Informationen

  • Die Altstadt war eine der drei Königsberger Städte. Zunächst hatte allein dieser Stadtteil den Namen Königsberg
    und wurde erst dann Altstadt genannt, als die Neustadt Löbenicht hinzukam.
  • Heute befinden sich im Bereich der vormaligen Altstadt teilweise der Leninprospekt (früher Steindamm), der sogenannte Zentralplatz (ehemaliger Standort des Schlosses), der Moskau-Prospekt, eine vierspurige Schnellstraße, und ausgedehnte Grünanlagen entlang des Pregelufers.

Politische Einteilung, Zugehörigkeit

  • Die Altstadt bildete von 1255 bis 1701 mit der dort befindlichen Burg Königsberg die Residenz des Ordensstaates und des späteren Herzogtum Preußen. Daher waren Verwaltungseinrichtungen schon immer prägend für diese Stadt.
  • Zur Altstadt gehörten im Jahr 1785 die Vorstädte Steindamm, Neuroßgarten, Laak nebst der Lastadie, Lomse nebst dem Weidendamm, das Königliche Schloss, Tragheim und ein Teil der Burgfreiheit.

Kirchliche Einteilung, Zugehörigkeit

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Steindammer Kirche (zuvor Polnische Kirche)

Evangelische Kirchen

  • Die Altstädtische Kirche St. Nikolaus wurde dem Patron der Seefahrer geweiht. Nach der Reformation wurde sie den in der Stadt lebenden Polen als Gotteshaus überlassen.
  • Das dem Heiligen Geist gewidmete Domkapitel (Alter Dom) in der Nachbarschaft wurde später in den Kneiphof verlegt.

Als Filialkirchen der „Altstädtischen Pfarrkirche“ werden 1785 angegeben:

  • „Polnisch-lutherische Kirche“
  • „Neue Roßgärtsche Kirche“

1820 werden die zur Altstadt gehörigen Kirchen aufgezählt:

  • „Königliche Schloßkirche“,
  • „Evangelische Pfarrkirche in der Altstadt“,
  • „Evangelisch Polnische“ (Steindammer Kirche),
  • „Neue Roßgärtsche“,
  • „Tragheimer“,
  • „Betsaal der evangelischen Brüder“
  • „Kirche der Mennoniten“.

Katholische Kirche

Die katholischen Bürger der Altstadt besuchten vorwiegend die Heilige Messe in der Propsteikirche in der Katholischen Kirchenstraße.

Geschichte

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Königsberg im Jahre 1729
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Trödelladen in der Königsberger Altstadt
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Altstädtischer Markt in Königsberg
  • 1255 begann der Bau des Königsberger Schloss während der Eroberung des Samland durch den Deutschen Orden.
  • 1262 wurde die Stadt vom Prußenführer Nalube aus Quednau überfallen und niedergebrannt.
  • Nachdem Nalube besiegt war, wurde die Stadt 1264 wiedererbaut. Wegen ihrer bequemen Lage, durch Mauern und Türme geschützt, wurde die Stadt von deutschen Handwerkern und Kaufleuten besiedelt und von seewärts kommenden Schiffen besucht.
  • 1286 erhielt die Altstadt ihr erstes Privileg durch den Landmeister Conrad von Tierberg. Dieser älteste Stadtteil hieß zunächst nur Königsberg und wurde erst dann Altstadt genannt, als die Neustadt (Löbenicht) um 1300 entstanden war.
  • Der Steindamm ist neben dem Schloss der älteste bebaute Teil der Altstadt. Die Eigenmacht der Altstadt stieg nach der verlorenen Schlacht von Tannenberg des Ordens, und hin und wieder brach auch Gesetzlosigkeit aus, so als 1414 einige Bürger im Löbenicht Häuser abbrachen, angeblich, weil sie zu nah an der Stadtmauer standen. Schließlich musste der Hochmeister Küchmeister von Sternberg zustimmen, zwei Mitglieder der Altstadt in den Landesrat aufzunehmen.
  • 1359 - 1370 wurde eine Mauer rund um die Altstadt gebaut.
  • 1445 erhielten die Altstädter die Erlaubnis zum Bau der Hohen Brücke, damit sie nicht immer über den Kneiphof mussten.
  • Berühmt waren die Handwerkerfeste der Altstadt, die in barocker Pracht abgehalten wurden: das Schifferstechen, der Beiltanz der Zimmerleute, der Schwertertanz der Messerschmiede, die großen Striezel der Bäcker und die lange Wurst der Fleischer, die 1502 nur 52 Ellen lang war aber 1601 die unglaubliche Länge von 1005 Ellen maß. Die 885 Pfund schwere Wurst wurde von 103 Gesellen in Festtagskleidung auf den Schultern transportiert. Daraufhin backten die Bäcker beim nächsten Dreikönigstag einen fünf Ellen hohen Striezel aus 12 Scheffeln Weizenmehl und zwei Pfund Anis. Der 1. Mai war der Festtag der Brauer und Mälzer, die mit ihren Frauen vom Kneiphöf´schen Gemeingarten durch alle drei Städte bis nach Maraunenhof zogen und dabei allerhand ausgelassene Scherze trieben.
  • Am Himmelfahrtstag wurde im Schlosshof das Schmeckbierfest gehalten, das 1619 zum letzten Mal gefeiert wurde. Zum Jahrmarkt führten die Fleischer einen mit bunten Bändern geschmückten Ochsen durch die Stadt, um den dann im altstädtischen Gemeingarten gewürfelt wurde. Dieses Fest hat sich bis 1766 gehalten. Über die Fastnachtszeit klagte die Geistlichkeit über das ärgerliche und heidnische Wesen, denn nicht allein dieselbige Zeit viel Geldes dem leidigen Satan zu ehren fressen, sauffen, spielen, Mummereien, mit singen umb die Worst, dadurch allerlei lose Gesindlein Geld zu sauffen samlet, und anderen Leichtfertigkeiten, nicht ohne schmerzen frommer und fleißiger Meister unnützlich verthan wird, sondern auch unser Christentumb gewehret und Gottes name bei den Widersachern, Calvinisten und Widerteuffern verlestert wird. Kleiderordnungen legten 1595 und 1606 bis ins kleinste fest, was jeder zu tragen habe, andere Verordnungen legten den Aufwand fest, der zu Hochzeiten, Leichenfeiern und anderen Festen getrieben werden durfte und wie lange sie dauern durften.
  • 1639 konnten die Königsberg zum ersten Mal einen Elefanten sehen.

