Westerholt (Herten): Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Westerholt (Herten)]]''': historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
'''[[Westerholt (Herten)]]''': historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...


'''Hierarchie''' [[Regional]] > [[Bundesrepublik Deutschland]]  > [[Nordrhein-Westfalen]] > [[Regierungsbezirk Münster]]  > [[Kreis Recklinghausen]]  > [[Herten]] > [[Westerholt (Herten)]]   
'''Hierarchie''' [[Regional]] > [[Bundesrepublik Deutschland]]  > [[Nordrhein-Westfalen]] > [[Image:Westfalenprovp-wap.jpg|20px|]] - [[Portal:Westfalen-Lippe]] > [[Regierungsbezirk Münster]]  > [[Kreis Recklinghausen]]  > [[Herten]] > [[Westerholt (Herten)|Westerholt]]   
[[Image:Westerholt1696.jpg|thumb|350px|Kirchturm von 1696, von Efeu überwuchert]]
==Früherwähnung==
'''''Blick in die Gassen der Freiheit oder Alt Westerholt:'''''
[[Image:Westerholt13.jpg|thumb|250px|left|Nordseite]]
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Image: Westerholt01.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt02.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt03.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt04.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt05.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt06.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt07.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt08.jpg|Freiheit Westerholt
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==Früherwähnung==
===Name===
===Name===
„Vuestarholt" 11. Jhdt.; „Holta" ca. 1150; Westerholte (1225).
„Vuestarholt" 11. Jhdt.; „Holta" ca. 1150; Westerholte (1225).
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===Brände===
===Brände===
Brände 1582, 1592, 1618.
Brände 1582, 1592, 1618.
'''''Blick in die Gassen der Freiheit oder Alt Westerholt:'''''
[[Image:Westerholt1604.jpg|thumb|250px|Brand von 1618 überstanden]]
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Image: Westerholt09.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt10.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt11.jpg|Freiheit Westerholt
Image: Westerholt12.jpg|Freiheit Westerholt
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==Bevölkerung==
==Bevölkerung==
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]===
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]===
* Kirchenbücherkath. ab 1624 (Trauungen) bzw. 1633.  
* {{Kategorieverweis|Adressbuch für Westerholt (Herten)}}
 
==== Zivilstandsregister ====
* Westerholt (LKr. Recklinghausen, Westfalen). Standesamt:
** Geburten, Proklamationen, Heiraten, Tote 1809-1811, [http://www.familysearch.org/search/film/008207808?cat=95283 Digitalisate] bei Familysearch.
* Zivilstandsregister Westerholt, St. Martinus 1809-1811, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/westerholt-st-martinus/ Digitalisat bei Matricula]
 
==== Kirchenbücher ====
* Westerholt, St. Martinus, kath., 1624 - 1892, [http://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/westerholt-st-martinus/ Digitalisate] bei Matricula
* [[Westerholt (Herten)/Kirchenbuchverzeichnis (rk.)]]


===[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]===  
====[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]====  
* 1809-1811 (Zivistandsregister) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote  
* 1809-1811 (Zivistandsregister) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote  
* 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote  
* 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote  
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==[[Sprache]]==
==[[Sprache]]==
Westerholt ist von der Industrialisierung verschont geblieben; so hat sich auch die [[niederdeutsch|niederdeutschen]]  [[Mundart]] noch 1954 halten können. Sie gehört wie Herten in den Dortmun¬der Raum des [[westfälisch|Westfälischen]], spricht ink 'euch', giet 'ihr', miäht `(sie) mähen', ieck sin 'ich bin', bauen 'bauen'.
Westerholt ist von der Industrialisierung verschont geblieben; so hat sich auch die [[niederdeutsch|niederdeutschen]]  [[Mundart]] noch 1954 halten können. Sie gehört wie Herten in den Dortmunder Raum des [[westfälisch|Westfälischen]], spricht ink 'euch', giet 'ihr', miäht `(sie) mähen', ieck sin 'ich bin', bauen 'bauen'.


==Wirtschaft==
==[[Wirtschaft]]==
===Handel und Gewerbe===
===Handel und Gewerbe===
Stand 1954: Bis zum 19. Jhdt. hauptsächlich Landwirtschaft. Seit dem 16. Jhdt. auch Handel und Gewerbe, 2 Gilden: Schuster, Tuchmacher und Wollenweber, letztere mit weitem Warenversand und Jahrmarktsvertrieb, Zunftartikel 1781-84 bestätigt, beide 1809 aufgehoben. 1801 Gestattung von 2 Jahrmärkten (27.06. und 10.11.). Brauerei 1873. Tabak- und Zigarrenherstellung 1888. Polstermöbelherstellung. Baubeschlags- und Mörtelgeräteherstellung 1911. Kunststeinwerk 1921. Maschinenbau 1945. Wichtigster Industriezweig ist 1954 der Steinkohlenbergbau; staatliche Zeche Westerholt seit 1907/10.
Stand 1954: Bis zum 19. Jhdt. hauptsächlich Landwirtschaft. Seit dem 16. Jhdt. auch Handel und Gewerbe, 2 Gilden: Schuster, Tuchmacher und Wollenweber, letztere mit weitem Warenversand und Jahrmarktsvertrieb, Zunftartikel 1781-84 bestätigt, beide 1809 aufgehoben. 1801 Gestattung von 2 Jahrmärkten (27.06. und 10.11.). Brauerei 1873. Tabak- und Zigarrenherstellung 1888. Polstermöbelherstellung. Baubeschlags- und Mörtelgeräteherstellung 1911. Kunststeinwerk 1921. Maschinenbau 1945. Wichtigster Industriezweig ist 1954 der Steinkohlenbergbau; staatliche [[Bergwerk Westerholt|'''Zeche Westerholt''']] seit 1907/10.


