Heiligelinde: Unterschied zwischen den Versionen

aus wiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 46: Zeile 46:
== Katholische Kirchen ==
== Katholische Kirchen ==
{{:Heiligelinde/Kirche(rk)}}
{{:Heiligelinde/Kirche(rk)}}
====Kirche====
====Kirche Heiligelinde====
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:left; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;"
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="1" style="float:left; empty-cells:show; margin-left:1em; margin-bottom:0.5em;"
|---- bgcolor="#FFFFFF"
|---- bgcolor="#FFFFFF"

Version vom 18. August 2014, 15:01 Uhr



Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Rastenburg> Heiligelinde

Weitzdorf (Grabno)Karlsruh oder KarlsruheWangotten (Wanguty)Bertienen (Bertyny)Bäslackshof (Bezławecki Dwór)Bäslack (Bezławki)Rehstall (Stachowizna)Ottoswalde (Staniewo)Adlig Stumplack (Stąpławki)Heiligelinde (Staniewo)Lindenthal oder Lindenthalkrug (Karczmarka)Skatnick (Skatniki)Pötschendorf (Pieckowo)Posewangen (Pudwągi)Krakotin (Krakocin)WaldauLindenberg (Lipowa Góra)Siegmundsberg(Zygmuntowo)Robawen (Klewno)Hohenthal (Wysoczka)Rößel (Reszel)Kattmedien(Kocibórz)Annahof (Mojkowo)Ramten (Ramty)Klein Mönsdorf(Mnichówko)Drachenstein (Smokowo)Neumühl (Nowy Młyn)Groß Neuhof (Biedaszki)Philippsdorf (Filipówka)BirkenthalScharfs (Siemki)Schäferei (Owczarki)Prömbock (Porębek)Moritzhof (Marszewo)Kotittlack (Kotkowo)Schrengen (Linkowo)Junkerken (Jutrkowo)Worplack (Worpławki)Klawsdorf (Klewno)Rheindorfshof (Wólka Ryńska)Groß Mönsdorf (Mnichowo)Damerauwald (Dębnik)Babziens (Babieniec)Tolksdorf (Tołkiny)Gudnick (Gudniki)Groß Altendorf (Starynia)Klein Altendorf (Starynka)Fischbach (Niewodnica)Wilkendorf (Wilkowo)
Heiligelinde (mitte) auf der Karte KDR 100 Nr.104 Rössel um 1893 Maßstab von 1:100.000 Durch Anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes. © Mapster Archivkarten von Polen und Mitteleuropa

Einleitung

Heiligelinde

Allgemeine Informationen

Heiligelinde war eine Gemeinde im Landkreis Rastenburg.
Seit 1945 gehört das Dorf zu Polen und heißt auf polnisch Święta Lipka. [1]
Zur Gemeinde Heiligelinde gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze [2]:

Skatnick

Heiligelinde liegt im einem Talgrund zwischen Deinowosee und Wirbelsee. Es war der berühmteste Wallfahrtsort Ostpreußens. Selbst evangelische Einwohner Masurens wallfahrteten zur Heiligen Linde. Um die Wallfahrtskirche herum bildete sich der Ort.

Politische Einteilung/Zugehörigkeit

ab 1945

Von 1818 bis 1945

Verwaltung

Standesamt Bäslack

  • Heiligelinde gehörte zum Standesamt Bäslack.
  • Das Standesamt Bäslack wurde um 1928 gegründet und bestand bis 1945.
  • Zum Standesamt Bäslack gehörten folgende Orte : Bäslack, und .... [2]
  • Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Bäslack

Einwohnerzahlen

1820 [5] 1885 [6] 1905 [7] 1910 [8] 1933 [9] 1939 [9]
X

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Evangelisches Kirchspiel Bäslack

Schulorte

Katholische Kirchen

Katholisches Kirchspiel Heiligelinde

Die kath. Kirche in Heiligelinde
Kirche
  • 1524 wird die zerstörte Kapelle unter Bischof Simon Rudnicki wieder aufgebaut.
  • 1617 errichtet Stephan Sadorski, Sekretär des polnischen König Sigismund III., eine neue Wallfahrtskapelle.
  • Zwischen 1687 und 1693 entsteht der heutige barocke Bau der Kirche.

Kirche Heiligelinde

Wallfahrtskirche innen mit Orgel
Wallfahrtskirche. Sie ist von einem viereckigen Kreuzgang
umgeben, an dessen Enden sich je eine Kuppelkapelle erhebt.
Der prächtige Orgelprospekt ist in Blau und viel Gold gehalten
und zeigt Figuren zum Thema Mariä Verkündigung.
Diese Figuren sind beweglich.

Die Orgel wurde von barocker Stimmung auf eine romantische
Stimmung umgestellt, was ihrem Klang nicht gut bekommen ist.

Schmiedeeisernes Tor
Die Pforte mit dem kunstschmiedeeisernen
Gitter wurde von einem Meister
aus Rößel hergestellt.