Gotisches Haus

Das im Bild (rechts) gezeigte Haus in der Hökestraße 10 in der Altstadt von
Königsberg wurde vom Volksmund als Kloster bezeichnet. Die starken Mauern
des gotischen Hauses lassen vermuten, dass es einmal ein kirchliches Gebäude war.
Heimatforscher vermuten, dass eine Verbindung zum benachbarten Hl. Geist-Kloster
bestanden haben könnte. Vielleicht hat es auch den Dompriestern oder den
Mitarbeitern des Bischofs als Wohnung gedient. Die Nordseite des Hauses besaß eine
Gliederung mit Bögen und verputzten Blenden und im Erdgeschoss die Anlage von
Verkaufsständen mit Klappläden. Die Hökerstraße ist eine Parallelstraße zum Fischmarkt.

1911 wurde das Gotische Haus abgebrochen. Vor dem Abriss des aus dem 13. Jh.
stammenden Gebäudes fertigte das Königsberger Denkmalamt Lichtbilder und
Zeichnungen an, so dass man sich heute noch das Haus gut vorstellen kann.
Das gotische Haus war kein richtiges Bürgerhaus, sondern ein Reihenhaus mit
drei nebeneinander liegenden Wohnungen. Zu beiden Seiten hatte es eine Front,
besaß also keinen Hof. Zeichnung 1906 und Foto 1910.

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Gotisches Haus in der Königsberger Altstadt
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Gotisches Haus in der Königsberger Altstadt

Königsberger Schloss

Heutige Situation

Literatur

Bibliografie

Verschiedenes

Fotoalbum

Karten

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Königsberg 1809
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Provinz Ostpreußen 1910

Weblinks


Wappen-Königsberg Stadtteile von Königsberg in Preußen (Regierungsbezirk Königsberg)

Altroßgarten | Altstadt | Amalienau | Burgfreiheit | Contienen | Devau | Haberberg | Juditten | Kalthof | Kneiphof | Kohlhof | Kosse | Laak | Lauth | Lawsken | Liep | Lomse | Luisenwahl | Löbenicht | Maraunenhof | Mittelhufen | Mühlenhof | Nasser Garten | Neue Sorge | Neuroßgarten | Oberhaberberg | Oberteich-Terrassen | Paradeplatz | Ponarth | Pregelwiesen | Quednau | Rathshof | Rosenau | Roßgarten | Sackheim | Schloßteich | Seligenfeld | Steindamm | Tannenwalde | Tragheim | Twangste | Vorderhufen | Weidendamm |


Quellen, Einzelnachweise


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung object_164027
Name
  • Altstadt (1912) Quelle (${p.language})
  • Königsberg/Altstadt (1938)
Typ
  • Kirchspiel (1264 - 1945) Quelle
Einwohner
Konfession
  • evangelisch
Karte
   

TK25: 1289

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Königsberg, Stadtinspektion, Königsberg-Stadt ( Kirchenkreis)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Altstädtische Kirche, Altstadt, Königsberg/Altstadt
         Kirche
object_164028 (- 1945)
Altstädtische Graswiese
         Wohnplatz
ALTESEKO04GQ (1907)
Baracken bei Sprind
         Wohnplatz
BARINDKO04GR (1907)
Kosse
         Wohnplatz
KOSSSEKO04FQ (1907)
Löbenichtscher Ziegelhof, Восточное
         Wohnplatz
LOBHOFKO04GR (1907)
Villenkolonie Maraunenhof
         Wohnplatz
VILHOFKO04GR (1907)
Nasser Garten, Портовое
         Wohnplatz
NASTENKO04FQ (1907)
Abbau Neuer Pregelkrug
         Wohnplatz
NEURU1KO04GQ (1907)
Tragheimer Ausbau
         Wohnplatz
TRABAUKO04GR (1907)