===Verkehr===
===Verkehr===
Stand 1954: Westerholt lag ehemals an der alten Höhenstraße vom Rhein über das Vest Recklinghausen nach Dortmund, bei der Entwicklung der modernen Verkehrswege jedoch mehr abseits der großen Verkehrswege. Straßen nach Gelsenkirchen und nach Herten-Recklinghausen. Bahnhauptstrecke Oberhausen- Gladbeck - Hamm (1905). Straßen¬bahn nach Buer (1924) und Herten (1928).
Stand 1954: Westerholt lag ehemals an der alten Höhenstraße vom Rhein über das Vest Recklinghausen nach Dortmund, bei der Entwicklung der modernen Verkehrswege jedoch mehr abseits der großen Verkehrswege. Straßen nach Gelsenkirchen und nach Herten-Recklinghausen. Bahnhauptstrecke Oberhausen- Gladbeck - Hamm (1905). Straßenbahn nach Buer (1924) und Herten (1928).


==Verwaltung==
==Verwaltung==
===Rat===
===Rat===
Stadtähnliche Verfassung, 2 Vorsteher bzw. Bürgermeister (Titel bestritten), davon 1 durch den Burg¬herrn ernannt; Wahl auf Freitag nach Himmel¬fahrt (Hagelfeier).
Stadtähnliche Verfassung, 2 Vorsteher bzw. Bürgermeister (Titel bestritten), davon 1 durch den Burgherrn ernannt; Wahl auf Freitag nach Himmelfahrt (Hagelfeier).


===Gericht===
===Gericht===
[[Freistuhl]] bei Westerholt im Mitbesitz der Burgherren; diese bis 1608 zugleich [[Vogtei|Schirmvögte]]  über die 8 ½ (sogenannten) Reichshöfe des Vests. [[Patrimonialgericht|Patrimonialgerichtsbarkeit]] der [[Haus Westerholt|Herren von Westerholt]] bis 1809, ursprünglich konkurrierend, seit 1651 ausschlie߬lich in 1. Instanz.
[[Freistuhl]] bei Westerholt im Mitbesitz der Burgherren; diese bis 1608 zugleich [[Vogtei|Schirmvögte]]  über die 8 ½ (sogenannten) Reichshöfe des Vests. [[Patrimonialgericht|Patrimonialgerichtsbarkeit]] der [[Haus Westerholt|Herren von Westerholt]] bis 1809, ursprünglich konkurrierend, seit 1651 ausschließlich in 1. Instanz.


===Bürgerschaft===
===Bürgerschaft===
Häufig Streitigkeiten zwischen Burgherren und Freiheitseingesessenen über das Maß der herrschaftlichen Gerechtsame; 1615-1723 Aus¬schluß der Burgherren von der Bürgermeisterwahl.
Häufig Streitigkeiten zwischen Burgherren und Freiheitseingesessenen über das Maß der herrschaftlichen Gerechtsame; 1615-1723 Ausschluß der Burgherren von der Bürgermeisterwahl.


==Landesherrschaft==
==Landesherrschaft==
===Landesherren===
===Landesherren===
[[Kurfürstentum Köln|Kurkölnisches]] [[Vest Recklinghausen]], 1446 bis 1576 verpfändet an [[Herrschaft Gemen| Gemen-Schaumburg]].
* <1803 [[Kurfürstentum Köln]], [[Vest Recklinghausen]], [[Westerholt (Herten)|Kirchspiel Westerholt]]
* 1803 mit dem [[Vest Recklinghausen]] 1803 an den Herzog von Arenberg,
** 25.02.1803 [[Reichsdeputationshauptschluss|R.D.Hs.]], [[Herzogtum Arenberg]] , [[Vest Recklinghausen|Grafschaft Recklinghausen]], Niedervest, [[Westerholt (Herten)|Kirchspiel Westerholt]]
* 1810 [[Kaiserreich Frankreich]], [[Großherzogtum Berg]], [[Rheindepartement]], [[Arrondissement Essen]], [[Kanton Dorsten]].
** 12.07.1806 [[Rheinbund|Rheinbundakte]], [[Herzogtum Arenberg]] , [[Vest Recklinghausen|Grafschaft Recklinghausen]], Niedervest, [[Westerholt (Herten)|Kirchspiel Westerholt]]
* 1813-16  [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]], [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein/Landesdirektion Dortmund]], [[Kreis Essen]]
** 09.07.1807 [[Tilsiter Frieden]] , [[Herzogtum Arenberg]] , [[Vest Recklinghausen|Grafschaft Recklinghausen]], Niedervest, [[Westerholt (Herten)|Kirchspiel Westerholt]]
* 1816 [[Preußen]], [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Münster]], [[Kreis Recklinghausen]], [[Amt Buer]]; seit 1912 [[Amt Westerholt]].
** 14.11.1808 kaiserliches [[Dekret]], [[Herzogtum Arenberg]] , [[Vest Recklinghausen|Grafschaft Recklinghausen]], Niedervest, [[Westerholt (Herten)|Kirchspiel Westerholt]]
* 1946 Land [[Nordrhein-Westfalen]], 1975 Staft [[Herten]]
** 13.12.1810 [[Senatskonsult]], [[Kaiserreich Frankreich]] , [[Großherzogtum Berg]], [[Rheindepartement]], [[Arrondissement Essen]], [[Kanton Dorsten]] Mairie Buer, [[Westerholt (Herten)|Kommune Westerholt]]
** 1813 [[Königreich Preussen]], [[Preußisches Gouvernement Weser-Rhein]], [[Regierungsbezirk Düsseldorf]] , [[Kreis Essen]]
* 1815-1946  [[Königreich Preußen]], [[Provinz Westfalen]], [[Regierungsbezirk Münster]], [[Kreis Recklinghausen]], [[Amt Buer|Bürgermeisterei Buer]], seit 1912 [[Amt Westerholt]]
* 1946 Land [[Nordrhein-Westfalen]]