Geschichte

Name

Der polnische Name Swieta Lipka basiert auf der prußischen Bezeichnung.

  • prußisch "swentas, swintas, swints, swentan" = heilig
  • "swentint" = weihen, widmen
  • "swentiskas" = geistig, geistlich
  • prußisch-nadrauisch "swencziama, swente kauschele" = heilige Schale, die für den Maldininkas (Beter) bereitgestellt wird
  • "swentainas" = Zuflucht, Schutzgebiet

+

  • prußisch "lipa, lipe" = Linde, Juli (Lindenmond)
  • "lipit, lippiz" = weißes Met, das aus Lindenblütenhonig hergestellt wird

Der Name Heilige Linde geht auf ein prußisches Baumheiligtum, eine heidnische Kultstätte zurück, an deren Stelle eine Kirche errichtet wurde. So wie die Eiche der Baum des Donnergottes Perkunos ist, ist die Linde der Baum der Fruchtbarkeitsgöttin Puskaite. Zu ihren Ehren wurden im Frühjahr und im Herbst besondere Feste gefeiert. Sie ist Herrin über "die Unterirdischen", das sind hilfreiche Erdgeister, die die Erde aufbereiten und unter Holunderbüschen wohnen. Diese Erdgeister werden Kaukai, Kaukas, Cawks, Kuks, Barstukai oder Parschtukei genannt. Um die Erdgeister gewogen zu stimmen, legte man ihnen auf dem eigenen Grundstück Nahrung an die Holunderbüsche und freute sich, wenn sie am nächsten Tag verschwunden war, war es doch ein Zeichen, dass die Kuks das Opfer angenommen hatten und dem Gehöft gnädig gestimmt waren.

Legende

  • "Von der heiligen Linde bei Rastenburg gibt es eine alte Sage, daß unter ihr kleine Erdleutchen gewohnt haben, die man Barstucken nannte. Das soll noch zur Zeit der heidnischen Preußen gewesen sein. Diese Barstucken meinten es sehr gut mit den Menschen, kamen zu ihnen in ihre Häuser, erschienen den Kranken bei Nacht, namentlich wenn heller Mondschein war; auch verrichteten sie für die, denen sie wohlgesinnt waren, häusliche Arbeiten und trugen ihnen Korn zu, das sie bei solchen Leuten wegtrugen, die unfreundlich und undankbar gegen sie gewesen waren. In den Häusern, wo sie sich aufhielten, wurde ihnen zu Nacht ein Tisch mit einem weißen Tischtuch gedeckt und mit Butter, Brot, Käse und Bier besetzt. Fand man ihn am Morgen abgegessen, so galt dies für ein gutes Zeichen; waren aber die Speisen unberührt geblieben, so wußte man, daß die Barstucken dem Hause den Rücken gewendet hatten; das Glück hatte diese Familie verlassen." [11]
  • Wahrscheinlich enthält die christliche Entstehungslegende von der Befreiung der beim Litauereinfall 1311 verschleppten und an diesem Ort befreiten Christen einen historischen Kern. Die Litauer fielen unter dem Großfürsten Vytautas in das Gebiet von Bäslack ein und wurden vom Großkomtur Heinrich von Plotzk geschlagen. Der Legende nach soll ihm die Muttergottes zu Hilfe geeilt sein. Später erschien Maria Kindern in einer Linde. Zum Andenken an diesen Sieg wurden ein Marienbild und eine Kapelle errichtet.
  • Dazu gibt es eine Sage, nach der ein zum Tode verurteilter Missetäter eine Marienerscheinung hatte, worauf er über Nacht ein Jesuskind schnitzte, was den Rat davon überzeugte, ihn auf freien Fuß zu setzen um fortan Maria zu dienen.

Ordensstaat bis 1525

  • 1311 Überfall der Litauer
  • 1524 wird die zerstörte Kapelle unter Bischog Simon Rudnicki wieder aufgebaut.
  • 1524 nach der Reformation hörten trotz aller Verbote seitens der herzoglichen Behörden die Wallfahrten nicht auf.

Herzogtum Preußen (1525 -1701)

  • 1617 kauft Stephan Sadorski, Sekretär des polnischen König Sigismund III., das Gut Linde und errichtet eine neue Wallfahrtskapelle auf den alten Fundamenten in Form eines einfachen, rechteckigen Saales mit geschwungenen Giebeln.
  • 1619 Einweihung der Kirche
  • 1636 übertrug der Stifter das Eigentumsrecht an Land und Gebäuden dem ermländischen Domkapitel, die Seelsorge und das Nutznießungsrecht an den zur Kirche gehörigen Gütern den Rößeler Jesuiten.
  • Zwischen 1687 und 1693 entsteht der heutige barocke Bau der Jesuiten durch den aus Tirol stammenden Wilnaer Baumeister Georg Ertly.

Königreich Preußen (1701 - 1918)

  • 1721 Anfertigung der Orgel mit etwa 4000 Pfeifen in der Werkstatt von Johann Josua Mosengels in Königsberg.
  • 1722 Gründung einer Musikschule und eines Freilichttheaters durch die Jesuiten.
  • 1812 gelang es ermländischen Bischof Josef v. Hohenzollern zu verhindern, daß die Wallfahrtskirche in die Hand des Staates überging.
  • 1905 Umbau der Orgel durch die Firma Terletzki-Göbel.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Adressbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Heiligelinde

Karten

  • Meßtischblatt 2087 Heilingenthal Jahrgang 1929 [1]

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

  • Liste der Landwirte von Heiligelinde aus dem Adressbuch landwirtschaftlicher Güter - Ostpreußen 1930 [2] (20.11.2013)

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

GOV-Kennung HEINDEKO04OA
Name
  • Święta Lipka Quelle (${p.language})
  • Heiligelinde Quelle (${p.language})
Typ
  • Wohnplatz (- 1945)
  • Dorf (1945 -) Quelle
Einwohner
  • 200 (2007)
Postleitzahl
  • PL-11-407 (2004)
  • PL-11-440 (2014) Quelle
w-Nummer
  • 50140
Karte
   

TK25: 1993

Zugehörigkeit
Übergeordnete Objekte

Heiligelinde (1818-02-01 - 1945) ( LandgemeindeGemeinde) Quelle

Bäslack (1820 - 1945) ( Kirchspiel) Quelle Quelle

Heiligelinde, Święta Lipka (1946-06-28 -) ( Schulzenamt)

Heiligelinde, Heiligelinde (Maria Heimsuchung), Święta Lipka (Nawiedzenia NMP) (1816 - 1945) ( Pfarrei) Quelle Quelle

Untergeordnete Objekte
Name Typ GOV-Kennung Zeitraum
Maria Heimsuchung, Nawiedzenia NMP
         Kirche
object_292414

Fußnoten

  1. http://www.stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Bez%C5%82awki&level=miejsc&wojewodztwo=&powiat=&gmina=&miejscowosc=&advanced=false
  2. 2,0 2,1 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.129-131
  3. 3,0 3,1 http://bip.warmia.mazury.pl/reszel_gmina_miejsko_-_wiejska/205/Statut_Gminy/
  4. http://bazy.hoga.pl/kody.asp
  5. Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820,S.130
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.78-86
  7. 7,0 7,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.262-269
  8. Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
  9. 9,0 9,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
  10. Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.228-229
  11. Zaunert, Paul: Alt wie der Wald, ostdeutsche Sagen und Historien, Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf, 1955


Städte und Gemeinden im Landkreis Rastenburg (Regierungsbezirk Königsberg) (Stand 1.1.1945)

Städte:
Barten | Drengfurth | Rastenburg

Gemeinden:
Alt Rosenthal | Babziens | Bäslack | Bannaskeim | Baumgarten | Blaustein | Borschenen | Bürgersdorf | Dönhofstädt | Freudenberg | Fürstenau | Glaubitten |
Godocken | Groß Galbuhnen | Groß Köskeim | Groß Neuhof | Groß Winkeldorf | Gudnick | Heiligelinde | Jäglack | Jankenwalde | Kaltwangen | Kamplack | Karschau | Kemlack
Korschen | Kotittlack | Krausendorf | Kremitten | Lablack | Lamgarben | Langheim | Laxdoyen | Marienthal | Meistersfelde | Modgarben | Muhlack | Neuendorf | Neu Rosenthal
Paaris | Partsch | Pastern | Petermanns | Plehnen | Podlacken | Podlechen | Pötschendorf | Pohiebels | Prangenau | Prassen | Pülz | Rodehlen | Salzbach | Sansgarben
Sausgörken | Scharfs | Schlömpen | Schönfließ | Schrankheim | Schülzen | Schwaden | Schwarzstein | Seeligenfeld | Spiegels | Stettenbruch | Sußnick | Taberwiese
Tolksdorf | Wehlack | Weischnuren | Weitzdorf | Wendehnen | Wenden | Widrinnen | Wilkendorf | Wolfshagen | Woplauken | Zandersdorf |


Orte im Amtsbezirk Pötschendorf ( Landkreis Rastenburg ) Stand 1931

Adlig Stumplack | Bertienen | Bäslack | Bäslackshof | Heiligelinde | Krakotin | Ottoswalde | Posewangen | Pötschendorf | Pötschenwalde | Rehstall | Skatnick | Wangotten


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Königsberg (Provinz Ostpreußen) Stand 1.1.1945

Stadtkreis: Königsberg

Landkreise: Braunsberg | Fischhausen | Friedland | Gerdauen | Heiligenbeil | Heilsberg | Königsberg (Land) | Labiau | Memel | Mohrungen | Preußisch Eylau | Preußisch Holland | Rastenburg | Wehlau