===Kriegerische Ereignisse===
===Kriegerische Ereignisse===
* 1583/84 von truchsessischen Kriegern be¬setzt;  
* 1583/84 von truchsessischen Kriegern besetzt;  
* 1586, 1590, 1598 Einlagerung vestischer, holländischer und spanischer Truppen;  
* 1586, 1590, 1598 Einlagerung vestischer, holländischer und spanischer Truppen;  
* 1622/23 spanische, 1625/26 ligistische, 1634 hessische Truppen in Westerholt, später schwedische Truppen;  
* 1622/23 spanische, 1625/26 ligistische, 1634 hessische Truppen in Westerholt, später schwedische Truppen;  
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|valign="top"|''Beschreibung:''
|valign="top"|''Beschreibung:''
'''Wappen''': Das am 08.05.1937 verliehene Wappen zeigt einen gevierteten Schild: 1. und 4. Feld von Schwarz und Silber einmal gespalten und zweimal geteilt, 2. und 3. Feld schwarze Schlägel und Ei¬sen auf silbernem Grunde. Vereinigung des Fa¬milienwappens der Grafen von W. mit dem Sym¬bol des Bergbaus.
'''Wappen''': Das am 08.05.1937 verliehene Wappen zeigt einen gevierteten Schild: 1. und 4. Feld von Schwarz und Silber einmal gespalten und zweimal geteilt, 2. und 3. Feld schwarze Schlägel und Eisen auf silbernem Grunde. Vereinigung des Familienwappens der Grafen von W. mit dem Symbol des Bergbaus.


'''Fahne:''' : Schwarz-Weiß mit aufgelegtem Schild des Stadtwappens in der Mitte.
'''Fahne:''' : Schwarz-Weiß mit aufgelegtem Schild des Stadtwappens in der Mitte.
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==Finanzwesen==
==Finanzwesen==
===Münzwesen===
===Münzwesen===
* Notgeld. Gemeinde 1920: 10, 25, 50 Pfg. Eisen. - Folgende Ausgaben in Papier: 1941: 1, 2, 3, 5 M.  
* [[Notgeld]]. Gemeinde 1920: 10, 25, 50 Pfg. Eisen. - Folgende Ausgaben in Papier: 1941: 1, 2, 3, 5 M.  
* Amt 1917: 50 Pfg.; 1918: 25, 50 Pfg.
* Amt 1917: 50 Pfg.; 1918: 25, 50 Pfg.


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==Kirchenwesen==
==Kirchenwesen==
===Kirchengründung===
Die Kirche, eine Tochtergründung Recklinghausens, ist erstmals 1310 erwähnt. Die Pfarre wurde spätestens im 15. Jahrh. selbständig und erhielt 1890 von der Mutterpfarre Recklinghausen - St. Peter noch die Bauerschaften [[Langenbochum]]  und [[Ebbelich]]. Von diesen ist die erste seit 1921 selbständiger Pfarrbezirk.
* Seit dem Neubau der Pfarrkirche (rk.) zum hl. Martin 1902-1903 ist die alte gräfliche Gruftkapelle.
* Die Kapelle (rk.) zur schmerzh. Mutter in Linnefant wurde 1707-1725 erbaut.
** Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
* [[Pfarrer Ignatz Wigger (Bocholt-Suderwick)|Kaplan Ignatz Wigger 1914 zu Westerholt]]
===Bistümer nach Mittelalter===
===Bistümer nach Mittelalter===
[[Erzbistum Köln]], Archidiakonat Dortmund, seit 1612 vestisches Kommissariat. Ab 1821 [[Bistum Münster]], 1954 Dekanat Herten. Tochterkirche von St. Peter zu [[Recklinghausen]]. Verleihung durch den Burgherrn.
[[Erzbistum Köln]], Archidiakonat Dortmund, seit 1612 vestisches Kommissariat. Ab 1821 [[Bistum Münster]], 1954 Dekanat Herten. Tochterkirche von St. Peter zu [[Recklinghausen]]. Verleihung durch den Burgherrn.


===Reformation===
===Reformation===
In der 2. Hälfte des 16. Jhdts. Verfall des kath. Lebens, begünstigt von den Patronats¬herren. Ev. Kirchengem. Westerholt- Bertlich 1918, Kreissynode Recklinghausen.
In der 2. Hälfte des 16. Jhdts. Verfall des kath. Lebens, begünstigt von den Patronatsherren. Ev. Kirchengem. Westerholt- Bertlich 1918, Kreissynode Recklinghausen.


* [[Evangelische Kirche von Westfalen]]
* [[Evangelische Kirche von Westfalen]]
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==Bildungswesen==
==Bildungswesen==
===Schulen===
===[[Westfalen/Kulturtechnik|Kulturtechniken]] ===
====[[Schulwesen im Vest Recklinghausen]] ====
* 1782 Die Schule zu [[Westerholt (Herten)|Westerholt]] ist ziemlich gut gestiftet, ein erfahrener [[Schulmeister]] wird vom Haus Westerholt bestellt. Die Schule wird auch von benachbarten Bauerschaften aus den Kirchspielen Recklinghausen, Buer und Polsum besucht.
* 1782 Wegen der Abgelegenheit von der [[Stadt]] [[Recklinghausen]] halten die Eingesessenen der [[Bauerschaft]]  [[Langenbochum (Herten)|Langenbochum]] einen eigenen [[Schulmeister]], ist keiner vorhanden, senden sie ihre Kinder nach Westerholt zur Schule.
 
====[[Schulen (Kreis Recklinghausen) vor 1862|Schulwesen im Kreis Recklinghausen vor 1862]]====
*[[Schulwesen im Münsterland|Schulwesen im Vest]]: Volksschulen und was sie den [[Kommune|Kommunen]] wert waren
<center>
{| border=1
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top"
| Jahr
| Schulort
| 1826 Name<br/>Lehrer/in
| Jährliches Totaleinkommen <br/> inklusive Schulgeld 1816
| Jährliches Totaleinkommen <br/> inklusive Schulgeld 1826
| Schulgeld<br/>1816 jährl.
| Schulgeld<br/>1826 jährl.
| Sommersemester<br/>Kinderzahl
| Wintersemester<br/>Kinderzahl
|-
| 1826
| [[Westerholt (Herten)|Westerholt]]
| Wirth
| 96 Taler
| 112 Taler
| 74 Taler
| 88 Taler
| 160
| 160 <ref>'''Quelle:''' Börger, Dr. Wilh: Anton Wiggermann der Reformator des Schulwesens im Vest Recklinghausen (1937)</ref>
|-
|}
</center>
 
====[[Schulen (Kreis Recklinghausen) vor 1862|Schulwesen im Kreis Recklinghausen]]====
<center>
{| border=1
|- style="background-color:#C0C0C0;font-weight:bold " valign="top"
| Jahr
| Ortsteil
| Ort
| Schulart
| Geschlecht
| Schülerzahl
| Klassen
| Lehrperson
| Bemerkung
|-
| 1893
| -.-
| [[Westerholt (Herten)|Westerholt]]
| Volksschule
| gemischt
| 241
| 3
| Bernhard Weissenfeld *03.01.1848, im Amt seit 10.08.1870<br/>Theodor Kuhlenbäumer *29.04.1860, Amtsantritt 01.07.1888<br/> Maria Dunker *22.11.1850, Amtsantritt 17.10.1873
| -.-<ref>'''Quelle:''' Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)</ref>
|-
|}
</center>
 
====Schulentwicklung====
Stand 1954:  Volksschule bestand schon im 16. Jhdt., der vom Burgherrn ernannte Lehrer zugleich Küster; 2 Klassen ab 1847. im Jahre 1929 bestanden 2 kath. und 1 ev. Schule (seit 1904). Gewerbliche Fortbildungsschule 1890, 1954 Berufsschule.
Stand 1954:  Volksschule bestand schon im 16. Jhdt., der vom Burgherrn ernannte Lehrer zugleich Küster; 2 Klassen ab 1847. im Jahre 1929 bestanden 2 kath. und 1 ev. Schule (seit 1904). Gewerbliche Fortbildungsschule 1890, 1954 Berufsschule.


==Archiv==
==Archiv==
* [[Herten/Stadtarchiv]
* [https://www.herten.de/rathaus-politik/stadtarchiv/index.html Herten/Stadtarchiv]  
* Gräflich Westerholtsches Archiv im Vesti¬sehen Archiv Recklinghausen.  
* Gräflich Westerholtsches Archiv im Vestischen Archiv Recklinghausen.  
* Pfarrarch. Westerholt
* Pfarrarch. Westerholt


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* Weskamp, A.: Die Freiheit Westerholt und der Schloßherr, in: [[Vestische Zeitschrift]] 37 (1930).  
* Weskamp, A.: Die Freiheit Westerholt und der Schloßherr, in: [[Vestische Zeitschrift]] 37 (1930).  
* Weskamp, A. und Pennings, H.: Westerholter Regesten des 13. und 14. Jh. [[Vestische Zeitschrift]] 37; vgl. dazu A. Dorider, [[Vestische Zeitschrift]] 54 (1952).
* Weskamp, A. und Pennings, H.: Westerholter Regesten des 13. und 14. Jh. [[Vestische Zeitschrift]] 37; vgl. dazu A. Dorider, [[Vestische Zeitschrift]] 54 (1952).
===Periodoka===
* [[Vestischer Kalender/Herten, Westerholt]]
* Westerholter Zeitung : General-Anzeiger : Anzeigenblatt für die Gemeinde Westerholt : amtliches Verordnungsblatt des Amtsgerichts Buer i. W. : zugleich Buersche Zeitung, amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Buer i. W. : allgemeine Zeitung für das Vest und die Herrlichkeit Lembeck, 1923, {{NBN|urn:nbn:de:0303-166084}} bei Zeitpunkt
* Neuer westfälischer Kurier : veröffenlicht unter Zulassung Nr. 82 der Militärregierung, Ausgabe P, 1946, {{NBN|urn:nbn:de:0303-161961}} bei Zeitpunkt


===Bibliografie-Suche===
===Bibliografie-Suche===
*{{LitDB-Volltextsuche|Westerholt}}
*{{LitDB-Volltextsuche|Westerholt}}
====Fußnoten====
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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=== Historische Webseiten ===
=== Historische Webseiten ===
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ Internetportal "Westfälische Geschichte"]
* [http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/portal/Internet/ Internetportal "Westfälische Geschichte"]
===[[Heimatforschung in Westfalen]]===
* [http://www.heimatverein-westerholt.de/ Heimatverein Westerholt 1914 e.V.]


==Zufallsfunde==
==Zufallsfunde==
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man ''[[Zufallsfunde]]''. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über [[toter Punkt|tote Punkte]] in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
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* [[{{PAGENAME}}/Zufallsfunde]]
 
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==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote==
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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{{Navigationsleiste Kreis Recklinghausen}}


==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis==
==Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis==
{{GOV|WESOLTJO31NO}}
<gov>WESOLTJO31NO</gov>


[[Kategorie:Herten]]
[[Kategorie:Herten]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Recklinghausen]]
[[Kategorie:Ort im Kreis Recklinghausen]]
[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen]]
[[Kategorie:Ort in Nordrhein-Westfalen]]

Aktuelle Version vom 24. Mai 2024, 03:23 Uhr

Westerholt (Herten): historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Recklinghausen > Herten > Westerholt

Kirchturm von 1696, von Efeu überwuchert

Früherwähnung[Bearbeiten]

Blick in die Gassen der Freiheit oder Alt Westerholt:

Nordseite

Name[Bearbeiten]

„Vuestarholt" 11. Jhdt.; „Holta" ca. 1150; Westerholte (1225).

Familienname[Bearbeiten]

1225 „Heinricus de Westerholte" .

Grundherrschafz[Bearbeiten]

Landschaftslage[Bearbeiten]

Westerholt liegt im Emscherland in 70 m Höhe auf der Wasserscheidenhöhe des Vests Recklinghausen, einem ursprünglich ertragreichen, 1954 bereits von Industrieanlagen und Siedlungen bedeckten, westostgestreckten Landrücken zwischen der Emscher im Süden und der Lippe im Norden. 1954 liegt die Stadt 7,5 km westlich Recklinghausens hart an der nordöstlichen Gemarkungsgrenze Gelsenkirchen-Buers.

Ortsursprung[Bearbeiten]

Die Abtei Werden hatte im 11. Jhdt. in Westerholt Besitz. Burg Westerholt der gleichnamigen Familie 1193 erstmalig erwähnt, 1359 dem Erzbischof von Köln aufgetragen und als Lehen zurückerhalten.

Stadtgründung[Bearbeiten]

Die „Freiheit" Westerholt als Burgsiedlung entstanden. Seit Anfang 19. Jhdts. Landgemeinde, Verleihung des Titels „Stadt" am 23.12.1938.

Stadtsiedlung[Bearbeiten]

Bauliche Entwicklung[Bearbeiten]

Stand 1954: Lage nördlich der mit der Freiheit durch eine Brücke verbundenen Burginsel. Im Mittelpunkt die Kirche, im östlichen Drittel von einer Süd-Nord Durchgangsstraße durchquert; umgeben von 1954 noch z. Teil erhaltenem Wall und Graben, von den beiden Pforten eine noch erhalten; die 1593 niedergelegten Befestigungsanlagen waren im 30jährigen Krieg wiederaufgebaut worden. 1839 Bau des ersten Hauses außerhalb der Wälle. Nach der Gründung der Zeche Westerholt (1907/10) entstand im Norden die Arbeiterkolonie Bertlich. Junge Erweiterungen regellos nach allen Seiten, vor allem durch den Bergbau bedingt.

Gebäude[Bearbeiten]

Burg Westerholt, Wasserschloß auf der Burginsel, zuerst erwähnt 1193, altes Herrenhaus 1708 eingestürzt, abgebrannt 1830, Schloß Westerholt (Graf von Westerholt-Gysenberg) erbaut 1833. Kirche St. Martin zuerst erwähnt 1310, Chor 15. Jh. (jetzt gräfliche Gruftkapelle), Schiff 1658 (abgebrochen 1907), Turm 1696 (als Ruine erhalten). Neubau 1902/03 neuromanisch.

Brände[Bearbeiten]

Brände 1582, 1592, 1618. Blick in die Gassen der Freiheit oder Alt Westerholt:

Brand von 1618 überstanden

Bevölkerung[Bearbeiten]

Bevölkerungsverzeichnisse[Bearbeiten]

Zivilstandsregister[Bearbeiten]

  • Westerholt (LKr. Recklinghausen, Westfalen). Standesamt:
    • Geburten, Proklamationen, Heiraten, Tote 1809-1811, Digitalisate bei Familysearch.
  • Zivilstandsregister Westerholt, St. Martinus 1809-1811, Digitalisat bei Matricula

Kirchenbücher[Bearbeiten]

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold[Bearbeiten]

  • 1809-1811 (Zivistandsregister) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1815-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1808-1814 (rk.) Geburten
  • 1808-1815 , 1830-1831 (rk.) Heiraten
  • 1808-1816, 1818-1834, 1863-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen[Bearbeiten]

  • Johann von Westerholt, Bischof von Verden 1331, + 1349 Avignon, als Vertrauter Papst Clemens V.
  • Henr. Grymhart de Recklinchusin, Jurist, * Westerholt, + 12.08.1419, 1390 Rektor der Universität Köln.

Jüngere Einwohnerzahlen[Bearbeiten]

1818: 694 Einwohner (E.), 1828: 685 E., 1843: 721 E., 1858: 734 E., 1871: 700 E., 1885: 860 E., 1895: 1.196 E., 1905: 2.147 E., 1910: 3.431 E., 1933: 8.340 E., 1939: 8.370 E., 1946: 8.408 E., 1950: 9.563 Einwohner.

Sprache[Bearbeiten]

Westerholt ist von der Industrialisierung verschont geblieben; so hat sich auch die niederdeutschen Mundart noch 1954 halten können. Sie gehört wie Herten in den Dortmunder Raum des Westfälischen, spricht ink 'euch', giet 'ihr', miäht `(sie) mähen', ieck sin 'ich bin', bauen 'bauen'.

Wirtschaft[Bearbeiten]

Handel und Gewerbe[Bearbeiten]

Stand 1954: Bis zum 19. Jhdt. hauptsächlich Landwirtschaft. Seit dem 16. Jhdt. auch Handel und Gewerbe, 2 Gilden: Schuster, Tuchmacher und Wollenweber, letztere mit weitem Warenversand und Jahrmarktsvertrieb, Zunftartikel 1781-84 bestätigt, beide 1809 aufgehoben. 1801 Gestattung von 2 Jahrmärkten (27.06. und 10.11.). Brauerei 1873. Tabak- und Zigarrenherstellung 1888. Polstermöbelherstellung. Baubeschlags- und Mörtelgeräteherstellung 1911. Kunststeinwerk 1921. Maschinenbau 1945. Wichtigster Industriezweig ist 1954 der Steinkohlenbergbau; staatliche Zeche Westerholt seit 1907/10.

Verkehr[Bearbeiten]

Stand 1954: Westerholt lag ehemals an der alten Höhenstraße vom Rhein über das Vest Recklinghausen nach Dortmund, bei der Entwicklung der modernen Verkehrswege jedoch mehr abseits der großen Verkehrswege. Straßen nach Gelsenkirchen und nach Herten-Recklinghausen. Bahnhauptstrecke Oberhausen- Gladbeck - Hamm (1905). Straßenbahn nach Buer (1924) und Herten (1928).

Verwaltung[Bearbeiten]

Rat[Bearbeiten]

Stadtähnliche Verfassung, 2 Vorsteher bzw. Bürgermeister (Titel bestritten), davon 1 durch den Burgherrn ernannt; Wahl auf Freitag nach Himmelfahrt (Hagelfeier).

Gericht[Bearbeiten]

Freistuhl bei Westerholt im Mitbesitz der Burgherren; diese bis 1608 zugleich Schirmvögte über die 8 ½ (sogenannten) Reichshöfe des Vests. Patrimonialgerichtsbarkeit der Herren von Westerholt bis 1809, ursprünglich konkurrierend, seit 1651 ausschließlich in 1. Instanz.

Bürgerschaft[Bearbeiten]

Häufig Streitigkeiten zwischen Burgherren und Freiheitseingesessenen über das Maß der herrschaftlichen Gerechtsame; 1615-1723 Ausschluß der Burgherren von der Bürgermeisterwahl.

Landesherrschaft[Bearbeiten]

Landesherren[Bearbeiten]

Kriegerische Ereignisse[Bearbeiten]

  • 1583/84 von truchsessischen Kriegern besetzt;
  • 1586, 1590, 1598 Einlagerung vestischer, holländischer und spanischer Truppen;
  • 1622/23 spanische, 1625/26 ligistische, 1634 hessische Truppen in Westerholt, später schwedische Truppen;
  • 1741 französische Besatzung.
  • Durchmärsche im 7jährigen Krieg;
  • 1923 französische Besatzung.

Reichstage[Bearbeiten]

Vestischer Landtag zu Westerholt 1598.

Kriegswesen[Bearbeiten]

Schützengesellschaft aus der Wachtmannschaft des Burghauses Westerholt hervorgegangen; die waffenfähige Mannschaft in 6 Rotten (unter Rottmeistern) zu je 7 Mann eingeteilt, dazu in Kriegszeiten Wachtdienst der Bauern außerhalb der Freiheit. Die Schützen (Sebastiansgilde) in Männer- (Johannisbrüderschaft) und Junggesellen- oder Knechtekompanie eingeteilt, Nennung erst 1610; im 17./18. Jh. auch polizeiliche Aufgaben der Schützen. 1824 Erneuerung der beiden Kompanien als Schützengilde.

Siegel, Wappen, Fahne[Bearbeiten]

Wappen-westerholt1937.jpg Beschreibung:

Wappen: Das am 08.05.1937 verliehene Wappen zeigt einen gevierteten Schild: 1. und 4. Feld von Schwarz und Silber einmal gespalten und zweimal geteilt, 2. und 3. Feld schwarze Schlägel und Eisen auf silbernem Grunde. Vereinigung des Familienwappens der Grafen von W. mit dem Symbol des Bergbaus.

Fahne: : Schwarz-Weiß mit aufgelegtem Schild des Stadtwappens in der Mitte.

Finanzwesen[Bearbeiten]

Münzwesen[Bearbeiten]

  • Notgeld. Gemeinde 1920: 10, 25, 50 Pfg. Eisen. - Folgende Ausgaben in Papier: 1941: 1, 2, 3, 5 M.
  • Amt 1917: 50 Pfg.; 1918: 25, 50 Pfg.

Steuern[Bearbeiten]

13 b Als „Freiheit" von Landessteuern und Diensten verschont (seit 1572 nicht mehr ganz).

Stadtgebiet[Bearbeiten]

  • Ohne eigentliche Feldmark, umgeben von der Hovesaat des Burghauses, besaß die Freiheit Westerholt neben den Gemeinheitsgründen nur Gärten. Markenteilung 1831.
  • 1858 und 1895: 285 ha, 1946 und 1951: 398 ha:
  • 1926 Eingemeindung von Teilen der Recklinghäuser Bauerschaften Ebbelich und Langenbochum im 0sten (96 ha, 466 Einwohner).
  • 1975 kommunale Neugliederung: 1975 Stadt Herten erweitert um die Stadt Westerholt (Herten) und den Ortsteil Bertlich der Gemeinde Polsum (Marl) im Amt Marl.


Wappen Stadt Herten Kreis Recklinghausen.png Ortsteile der Stadt Herten

Backum | Disteln | Ebbelich | Langenbochum | Scherlebeck | Westerholt


Kirchenwesen[Bearbeiten]

Kirchengründung[Bearbeiten]

Die Kirche, eine Tochtergründung Recklinghausens, ist erstmals 1310 erwähnt. Die Pfarre wurde spätestens im 15. Jahrh. selbständig und erhielt 1890 von der Mutterpfarre Recklinghausen - St. Peter noch die Bauerschaften Langenbochum und Ebbelich. Von diesen ist die erste seit 1921 selbständiger Pfarrbezirk.

  • Seit dem Neubau der Pfarrkirche (rk.) zum hl. Martin 1902-1903 ist die alte gräfliche Gruftkapelle.
  • Die Kapelle (rk.) zur schmerzh. Mutter in Linnefant wurde 1707-1725 erbaut.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
  • Kaplan Ignatz Wigger 1914 zu Westerholt

Bistümer nach Mittelalter[Bearbeiten]

Erzbistum Köln, Archidiakonat Dortmund, seit 1612 vestisches Kommissariat. Ab 1821 Bistum Münster, 1954 Dekanat Herten. Tochterkirche von St. Peter zu Recklinghausen. Verleihung durch den Burgherrn.

Reformation[Bearbeiten]

In der 2. Hälfte des 16. Jhdts. Verfall des kath. Lebens, begünstigt von den Patronatsherren. Ev. Kirchengem. Westerholt- Bertlich 1918, Kreissynode Recklinghausen.

Bekenntnisse[Bearbeiten]

1871: 1 Ev., 1895: 28 Ev., 1912: 161 Ev., 1938: 298 Ev., 1946: 2.784 Ev., 58% Kath.

Juden[Bearbeiten]

Bis Ende 19. Jh. keine Juden.

Wohlfahrtspflege[Bearbeiten]

Stand 1954: Armenfonds Anfang 16. Jhdt. begründet, „Freiheits- und Bauerschaftsarme"; Verwaltung des Armenvermögens durch 3, später 2 Provisoren; Armenhäuser 1607/10, 1708 und 1835. Kath. St.-Gertrudis-Hospital 1915.

Bildungswesen[Bearbeiten]

Kulturtechniken[Bearbeiten]

Schulwesen im Vest Recklinghausen[Bearbeiten]

  • 1782 Die Schule zu Westerholt ist ziemlich gut gestiftet, ein erfahrener Schulmeister wird vom Haus Westerholt bestellt. Die Schule wird auch von benachbarten Bauerschaften aus den Kirchspielen Recklinghausen, Buer und Polsum besucht.
  • 1782 Wegen der Abgelegenheit von der Stadt Recklinghausen halten die Eingesessenen der Bauerschaft Langenbochum einen eigenen Schulmeister, ist keiner vorhanden, senden sie ihre Kinder nach Westerholt zur Schule.

Schulwesen im Kreis Recklinghausen vor 1862[Bearbeiten]

Jahr Schulort 1826 Name
Lehrer/in
Jährliches Totaleinkommen
inklusive Schulgeld 1816
Jährliches Totaleinkommen
inklusive Schulgeld 1826
Schulgeld
1816 jährl.
Schulgeld
1826 jährl.
Sommersemester
Kinderzahl
Wintersemester
Kinderzahl
1826 Westerholt Wirth 96 Taler 112 Taler 74 Taler 88 Taler 160 160 [1]

Schulwesen im Kreis Recklinghausen[Bearbeiten]

Jahr Ortsteil Ort Schulart Geschlecht Schülerzahl Klassen Lehrperson Bemerkung
1893 -.- Westerholt Volksschule gemischt 241 3 Bernhard Weissenfeld *03.01.1848, im Amt seit 10.08.1870
Theodor Kuhlenbäumer *29.04.1860, Amtsantritt 01.07.1888
Maria Dunker *22.11.1850, Amtsantritt 17.10.1873
-.-[2]

Schulentwicklung[Bearbeiten]

Stand 1954: Volksschule bestand schon im 16. Jhdt., der vom Burgherrn ernannte Lehrer zugleich Küster; 2 Klassen ab 1847. im Jahre 1929 bestanden 2 kath. und 1 ev. Schule (seit 1904). Gewerbliche Fortbildungsschule 1890, 1954 Berufsschule.

Archiv[Bearbeiten]

  • Herten/Stadtarchiv
  • Gräflich Westerholtsches Archiv im Vestischen Archiv Recklinghausen.
  • Pfarrarch. Westerholt

Bibliografie[Bearbeiten]

  • Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Landkreis Recklinghausen usw. (1929).
  • Hellberg, H.: Studien zur Dialektgeographie im Ruhrgebiet und im Vest Recklinghausen, DDG 37 (1936).
  • Lacour, Jos.: Gesch. des Westerholter Schützenwesens (1938).
  • Lacour, Jos.: Das Armenwesen der Freiheit W. (1939).
  • Schmitt, W.: Von dem jahrhundertelangen Streit der Westerholter Freiheitseingesessenen mit der Herrschaft Westerholt, in: Vestische Zeitschrift 34 (1927).
  • Weskamp, A.: Die Freiheit Westerholt und der Schloßherr, in: Vestische Zeitschrift 37 (1930).
  • Weskamp, A. und Pennings, H.: Westerholter Regesten des 13. und 14. Jh. Vestische Zeitschrift 37; vgl. dazu A. Dorider, Vestische Zeitschrift 54 (1952).

Periodoka[Bearbeiten]

  • Vestischer Kalender/Herten, Westerholt
  • Westerholter Zeitung : General-Anzeiger : Anzeigenblatt für die Gemeinde Westerholt : amtliches Verordnungsblatt des Amtsgerichts Buer i. W. : zugleich Buersche Zeitung, amtliches Kreisblatt für den Stadtkreis Buer i. W. : allgemeine Zeitung für das Vest und die Herrlichkeit Lembeck, 1923, Digitalisat bei Zeitpunkt
  • Neuer westfälischer Kurier : veröffenlicht unter Zulassung Nr. 82 der Militärregierung, Ausgabe P, 1946, Digitalisat bei Zeitpunkt

Bibliografie-Suche[Bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten]

  1. Quelle: Börger, Dr. Wilh: Anton Wiggermann der Reformator des Schulwesens im Vest Recklinghausen (1937)
  2. Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)

Weblinks[Bearbeiten]

Offizielle Webseiten[Bearbeiten]

Genealogische Webseiten[Bearbeiten]

Historische Webseiten[Bearbeiten]

Heimatforschung in Westfalen[Bearbeiten]

Zufallsfunde[Bearbeiten]

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Westerholt (Herten)/Zufallsfunde


Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote[Bearbeiten]

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

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default=Westerholt (Herten)/Forscherkontakte
hidden=yes
buttonlabel=Forscherkontakte-Unterseite erstellen
summary=Forscherkontakte-Unterseite zu Westerholt (Herten) erstellt
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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop |

bis 1921: Osterfeld


Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis[Bearbeiten]

GOV-Kennung WESOLTJO31NO
Name
  • Westerholt
Typ
  • Gemeinde (1843 - 1939)
  • Stadt (Siedlung) (1939 - 1974-12-31)
  • Stadtteil (Verwaltung) (1975-01-01 -) Quelle
Einwohner
Postleitzahl
  • 45701 (1993-07-01 -)
Webseite
Fläche (in km²)
Karte
   

TK25: 4408

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Buer (1816 - 1911) ( MairieBürgermeistereiAmt)

Westerholt (1911 - 1934) ( Amt)

Recklinghausen (1934 - 1974-12-31) ( Landkreis)

Herten (1975-01-01 -) ( LandgemeindeStadt)

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
St. Martinus (Herten-Westerholt)
         Kirche
STMOLTJO31NO
Westerholt
         Ort
WESOLTJO31MN (1816 -)